Landesregierung macht Lehrerausbildung zum Steinbruch

„Die Kultusministerin gefährdet die Zukunftsfähigkeit der Schulen“, kommentierte die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann am Mittwoch in Wiesbaden die Einsparpläne der Landesregierung im Bereich der Lehrerausbildung.

„Noch im Juni 2008 wurde mit einem interfraktionellen Antrag von CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen beschlossen, die Zahl der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst von damals 4.700 um 650 per anno zu erhöhen. Drei Jahre später kommt die Rolle rückwärts und die Zahl soll mit 4.300 noch unter die von 2008 sinken.“

Die Altersstruktur der Lehrkräfte und die schwierige Lehrerversorgung in den Mangelfächern ließen es nicht zu, bei den Lehrkräften im Vorbereitungsdienst zu kürzen. Durchschnittlich stünde Hessen nach der Kürzung mit etwa 1.075 Absolventen pro Halbjahr – 250 weniger als bisher – regional, fachspezifisch und lehramtsbezogen keine ausreichende Zahl von Bewerbern mehr zur Verfügung.

„Wer im Vertrauen auf eine gute Einstellungschance in Hessen sein Lehramtsstudium begonnen hat, wird bitter enttäuscht: Das Versprechen im Bildungsbereich nicht zu kürzen und stattdessen eine 105prozentige Lehrerversorgung aufzubauen, um den Schulen mehr Spielraum für ihr pädagogisches Profil zu geben, wird ebenso gebrochen, wie das Versprechen nicht am Unterricht zu sparen“, so Habermann.

Die SPD-Fraktion erwarte, dass die Kultusministerin in der Haushaltsdebatte umkehre und dieses unsinnige Vorhaben korrigiere.