
Die Untersagung der geplanten Fusion der Deutschen Börse mit New Yorker Stock Exchange (NYSE) hat jetzt auch die hessische CDU-Mittelstandsvereinigung in einem Brandbrief an Ministerpräsident Bouffier und Wirtschaftsminister Posch gefordert, wie die Frankfurter Neue Presse berichtet. Die Mittelstandsvereinigung wertet die Fusion als faktische Übernahme durch die NYSE und greift damit die Argumente auf, die von der hessischen SPD seit Monaten gegen das Vorhaben vorgebracht werden, sagte dazu der hessische SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel am Montag in Wiesbaden. Der Brandbrief muss Ministerpräsident Bouffier und Wirtschaftsminister Posch endlich aufrütteln, damit sie Schaden vom Standort Frankfurt abwenden.
Die CDU-Mittelstandsvereinigung der laut FNP knapp die Hälfte der CDU-Landtagsfraktion angehört fordert die Landesregierung in ihrem einstimmigen Vorstandsbeschluss auf, für die Erhaltung von Arbeitsplätzen und der wirtschaftlichen Infrastruktur in Hessen zu kämpfen. Es ist schon beschämend, wenn die Landesregierung von ihren eigenen Leuten dazu aufgefordert werden muss, so Schäfer-Gümbel. Das Desinteresse gerade des Ministerpräsidenten bei diesem Thema schadet Hessen sehr.
Es darf dem Hessischen Ministerpräsidenten nicht egal sein, wenn am Ende an der Wall Street die Entscheidungen gefällt werden, in Hessen massiv Arbeitsplätze abgebaut werden und die Interessen der deutschen Unternehmen an der Börse keine Rolle mehr spielen. Das Exempel Opel/GM darf sich in der Konstellation Börse/NYSE nicht wiederholen. Schäfer-Gümbel forderte den für die Börsenaufsicht zuständigen Wirtschaftsminister Posch auf, der geplanten Fusion eine Absage zu erteilen. Die Bedenken werden immer lauter vorgetragen, von den Sparkassen, von der CDU-Mittelstandsvereinigung vom Betriebsrat und von immer mehr Akteuren am Finanzplatz Frankfurt. Das darf der hessische Wirtschaftsminister nicht ignorieren.