Börsenfusion ist Bedrohung für den Finanzplatz Frankfurt

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Der Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und Landesvorsitzende der Hessen-SPD Thorsten Schäfer-Gümbel hat anlässlich der heutigen Hauptversammlung der Deutsche Börse AG erneut vor einer Fusion mit der New Yorker NYSE gewarnt. „Angesichts der Fusionspläne ist größte Skepsis angeraten“, sagte Schäfer-Gümbel am Donnerstag in Wiesbaden. Es müsse alles daran gesetzt werden, Schaden vom Finanzplatz Frankfurt abzuwenden. Er kündigte an, dass die SPD-Fraktion in der kommenden Woche einen weitreichenden Dringlichen Berichtsantrag ins Parlament einbringen werde. „Wir fordern von der Landesregierung erneut Aufklärung über ihre Risikoeinschätzung“, sagte der SPD-Politiker. Bislang hätte sich der für die Börsenaufsicht zuständige Wirtschaftsminister Posch beim Thema einen schlanken Fuß gemacht.

„Wir nehmen insbesondere auch die Warnungen des Finanzplatzes und des Betriebsrates sehr ernst“, sagte Schäfer-Gümbel. Dass künftig weitreichende Unternehmensentscheidungen in New York und möglicherweise ohne Anbindung an den Frankfurter Standort getroffen würden, lege die Vermutung nahe, dass der Finanzplatz Deutschland und damit Frankfurt an Bedeutung verliere. Außerdem sei zu erwarten, dass die Fusion zu einem massiven Know-How-Verlust oder, nach einer Karenzzeit, gar zur Streichung ganzer Standorte in Frankfurt führen könne. „Das ganze Konzept der Börse ist in Gefahr. Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass einige wenige Finanzjongleure den gesamten Standort gefährden“, so Schäfer-Gümbel.

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