
Der Landes- und Fraktionsvorsitzende der SPD Hessen, Thorsten Schäfer-Gümbel, hat die gestrige Einigung auf eine Rettung von manroland mit sehr gemischten Gefühlen entgegengenommen. Einerseits ist es natürlich eine gute Nachricht, dass 750 Arbeitsplätze in Offenbach gerettet werden können. Andererseits hinterlässt es gerade angesichts der vollkommenen Untätigkeit der Landesregierung einen schalen Nachgeschmack, dass die Lübecker Unternehmensgruppe Possehl ausgerechnet am Offenbacher Werk nicht interessiert ist und nun über 1000 hessische Manroländer auf der Straße stehen, sagte der Sozialdemokrat am Donnerstag in Wiesbaden.
Mit fast 60 Prozent seien das die verhältnismäßig höchsten Einsparungen an einem manroland-Standort. Gerade weil den speziellen Maschinen für den Bogendruck, die nur in Offenbach hergestellt werden, von Analysten bessere Zukunftschancen vorhergesagt werden, als den Produkten anderer Werke, ist diese Entwicklung doch verwunderlich. Hessen hätte sich von Anfang an mehr für den Offenbacher Standort von manroland einsetzen müssen, so Schäfer-Gümbel.
Er forderte den Wirtschaftsminister auf, nun zügig für eine Bürgschaft des Landes Hessen zur Erhaltung des Offenbacher Standortes zu sorgen. Minister Posch darf keine Zeit mehr verschwenden. Offenbach braucht zügige Unterstützung, um den geplanten Management-Buy-Out zu realisieren, sagte Schäfer-Gümbel. Den Mitarbeitern des Werkes sprach er seine volle Solidarität aus: Jeder Arbeitsplatz, der in Offenbach verloren geht, ist ein Platz zu viel! Die Landesregierung muss sich fragen lassen, ob sie ihrer Verantwortungen für die Arbeitnehmer in Hessen ausreichend nachgekommen ist.