
Als blind für die wahre Situation an den hessischen Hochschulen hat der hochschulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Gernot Grumbach die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Eva Kühne-Hörmann bezeichnet. Ihr heutiges Interview in der Frankfurter Neuen Presse zeigt einen Realitätsverlust, der nicht akzeptabel ist, sagte Grumbach am Donnerstag in Wiesbaden.
Die dramatische Unterfinanzierung der hessischen Hochschulen und damit in weiten Bereichen unzulängliche Studienbedingungen seien der Ministerin kein Wort wert. Der Hochschulpakt ist nur unter massivem Druck zustande gekommen. Wie Frau Kühne-Hörmann da von einem sehr guten Verhältnis zu den Hochschulpräsidenten sprechen kann, ist ein Rätsel. Den Hilferuf der Hochschulpräsidenten, die erst im November ein gemeinsames Positionspapier vorgestellt haben, hat sie geflissentlich überhört.
Gerade angesichts steigender Studierendenzahlen sei ein Notprogramm zur Sicherung der Qualität der Lehre unbedingt erforderlich. Die SPD-Fraktion hat sowohl ein Konzept zur langfristigen Sicherung der notwendigen Finanzausstattung als auch einen Vorschlag für ein Notprogramm vorgelegt. Beides wird von der schwarz-gelben Mehrheit abgelehnt. Die Selbstgefälligkeit der Ministerin wird den tatsächlichen Problemen in keiner Weise gerecht.