
Der Generalsekretär der Hessischen SPD Michael Roth hat den heute in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung veröffentlichten Gastbeitrag von CDU-Fraktionschef Christean Wagner als Ausdruck blanker Panik bezeichnet. Aus lauter Angst vor einem Machtverlust in Hessen übt sich die CDU nun in der Disziplin des versuchten Königinnenmords und schiebt die Schuld auf Angela Merkel und die Bundes-CDU, anstatt erstmal vor der eigenen Tür zu kehren, sagte der SPD-Politiker am Sonntag in Wiesbaden. Schließlich fehle auch der hessischen CDU in allen zentralen Zukunftsfragen von Arbeit und Bildung über Energie bis zu Finanzen jegliches Konzept. Die Kritik von Herrn Wagner fällt auf ihn selbst zurück. Die hessische Stahlhelmfraktion hat keine zukunftsweisenden Antworten auf die aktuellen Probleme. Sie ist programmatisch blank," sagte Roth.
Er frage sich zudem, ob Ministerpräsident Bouffier, der gleichzeitig stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU ist, über den Vorstoß Wagners unterrichtet war. Als Mitglied des obersten Führungsgremiums der Partei ist Bouffier mitverantwortlich für den Zustand der Bundes-CDU, betonte Roth. Damit kritisiere Wagner seinen eigenen Ministerpräsidenten. Steht die hessische CDU vor einer inneren Zerreißprobe?, so Roth. Weiterführende Impulse des Ministerpräsidenten in die Bundespartei seien jedenfalls noch nicht einmal in homöopathischen Dosen wahrnehmbar.