Mit der Empfehlung von Ministerpräsident Bouffier, seinen gescheiterten Parteifreund Franz Josef Jung als Bundesminister zu reaktivieren, wird nach Ansicht des hessischen SPD-Generalsekretärs Michael Roth der alten Tankstellen-Connection wieder Leben eingehaucht.
Roth sagte am Freitag in Wiesbaden: Benzin ist bei der CDU anscheinend dicker als Wasser. Damit spielte er auf die so genannte Tankstellen-Connection an, in der sich unter anderem die damaligen Jung-Unionisten Roland Koch, Volker Bouffier und Franz Josef Jung die Pfründe geteilt hatten.
Roth erinnerte daran, dass Franz Josef Jung zweimal über große Skandale gestürzt sei, als hessischer Staatsminister über den CDU-Schwarzgeldskandal und als Bundeminister über die Kundus-Affäre. Genauso wie die hessische CDU den verurteilten ehemaligen Bundesinnenminister Kanther stets in Ehren gehalten hat, will jetzt Bouffier das Comeback von Jung antreiben, kritisierte Roth. Das ist ein Zeichen von politischer Kumpanei und mangelnder politischer Kultur.
Der Vorschlag von Bouffier mache deutlich, wer die treibende Kraft hinter der brutalen Demontage von Kristina Schröder sei, die dem hessischen CDU-Landesverband offensichtlich noch nicht rechts genug stehe. Allen pflichtschuldigen Erklärungen von Herr Bouffier zum Trotz zeigt sich, dass die Altherren-Riege in der hessischen CDU immer noch den Ton angibt.