
Das Sportforum der SPD und der SGK Hessen tagte am Samstag, dem 26.11.2011 in Baunatal zum Thema "Sport in der hessischen Kommunalpolitik". Über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Bereich der kommunalen Sportpolitik diskutierten auf Basis zahlreicher Praxisbeispiele zu den Themen Soziale Integration und Vernetzung der kommunalen Sportpolitiker der SPD.
Im Themenblock "Soziale Integration durch Sport erläuterte Katja Köhler-Nachtnebel von der Sportjugend Hessen den kommunalen Sportpolitikerinnen und -Politikern der SPD Best-Practice-Beispiele in den Bereichen Gesundheitsförderung, Gewaltprävention, Bildung durch Sport und Bekämpfung der Jugendarmut. Gerade bei letzterem wies sie auch auf das Spendenprogramm Hautnah der Sportjugend Hessen hin. Das Programm dient dazu, Kindern aus finanziell benachteiligten Familien die Teilnahme am Vereinssport zu ermöglichen.
Ralf-Rainer Klatt, Vizepräsident des Landessportbundes Hessen, präsentierte in seinem Co-Vortrag ebenfalls zahlreiche Integrationsprojekte und stellte heraus, dass Sport eine Querschnittsaufgabe der kommunalen Entwicklung sein muss. Sport für alle, aber nicht jeder Sport für jeden müsse die Devise gerade auch mit Blick auf den nicht vereinsmäßig organisierten Sport sein. Als Beispiel nannte er das Seniorenprojekt Aktiv bis 100, dessen Ziel es ist, gemeinsam mit Kooperationspartnern aus dem Senioren-, Sozial- und Gesundheitswesen Bewegungsangebote für Hochaltrige am Wohnort zu schaffen.
Sportwissenschaftlerin Jutta Prochaska referierte über die Sportpolitik der EU und warb für einen Perspektivwechsel der Sportpolitik, der den Bereich des unorganisierten Sports mehr in den Fokus nehmen solle.
Der sportpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Günter Rudolph lobte den breiten Konsens, der im Bereich der Sportpolitik im hessischen Landtag bestehe. Er wies aber mit Blick auf die Querschnittsfunktion des Sports auf kommende Finanzierungsprobleme des organisierten Sports hin, die durch die Novellierung des Glücksspiel-Staatsvertrags entstehen können.
In der folgenden, lebhaften Diskussion erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem die zum Teil schlechte Vereinbarkeit von Vereinsleben, Familie und Beruf. Durch die G8-Reform sei dieses Problem noch weiter verschärft worden. Nicht nur das ehrenamtliche Engagement junger Menschen in den Vereinen gehe dadurch spürbar zurück, sondern auch die Belegung von Hallenzeiten durch nachmittäglichen Sportunterricht sei vielerorts problematisch.
Heinz Bachmann lobte in seinem Schlusswort die gute Themenauswahl und die guten Diskussionen. Er sehe für das Sportforum eine gute Zukunftsperspektive und lade alle kommunalen Sportpolitikerinnen und -Politiker der SPD zur Mitarbeit an diesem ein, erklärte er abschließend.