
Die Berichterstattung der "Welt" über die Gründung eines rechtskonservativen Arbeitskreises in der CDU unter maßgeblicher Beteiligung des hessischen CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Christean Wagner hat der hessische SPD-Generalsekretär Michael Roth am Sonntag in Wiesbaden kritisiert.
"Beim so genannten ,Berliner Kreis‘ handelt es sich anscheinend um einen ,Arbeitskreis Rechtsruck‘ in der CDU. Und natürlich steht die hessische Union mit Christean Wagner und Erika Steinbach dabei in der ersten Reihe", sagte Roth.
"Ministerpräsident Bouffier schaut dem rechtslastigen Treiben in seinem Landesverband unberührt zu – so wie es ihm schon in der Vergangenheit an der Kraft fehlte, sich beispielsweise von dem gegen die deutsch-polnische Aussöhnung gerichteten Vorgehen Steinbachs zu distanzieren."
Der traditionell starke "Stahlhelmflügel" der hessischen CDU versuche jetzt offensichtlich auch bundesweit das Profil der CDU nach rechts zu drehen. "Das zeigt einmal mehr, dass die Politik von Angela Merkel im eigenen Lager hoch umstritten ist." Christean Wagner habe sich bereits in der Vergangenheit einen Namen als Merkel-Kritiker gemacht. "Jetzt will er offensichtlich die innerparteiliche Front gegen Frau Merkel organisieren und Herr Bouffier lässt ihn als rechte Vorhut gewähren."