22.000 gesammelte Unterschriften belegen das Scheitern von G8

Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann hat die über 22.000 Unterschriften einer Online-Petition gegen G8 als „eindrucksvolles Votum gegen die aktuelle Schulpolitik der Hessischen Landesregierung“ bezeichnet. „Insgesamt 22396 Menschen haben innerhalb kürzester Zeit mit ihrer Unterschrift beantragt, dass auch bestehende 5. und 6. Klassen die Möglichkeit bekommen sollen, zu G9 zurückzukehren. Das vor dem Hintergrund eines vermurksten Gesetzes und des hohen Zeitdrucks schon 1/3 der Gymnasien zu G9 zurückkehren wollen ist ein weiterer Beleg für das Scheitern von G8. Die übrigen Gymnasien warten anscheinend die weitere Entwicklung des Schwarz-Gelben Bildungschaosses erst einmal ab. Keine Entscheidung, ist auch eine Entscheidung“, sagte Habermann am Donnerstag in Wiesbaden.

Habermann forderte anlässlich der Übergabe der G8-Petition die Landesregierung erneut auf, dem Anliegen Rechnung zu tragen und eine wirkliche Wahlfreiheit zu gewährleisten. Die Unterschriften zeigten auch, dass Eltern ihre Kinder nicht wegen G8 sondern trotz G8 an einem Gymnasium anmelden. Sie wollten ihrem Kind einen weiteren Schulwechsel auf dem Weg zum Abitur ersparen oder hätten keine andere erreichbare Alternative. Dies als Zustimmung zu G8 zu werten, entbehre jeglicher Grundlage.

Auch sei G8 kein Erfolgsmodell, weil sich der Notendurchschnitt beim Abitur nicht verändert habe: „Gute Noten sind nicht gleich gute Bildung – dazu gehört Zeit zur Persönlichkeitsentwicklung, zur Entfaltung eigener Interessen und zum Austausch in der Gemeinschaft. G8 hat diese Möglichkeiten eingeschränkt“, so die SPD-Bildungsexpertin. Sie plädierte für eine sechsjährige Mittelstufe und flexible individuelle Schulzeitmodelle beim Schuleingang und in der Oberstufe.