Land und Bund müssen bei General Motors klare Aussagen einfordern

Thorsten Schäfer-Gümbel hat in Reaktion auf den Rücktritt des Opel-Vorstandsvorsitzenden Karl-Friedrich Stracke die hessische Landesregierung dazu aufgerufen, gemeinsam mit den anderen betroffenen Landesregierungen und der Bundesregierung in einer konzertierten Aktion Detroit zu klaren Aussagen über die Zukunft Opels zu kommen. „Es kann nicht sein, dass General Motors getroffene Zusagen immer wieder unterläuft. Es gibt klare Vereinbarungen und Verträge, die das Unternehmen einhalten muss. Es liegt nun auch in der Verantwortung von Land und Bund dafür zu sorgen, dass Arbeit und Einkommen für die Opel-Beschäftigten gesichert sind“, sagte der SPD-Politiker am Freitag. Er erwarte, dass nun endlich klare, zukunftsfähige Gesamtkonzepte für die Weiterentwicklung von Opel auf den Tisch gelegt würden. „Dafür ist es höchste Zeit!“

Dass General Motors in immer kürzer werdenden Abständen für Unruhe bei Opel sorge, müsse endlich aufhören. „Für Opel ist es dringend nötig, endlich wieder in ruhige Fahrwasser zu kommen. Das ständige Durcheinander muss aufhören. Erneute Personal- und Strategiediskussionen führen erneut zur Verunsicherung der ohnehin schon gebeutelten Mitarbeiter und könnten die Marke langfristig beschädigen“, sagte Schäfer-Gümbel.

Schäfer-Gümbel appellierte an das neue Opel-Management den begonnenen Dialog zur Zukunftssicherung mit der IG Metall und den Betriebsräten fortzusetzen. Er verwies auf das hohe Risiko, dass durch die ständige Unruhe im Unternehmen zunehmend wichtige Mitarbeiter verloren gingen, weil sie sich nach anderen Arbeitgebern umschauten.

Der SPD-Politiker wies darauf hin, dass die sich andeutenden schlechten Zalen auch vor dem Hintergrund der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise interpretiert werden müssen. „Der Export in der Automobilbranche insbesondere nach Südeuropa wird zunehmend zum Sorgenkind“, so Schäfer-Gümbel.

Als stümperhaft bezeichnete er dabei die Bemühungen der Bundesregierung zur Eindämmung der Krise. Aus rein innenpolitischen Gründen würden hier Spielchen gespielt, die zunehmend die Entwicklung Europas und damit auch den größten Markt für deutsche Produkte gefährde.