EU-Wettbewerbskommissar stützt fusionskritischen Kurs

Der Fraktions- und Landesvorsitzende der SPD Hessen Thorsten Schäfer-Gümbel hat die heute von der Financial Times Deutschland und dem Handelsblatt verbreitete Meldung, die EU-Wettbewerbsbehörde habe nahegelegt, eine Fusion von Deutscher Börse und New York Stock Exchange (NYSE) zu verbieten, als „weitere Unterstützung im Bemühen der SPD-Landtagsfraktion, die Börsenfusion zwischen Deutscher Börse und Nyse/Euronext in der geplanten Form zu stoppen“ bezeichnet.

„Wir teilen die in der Sache von der EU vorgetragenen Bedenken zur Fusion der Liffe und Eurex zu einer marktbeherrschenden Derivatebörse nicht, weil die Geschäfte in den Hinterzimmern außerhalb der Börse nicht berücksichtigt werden. Wir brauchen angesichts der weltweiten Finanzkrise zwingend mehr Kontrolle der Finanzmärkte. Deshalb können immer größere und unkontrollierbarere Einheiten nicht das Ziel sein. Der angekündigte Stopp sollte zu einer Phase des Nachdenkens bei allen Beteiligten führen“, so Schäfer-Gümbel.

Wichtig bei der Bewertung der vorliegenden Fusionspläne sei aber auch, dass nach wie vor unklar sein, wer langfristig absichert. „Ob New York oder Frankfurt über Arbeitsplätze und die Zukunft von Standorten entscheidet, ist ein himmelweiter Unterschied. Einer Fusion darf nicht zugestimmt werden, wenn nicht klar ist, wer in Zukunft über den Finanzplatz Frankfurt entscheidet“, so Schäfer-Gümbel. „Die Fusion der Deutschen Börse und der New York Stock Exchange kann nur genehmigt werden, wenn klar gestellt wird, dass er keine negativen Auswirkungen auf den Finanzplatz Frankfurt haben wird, weder heute noch in fünf oder zehn Jahren.“