Aufstiegschancen von Frauen deutlich verbessern

"Sozialdemokratinnen und auch Sozialdemokraten können stolz darauf sein, was sie in den letzten 100 Jahren für die Rechte der Frauen erreicht haben. Sei es bei der Erkämpfung des Frauenwahlrechts, bei der Verankerung der gleichen Rechte für Frauen im Grundgesetz, beim Engagement um die Reform des § 218 oder beim Kampf um gleichen Lohn für gleiche Arbeit – Sozialdemokratinnen haben sich in 100 Jahren verdient gemacht um die Sache der Frauen", sagte die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Petra Fuhrmann am Montag in Wiesbaden zum 100. Jubiläum des Frauentags am 8. März.

In dieser Zeit sei viel erreicht worden, aber es bleibe auch noch viel zu tun. "Wenn Frauen in Deutschland im Schnitt fast ein Viertel weniger verdienen als Männer, wenn Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten nach wie vor kaum vertreten sind, dann können wir uns nicht zurücklehnen und sagen, es wird schon alles gut werden, wir brauchen keine gesetzlichen Vorgaben", kritisierte Fuhrmann. Frauen seien heute besser ausgebildet als Männer und dennoch benachteiligt, wenn es um Geld und Macht gehe.

"Freiwillig wird es nicht gehen, dazu hatten die Verantwortlichen in den Unternehmen schon genügend Zeit. Und wie wichtig den Männern das Thema ist, ergibt sich schon aus der Äußerung von Deutsche Bank Chef Ackermann, der Frauen allenfalls als "Verschönerung" begreift. Wir brauchen klare Vorgaben in Gesetzesform, denn die Realität zeigt, dass es ansonsten nicht vorwärts geht", forderte Fuhrmann.

Sie erinnerte daran, dass es auch in Parteien einer Quote bedurft habe, um endlich mehr Frauen in die Parlamente und in die Regierungen zu bringen. "Dass wir heute einen einigermaßen erträglichen Anteil von Frauen im Bundestag und in den Landtagen haben, ist eindeutig ein Verdienst der Quote. Und es wird keiner behaupten können, dass dies ‚Quotenfrauen‘ seien", so Fuhrmann weiter. Es könne nicht sein, dass Vorstände und Aufsichtsräte weiterhin so frauenfrei blieben wie zum Beispiel die hessische FDP-Landtagsfraktion.

"Ein weiterer Schwerpunkt unserer frauenpolitischen Aktivitäten muss dem Ziel gewidmet werden, Frauen endlich den gleichen Lohn wie Männern zukommen zu lassen. Es ist nicht hinnehmbar, dass weibliche Beschäftigte trotz gleicher Qualifikation bei gleicher Tätigkeit schlechter bezahlt werden. Es ist nicht hinnehmbar, dass Arbeitnehmerinnen trotz besserer Qualifikation nur schlechter bezahlte Funktionen bekommen. Und es nicht hinnehmbar, dass jede dritte Frau in Hessen in prekärer Beschäftigung arbeitet. Wer diese Zustände hinnimmt, verspielt unsere Zukunft."