Diese Woche: Peter Beuth

Lieber Herr Kollege Beuth,

die komische Note Ihrer Verlautbarungen muss auch einmal gewürdigt werden – auch wenn Sie wohl eher ein Vertreter des unfreiwilligen Humors sind. Aber vor einem CDU-Generalsekretär, dessen Lebensmotto anscheinend "ein bisschen Spaß muss sein" ist, ziehe ich gerne einmal den Hut.

Ihr feiner Witz ist selten so deutlich geworden wie bei Ihrer Reaktion auf das Staatsgerichtshofsurteil zum Steuerfahnder-Untersuchungsausschuss. Ihr Kommentar: "Politische Niederlage für rot-grüne Antragssteller". Was haben wir gelacht über Sie und Ihren Scherz. Und das höchste hessische Gericht wird sicherlich auch schmunzeln, wenn Sie es so respektlos auf die Schippe nehmen.

Humorlose Zeitgenossen hätten sicher von Ihnen erwartet, dass Sie ein Staatsgerichtshofsurteil mit Demut und Respekt aufnehmen und es schlicht und einfach befolgen. Aber die hessische CDU ist eben alles andere als humorlos.

Über die Qualität eines Witzes entscheidet ja auch die "Fallhöhe"! Und wenn man so tief gefallen ist wie Sie vor dem Staatsgerichtshof, ist es wirklich drollig, die Gewinner als Verlierer zu titulieren.

Lieber Herr Beuth, wenn es mit der CDU weiter so abwärts geht, haben Sie ja noch immer die Möglichkeit als Comedian zu reüssieren. Das scheint Ihnen zu liegen. Dafür küre ich Sie gerne zum Mitarbeiter der Woche.

Mit einem lachendem und einem weinenden Auge grüßt Sie

Ihr Michael Roth