
Günter Rudolph hat den Rücktritt Hans-Jürgen Irmers als bildungspolitischer Sprecher der hessischen CDU als "deutliches Zeichen der Zerfallserscheinungen von Schwarzgelb" gewertet. "Wir begrüßen, dass Irmer selbst endlich Einsicht hat walten lassen und eingesehen hat, dass man mit solch rechtsextremen Ansichten keine ordentliche Bildungspolitik machen kann. Die hessische CDU war zu einer solchen Erkenntnis ja seit über einem Jahrzehnt nicht in der Lage und hat sich von Irmers fremden-, islam- und homosexuellenfeindlichen Aussagen nie distanziert. Wir empfehlen der CDU, Herrn Irmer auch den Rücktritt vom stellvertretenden Fraktionsvorstand nahezulegen. Die CDU muss endlich aufhören, am rechten Rand zu fischen. Das wird der Stahlhelmflügel aber sicher zu verhindern wissen", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Wiesbaden.
Rudolph forderte Bouffier auf, endlich Führung zu übernehmen. "Der schwarzgelbe Zerfall beschleunigt sich täglich und auch in der CDU ist der interne Zwist offen ausgebrochen. Der kleine Koalitionspartner tanzt der CDU mit dem FDP-Versorgungsgesetz zum Landesschulamt, dass nun in hektisch durchs Parlament geboxt werden soll wie auch mit des Murkses fünftem Teil beim Thema G8/G9 auf der Nase herum. Bouffier hat seinen Laden und seine Regierung nicht mehr im Griff. Hessen ist ein führungsloser Dampfer. Hoffentlich gerät er nicht in Seenot", so Rudolph.
Hans-Jürgen Irmer war in den vergangenen Jahren immer wieder durch rechtsextreme Äußerungen unter anderem in dem von ihm selbst herausgegebenen Wetzlar Kurier aber auch in der Jungen Freiheit aufgefallen. So hatte er der Wetzlarer Neuen Zeitung gesagt, "Der Islam ist auf die Eroberung der Weltherrschaft fixiert" (Wetzlarer Neue Zeitung), wenn Muslime nach Deutschland kämen sei das eine "gefühlte Landnahme" und "Wir brauchen nicht mehr Muslime, sondern weniger". Darüber hinaus war er unter anderem bei der vom Verfassungsschutz wegen ihrer großen Nähe zur NPD beobachteten Gießener Burschenschaft Dresdensia-Rugia wie auch bei anderen Burschenschaften als Redner aufgetreten.