Wahlkampf-Endspurt mit roten Rosen

48 Stunden vor der OB-Wahl haben Thorsten Schäfer-Gümbel, Generalsekretär Michael Roth und viele hessische Landtagsabgeordnete Peter Feldmann unterstützt. Das zentrale Thema sei preisgünstiges Wohnen, zog der SPD-Generalsekretär nach zwei Stunden am Infostand auf der Zeil Bilanz. Zum Beispiel im Westend würde zunehmend Wohnraum gewerblich umgenutzt. Ernst-Ewald Roth aus Wiesbaden war überrascht, wie oft er auf das Thema „Ehrensold“ angesprochen wurde. „Obwohl es im Prinzip gar nichts mit der Frankfurter OB-Wahl zu tun hat, wollen die Menschen über dieses Thema reden“, stellte er fest. Arijana Neumann, die ehemalige Ortsvereinsvorsitzende der SPD-Bornheim brachte es auf den Punkt. „Wir wähle de Feldmann, de Rhein wolle mer net“, habe sie immer wieder am Uhrtürmchen gehört. Unisono sei allerdings bei fast jedem dritten Bürger offensichtlich noch nicht angekommen, dass am Sonntag gewählt werde.

"Wer nicht wählt, darf nicht meckern"
„So kann das hier nicht weitergehen, Sie werden es als Oberbürgermeister schwer haben“, ermutigte Helga Kraus Peter Feldmann bei seinem Rundgang auf dem Sachsenhäuser Wochenmarkt. Auf eine niedrige Wahlbeteiligung angesprochen, winkte sie energisch ab. „Ich mag so was nicht hören“, schüttelte sie unwillig ihren Kopf. Denn „wer nicht wählt, darf auch nicht meckern!“ kritisierte sie ihre Freundin, die wegen dem Fluglärm über Sachsenhausen nicht zur Wahl gehen wolle.

„Ich hoffe, wir bekommen ein Nachtflugverbot bis 6.00 Uhr, das wäre schon mal was!“ gab sie dem OB-Kandidaten zum Abschied mit. Corinnas Bruder, die sich sehr über die rote Rose von Peter Feldmann freute, stimmte bei dem Thema zu. Das mit dem Fluglärm sei ein Problem. Aber ihr noch größeres Problem sei, für ihre einjährige Tochter einen Kita-Platz in Sachsenhausen zu finden. Ihr gefalle, dass der SPD-Kandidat das Thema Bildung zu einem Schwerpunktthema gemacht habe.

Frankfurt ist eine liebenswerte Stadt
Monika Fömpe beschwerte sich über steigende Lebenshaltungskosten und hohe Mietpreise. „Die Grünen haben gesagt, dass es genug Wohnungen gibt, aber ich glaube das einfach nicht“, schüttelte sie skeptisch ihren Kopf. Und eigentlich wollte sie „wegen dem Herrn Wulff“ am Sonntag nicht wählen gehen. Aber dass ihr der SPD-Kandidat hier auf dem Wochenmarkt jetzt zuhöre und mit ihr über Wohnungsmieten diskutiere, gefällt ihr. „Bundeskanzler Schmitt hat mal gesagt, man könne es nicht allen recht machen,“ meinte sie abschließend.

„In der Rundschau stand, dass der Herr Feldmann auf einem aufsteigenden Ast sei“, lächelte sie und freute sich über eine rote Rose. „Tun Sie was gegen den Lärm“, forderten die beiden Frauen abschließend. Martina Heussen drückten andere Sorgen. „Frankfurt ist eine liebenswerte Stadt, ich habe hier mein Kind großgezogen und will hier jetzt in Ruhe alt werden!“ Für ältere Leute solle sich der SPD-Kandidat bitte einsetzen, das gab sie Peter Feldmann zum Abschied mit auf den Weg. Und „viel Glück am Sonntag“, wünschte ihm die Damenrunde am Südbahnhof zum Abschied zu.