
Zum aktuellen DIW-Managerinnen-Barometer erklärte die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Petra Fuhrmann:Jedes Jahr erhalten wir durch Studien die gleichen ernüchternden Ergebnisse: Die Vorstände der Top-200-Unternehmen in Deutschland sind reine Männerclubs. Auch 2011 habe sich die Erwartung, dass mehr Frauen in Deutschland in die Vorstände von Unternehmen berufen werden, nicht erfüllt. Nach den Zahlen des DIW wurden von den insgesamt 942 Vorstandsposten gerade einmal 28 von Frauen eingenommen.
Der Anteil von mageren drei Prozent deute nicht ansatzweise darauf hin, dass der Kuschelkurs von Bundesfrauenministerin Schröder mit der Wirtschaft auf absehbare Zeit in irgendeiner Weise die Chancenungleichheit zwischen Männern und Frauen in Führungsgremien beseitige. Wenn die Bundesregierung weiter auf Freiwilligkeit und Flexi setzt, bleibe die Gleichberechtigung der Frau in dieser Hinsicht noch viele Jahre auf der Strecke, urteilte Fuhrmann.
Dass der Frauenanteil in den Aufsichtsräten leicht um 1,3 Prozent auf 11,9 Prozent gestiegen sei, sei kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Nach wie vor seien über zwei Drittel der Frauen Arbeitnehmervertreterinnen, die aufgrund von Mitbestimmungsregelungen dem Gremium angehören. Die Kapitalseite sei nach wie vor gefordert, mehr Frauen zu entsenden.
Die Bundesregierung müsse das Flexi-Quoten-Modell von Frau Schröder begraben und sich für echte Frauenquoten in Aufsichtsräten und Vorständen einsetzen, wie es sie in anderen europäischen Ländern längst gebe. Sie begrüße die fraktionsübergreifende Berliner Erklärung vom Dezember 2011, die mittels gesetzlicher Frauenquoten mehr Geschlechtergerechtigkeit in Führungsgremien von Unternehmen zum Ziel habe. Absichtserklärungen und Willensbekundungen reichten aber nicht. Klare gesetzliche Regelungen und verbindliche Frauenquoten seien unerlässlich.