

Die SPD Hessen hat am 2. August den früheren hessischen Kultus- und Finanzminister Hans Krollmann, den ehemaligen hessischen Justiz- und Innenminister Dr. Herbert Günther und die frühere Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul mit der Holger-Börner-Medaille ausgezeichnet und damit ihre herausragenden Leistungen und Verdienste für die hessische Sozialdemokratie gewürdigt.
Die Holger-Börner-Medaille zum Gedenken an den langjährigen Ministerpräsidenten und SPD-Landesvorsitzenden wurde als höchste Auszeichnung der Hessen-SPD anlässlich seines 5. Todestages erstmalig verliehen. Die Preisträger wurden im Rahmen eines Festaktes im Gießhaus der Universität Kassel von Thorsten Schäfer-Gümbel und Generalsekretär Michael Roth ausgezeichnet.
Die Laudatio auf die Preisträger, die wegen ihrer "herausragenden Verdienste" um die hessische Sozialdemokratie ausgewählt wurden, hielt der frühere Bundesfinanzminister Hans
Eichel: "Gemeinsam ist den Preisträgern, dass sie durch ihren unermüdlichen, tatkräftigen und jahrelangen Einsatz für die hessische Sozialdemokratie überzeugen."
In einer launigen und anekdotenreichen Ansprache erinnerte er an die Karrieren der Preisträger und sparte dabei auch Konflikte nicht aus, die die Geehrten untereinander oder mit ihm ausgetragen haben. "Als wir richtig stark waren, haben wir richtig gestritten", sagte Herr Eichel mit Blick auf die Flügelkämpfe, die in der SPD zwischen dem eher konservativen Bezirk Hessen-Nord und dem eher linken südhessischen Verband geführt wurden. "Manchmal vermisse ich das."
In der Festansprache "Holger Börner – sein Wirken verpflichtet" ehrte Thorsten Schäfer-Gümbel die herausragende Persönlichkeit Börners in der deutschen und hessischen Politik. Holger Börner hat die fundamentalen Werte der Sozialdemokratie gelebt und verkörpert. Für uns Sozialdemokraten ist es wichtig, dass wir die Erinnerung daran wach halten und unsere Arbeit in die Kontinuität und Traditionslinie von Holger Börner stellen. Deswegen kämpfen wir ganz in seinem Sinne für gute Arbeit, für Mindestlöhne und gegen Leiharbeitsverhältnisse, welche oft genug hart an der Grenze zur Sittenwidrigkeit stehen., erklärte der Landes- und Fraktionsvorsitzende.
Heidemarie Wieczorek-Zeul stehe beispiellos für die internationale Perspektive der deutschen Sozialdemokratie. Ihr leidenschaftlicher Einsatz gegen den Hunger, für Frieden, Freiheit. Menschenrechte und Verständigung gründet auf der Werteorientierung der SPD. Und wie schmerzlich vermissen wir sie in ihrem Ministeramt, das heute angesichts der Hungerkatastrophe in Ost-Afrika so gefordert wäre, sagte Schäfer-Gümbel.
Hans Krollmann habe in ganz besonderer Weise für den Anspruch der Sozialdemokratie gestanden, Chancengleichheit in der Bildung zu verwirklichen. Und Dr. Herbert Günther sei ein herausragender Justiz- und Innenminister gewesen, der verkörpert habe, dass Innere Sicherheit keine Frage des Geldbeutels einzelner sein darf, sondern die vom Staat gewährte Sicherheit Lebensgrundlage für ein freiheitliches und demokratisches Gemeinwesen ist.