
Das schwache Wahlergebnis von Jörg-Uwe Hahn als Vorsitzender der hessischen FDP beim Landesparteitag in Stadtallendorf hat der hessische SPD-Generalsekretär Michael Roth am Sonntag als "Dämpfer für Herrn Hahn" gewertet. "Das ist nicht der Rückhalt der Parteibasis für Hahns Ambitionen in der Bundes-FDP", sagte Roth in Wiesbaden. "Ein Vorsitzender, der öffentlich so weit reichende Ansprüche erhebt und dann vom ,eigenen Laden‘ gebremst wird, hat sich anscheinend verkalkuliert."
Die hessische FDP zeige sich unfähig zur Selbstkritik. Für das miserable Abschneiden der hessischen FDP bei der Kommunalwahl allein Guido Westerwelle und die Bundespartei verantwortlich zu machen, sei zu kurz gesprungen. "Die hessische FDP hat doch von der Senkung der Hotelsteuer bis zur Verlängerung der Atomlaufzeiten alle Fehlentscheidungen begeistert begleitet. Von diesem Parteitag geht kein Signal aus, dass sich die hessische FDP inhaltlich breiter aufstellen will. Schade", so Roth.
Wenn CDU und FDP nicht 1999 aus purem FDP-Eigennutz die Fünf-Prozent-Hürde bei den hessischen Kommunalparlamenten abgeschafft hätten, wäre die FDP bei der Kommunalwahl am 27. März "reihenweise aus den Parlamenten geflogen, in die sie es jetzt gerade noch mit Mini-Repräsentanz geschafft hat."