Warum wählt die Kanzlerin das kommunalfeindliche Hessen für ihren „Kongress-kommunal 2011“?

Der Generalsekretär der SPD Hessen Michael Roth hat sich im Vorfeld der Eröffnungsrede der Kanzlerin zum "Kongress-kommunal 2011" der CDU/CSU in Kassel verwundert darüber gezeigt, dass Merkel ausgerechnet das für die kommunalfeindliche Politik der CDU-FDP-Regierung bekannte Hessen ausgesucht hat. "Es ist ein ziemlich schlechter Scherz, wenn die CDU versucht, sich ausgerechnet in Hessen für ihre Kommunalpolitik feiern zu lassen", so Roth.
 
"Der Kongress steht unter einem schlechten Stern. Frau Merkel sollte wissen: in Hessen rebellieren die Kommunen gegen die rigorose Sparpolitik von Schwarz-Gelb", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete am Freitag in Wiesbaden. "In Hessen ist das Verhältnis zwischen den Kreisen, Städten und Gemeinden einerseits und der Landesregierung andererseits völlig zerrüttet. Der derzeitige Ministerpräsident und seine Truppe agieren nach dem Credo ,Mit schlechtem Beispiel voran‘. Bouffier hat eben auch der kommunalen Familie nichts Zukunftsfähiges zu bieten. Er ist ein Politiker von vorgestern", kritisierte der SPD-Politiker.
 
Bevor sich die CDU hierzulande des Themas "Zukunft ergreifen" annehmen könne, müsse sie erst einmal ihre durch und durch kommunalfeindliche Linie korrigieren und etwa das Sonderopfer für die Kommunen von 344 Millionen Euro und die Streichung von 20 Millionen Euro für den Öffentlichen Nahverkehr zurücknehmen.