Augenhöhe ist für Hessen nicht genug

"Auf Augenhöhe mit dem Bund zu stehen, ist für die wirtschaftlichen Potenziale in Hessen nicht genug", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Uwe Frankenberger heute anlässlich der Vorstellung der Wirtschaftsentwicklung in Hessen durch das Statistische Landesamt am Mittwoch in Wiesbaden. Der hessische Anspruch müsse sein, vor dem Bund zu liegen – nach dem sozialdemokratischen Motto "Hessen vorn".

"Die passive Wirtschaftspolitik der Landesregierung hat dazu geführt, dass wir zwar ein bisschen mit den Trends mit schwimmen aber keine eigenen Trends setzen", sagte der SPD-Politiker. Viele Zukunftsfelder blieben unbearbeitet. So habe man es etwa versäumt, Ansiedlungsstrategie für Unternehmen der Erneuerbaren Energien oder anderer Zukunftsmärkte zu entwickeln. Das gelte auch für die Bereiche Elektromobilität und besonders für den Ausbau von Breitbandverbindungen.

Das Bruttoinlandsprodukt pro Erwerbstätigen sei das höchste aller Flächenländer und der hohen Produktivität der guten Arbeit der hessischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geschuldet. "Eine Reallohnentwicklung von nur 1,5 Prozent ist keine angemessene Beteiligung an diesem wirtschaftlichen Erfolgen" so der Wirtschafts-Experte. Es sei auch unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten geboten, dem Zugpferd Export eine stärkere Binnennachfrage an die Seite zu stellen. Auch mache der SPD die Entwicklung der Leiharbeit große Sorgen. "Der Abbau der Arbeitslosigkeit muss mit dem Aufbau guter Arbeit und einer Beendigung prekärer Beschäftigungsverhältnisse einher gehen", forderte Frankenberger.