Mögliche Auflagen aus Brüssel bestätigen Befürchtungen der SPD

Portraitfoto von Thorsten Schäfer-Gümbel c) C. Jaenicke

Der SPD-Fraktions- und Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel hat die möglichen Brüsseler Auflagen an die Fusion von Deutscher Börse und NYSE/Euronext als „besorgniserregend“ bezeichnet. „Wenn die Europäische Kommission tatsächlich Auflagen gegen die Zusammenlegung von Handel und der Abwicklung von Transaktionen verhängt, würde das unsere Befürchtungen einer erheblichen Gefährdung und eines nachhaltigen Bedeutungsverlustes des Finanzplatzes Frankfurt bestätigen“, sagte der SPD-Politiker anlässlich der offiziellen Einreichung des Fusionsvorhabens in Brüssel. „Insbesondere die von Experten befürchtete Auflage zur Aufsprengung des Geschäftsmodells der Deutschen Börse – vom An- und Verkauf über die Abwicklung und das Verwahren in einem Unternehmen – birgt hierbei enorme Risiken für die zukünftige Wirtschaftlichkeit des Unternehmens“, so Schäfer-Gümbel.

Die bisher äußerst niedrige Beteiligung am Aktientausch durch die Aktionäre zeige zudem ganz deutlich, dass auch bei den Aktionären der Deutschen Börse offensichtlich „eine große Portion Ungewissheit und Verunsicherung“ vorhanden sei. Dies führt Schäfer-Gümbel auch auf die extrem spärliche Herausgabe von Informationen über den genauen Ablauf der Fusion sowie die zukünftige Struktur des Unternehmens durch die Deutsche Börse zurück. Er könne sich sehr gut in die schwierige Situation der Aktionäre versetzen, die „per Aktientausch im Voraus einer Fusion zustimmen müssen, ohne zu wissen, ob das bisher erfolgreiche Geschäftsmodell am Ende des Jahres noch existiert.“

„Wir erwarten daher vom für die hessische Börsenaufsicht zuständigen Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP), der bisher stets gesagt hat, keiner Fusion zustimmen zu wollen die den Finanzstandort Frankfurt schwäche, eine genaue Prüfung der Fusionspläne“, so Schäfer-Gümbel.