Beschäftigte müssen anständig behandelt werden

Der hessische SPD-Fraktions- und Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel hat die Verantwortlichen bei Neckermann aufgefordert, die von Entlassung bedrohten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anständig zu behandeln. „Es geht um die Zukunft von 1.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die zum großen Teil jahrelang für das Unternehmen gearbeitet haben. Die kann man nicht einfach in die Arbeitslosigkeit schicken. Deren Engagement muss angemessen gewürdigt werden, auch wenn es zur Auflösung des Arbeitsvertrages kommt. Dies entspricht den Gepflogenheiten unseres sozialen Rechtsstaates und daran sollten sich auch ausländische Investoren halten“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Wiesbaden.

Der Forderung der Betriebsräte und der Gewerkschaft ver.di, dass sich der hessische Ministerpräsident vermittelnd einschalten sollte, schloss sich Schäfer-Gümbel an. „Die Landesregierung muss im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles tun, um den Beschäftigten zu helfen, unabhängig davon, ob es um das von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorgeschlagene Alternativkonzept geht oder um die Durchsetzung von Abfindungen. Es muss jede, auch die kleinste Chance genutzt werden“, erklärte Schäfer-Gümbel.

Der hohe Anteil älterer Beschäftigter unter den von Entlassung Bedrohten mache die Sache umso dringlicher. „Für diejenigen, die älter als 55 Jahre und zum Teil auch noch behindert sind oder nur eine geringe Qualifikation vorweisen können, wird die Vermittlung in ein anderes Arbeitsverhältnis auch im Rhein-Main-Gebiet schwer werden. Daher müssen wir um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen“, so Schäfer-Gümbel.