Sportpolitik ist ressortübergreifend!

Mit gutem Beispiel voran: Das Sportforum bewegt sich – Konzentrations- und Lockerungsübung beim Vortrag von Retra Regelin.

Millionen Menschen leiden an sogenannten Wohlstandskrankheiten. Viele von ihnen werden mit hohen Dosen von Medikamenten behandelt, obwohl es auch anders gehen kann: "Die großen Zivilisationserkrankungen sind mit Bewegung gut therapierbar", weiß Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer vom Institut für Sportwissenschaft, Abt. Sportmedizin der Universität Frankfurt. Professor Banzer ist Beirat für Sportentwicklung beim DOSB und für ihn ist es längst keine Frage mehr: Sportpolitik oder Gesundheitspolitik war gestern, heute müsste es heißen: Sport- und Gesundheitspolitik – und die ressortübergreifend! Sektorübergreifende Zusammenarbeit auf zentralen, regionalen und lokalen Regierungsebenen mit öffentlicher und privater Finanzierung.

Damit stieß er auf breite Zustimmung bei den rund 50 Teilnehmern des Sportforums der HessenSPD zum Thema Sport- und Gesundheitspolitik am 20. April in Offenbach. Günter Rudolph, MdL und parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag bekräftigte, dass Sport und Bewegung ein zentraler Baustein für ein sozialdemokratisches Gesundheitsland Hessen ist.

Gerade dem Breitensport mit rund 28 Millionen Vereinsmitgliedern und Engagierten in Deutschland kommt hierbei zudem auch eine wichtige gesellschaftliche Integrationsaufgabe zu, betonte Offenbachs OB Horst Schneider (SPD) bei der Tagung im Station des OFC auf dem Bieberer Berg.

Die Referatsleiterin Sport und Gesundheit beim Landessportbund Hessen, Gundi Friedrich, stellte ihre Projekte „Bewegungs-Starthelfer“, dass Nichtbeweger zur sportlichen Bewegung motivieren will. „Auf geht` – aktiv werden und gesund bleiben in Hessen!“ – etwa mit Bewegungsparcours in Städten und Gemeinden.

Petra Regelin, Diplom-Sportwissenschaftlerin und Referentin für Freizeit- und Gesundheitssport des Deutschen Turner-Bundes skizzierte, wie sich der demografische Wandel bewegt gestalten lässt, etwa durch die von ihr geleiteten Projekte „Aktiv bis 100“, „Bewegungs- und Gesundheitsförderung für Hochaltrige“ und „Gehirntraining durch Bewegung“. Gerade um das 75. Lebensjahr würden durch Bewegungstraining wesentliche Weichen gestellt, um eine Demenz oder auch Pflege in Folge von Stürzen möglichst lange aufzuschieben.