Angesichts der heutigen Berichterstattung des Handelsblatts hat der Fraktions- und Landesvorsitzende der SPD Hessen Thorsten Schäfer-Gümbel vor den negativen Auswirkungen der Fusion der Deutschen Börse AG und der New York Stock Exchange (NYSE) gewarnt. Die Hinweise verdichten sich, dass insbesondere der für Frankfurt wichtige Clearing- und Derivatebereich strenge Auflagen auferlegt bekommt, sagte Schäfer-Gümbel am Freitag in Wiesbaden. Bisher hatte die Deutsche Börse AG aber immer gerade mit dem Argument, dass der wichtige Derivatebereich in Frankfurt verbleiben solle, für die Fusion geworben, erinnerte der SPD-Politiker.
Alle weiteren wesentlichen Geschäftsfelder wie etwa der Aktienhandel oder die IT sollen den Planungen zufolge nach New York und Paris abwandern. Sollte nun auch der Derivatebereich bei einer entsprechenden Entscheidung der europäischen Kartellbehörde beschnitten oder sogar gänzlich abgespalten werden müssen, verliert der Standort Frankfurt damit sein letztes wichtiges Geschäftsfeld. Dies degradiert den Standort Frankfurt endgültig zu einer Nebenstelle New Yorks, so Schäfer-Gümbel.
Im Handelsblatt wird, mit Verweis auf ein Redemanuskript des für die kartellrechtliche Prüfung zuständigen Kommissars Almunia und bereits eingegangen Beschwerden von Konkurrenten, eine hohe Wahrscheinlichkeit gesehen, dass es im Ergebnis der Prüfung zu massiven Auflagen im Clearing- und Derivatebereich kommen wird.