
Mit scharfer Kritik reagierte der Generalsekretär der hessischen SPD, Michael Roth, heute auf die Aussagen des CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch aus dem Rheingau-Taunus-Kreis zum Atommoratorium. "Teile der CDU Hessen haben aus der Atomkatastrophe in Japan einfach nichts gelernt", so Roth.
Willsch kritisiert in seinem "Hauptstadtbrief", dass es sich bei dem Atommoratorium der Bundesregierung um "Aktionismus" handele. "Er verstehe zwar", so Willsch wörtlich, dass sich Teile der Bevölkerung "davon beruhigen ließen", er selbst halte diesen "Aktionismus" allerdings für vollkommen unnötig, da Deutschland in einem erdbebensicheren Gebiet liege. Nun sei man zwar von der hessischen CDU einiges gewöhnt, aber diese Verhöhnung der berechtigten Sorgen vieler Menschen sprenge dann doch die Grenze des Erträglichen.
"Herr Willsch ist in der Vergangenheit stets als Lobbyist der Rüstungsindustrie in Erscheinung getreten. So haben führende Rüstungsunternehmen mit Anzeigen in seinem monatlich erscheinenden CDU-Blättchen geworben, was vor dem Hintergrund seiner Mitgliedschaft im Haushaltsausschuss und seinem Eintreten für militärische Interventionen bereits viele Fragen aufgeworfen hat. Nun hat er offensichtlich auch die Interessen der Atomwirtschaft mit in sein Portfolio aufgenommen", sagte Roth.
Der SPD-Politiker sieht in den Aussagen des Abgeordneten Willsch einen weiteren Beleg dafür, dass es weiten Teilen der CDU nicht ernst mit dem Ausstieg aus der Atomenergie sei. Er forderte die CDU Hessen auf, dieser unglaublichen Ignoranz eine Absage zu erteilen und sich vom Politiker aus dem Rheingau-Taunus-Kreis zu distanzieren.