
Christiane Krajewski, Mitglied im Kompetenzteam von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück für den Wirtschaftsbereich und Dr. Matthias Kollatz-Ahnen, für die Bereiche Wirtschaft, Wohnungsbau und den Finanzplatz Frankfurt zuständiges Mitglied in der SPD-Mannschaft für den Wechsel, haben am vergangenen Freitag Unternehmen in Hessen besucht. Beim aufstrebenden Medienunternehmen U5-Filmproduktion in Frankfurt informierten sich die beiden SPD-Politiker insbesondere über digitale Elemente im Film sowie die damit verbundenen Segmente der Kreativ- und Werbewirtschaft. Gerade die Kreativ- und Medienwirtschaft gewinnt in Hessen und Deutschland zunehmend an Bedeutung. Wir als SPD wollen Innovationen in Zusammenarbeit mit den kreativen und forschenden Unternehmen fördern, so Christiane Krajewski. Wir haben uns trotz der ständigem Auf- und Abbewegung in unserer Branche gut behauptet und weiterentwickelt. Und das trotz der geringeren Förderung in Hessen im Vergleich mit anderen Standorten in Deutschland, wo teilweise mit deutlich größeren Zuschuss- und Ansiedlungsprogrammen gearbeitet wird, berichten die Gesellschafter und Produzenten des Unternehmens Karl-Eberhard Schäfer und Rolf Silber. Unter einer SPD-geführten Landesregierung werden wir ein besonderes Augenmerk auf diesen Wirtschaftszweig legen und in engem Dialog mit der Branche gezielt die marktnahen Förderinstrumente ausbauen, kündigte Dr. Kollatz-Ahnen an.
Weniger erfreuliche Informationen erwarteten die beiden Sozialdemokraten beim zweiten Unternehmensbesuch bei Hewlett-Packard (hp) in Rüsselheim. Wir sind tief betroffen von der Situation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hewlett-Packard Rüsselheim. Die für die Sozialdemokratie zentralen Kriterien in der Arbeitsmarktpolitik, nämlich der Respekt vor der Arbeits- und vor der Lebensleistung der Menschen, wurde hier mit Füßen getreten, zeigte sich Dr. Kollatz-Ahnen erschüttert von den Ausführungen der Arbeitnehmervertreter.
Vorher hatten der Vorsitzende des hp-Betriebsrates am Standort Rüsselheim, Volker Stichter und dessen Stellvertreterin Bettina Kauß über die Entscheidungen der vergangenen Monate und den aktuellen Sachstand bei hp-Rüsselheim berichtet. Demnach verlören, trotz eines hp-Jahresgewinnes in Höhe von 200 Millionen Euro für 2012 bis Ende Januar 2014 auch die noch verbliebenen circa 600 Beschäftigten am Standort ihren Job oder würde verlagert. Darüber hinaus seien bereits in den vergangenen Monaten mehrere Hundert Stellen abgebaut worden.
Das die Geschäftsführung von hp-Deutschland noch nicht einmal einen Hehl daraus macht, den Stellenabbau in Deutschland trotz dreistelliger Millionengewinne mit einer Verlagerung der Arbeit in Niedriglohnländer zu begründen, ist ein Schlag ins Gesicht der hiesigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wir sind der festen Überzeugung, dass hp sich in diesem Fall nicht genug darum bemüht hat, Zukunftsperspektiven für qualifizierte technische und kaufmännische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Auch jetzt kann dabei noch etwas geschehen. In Deutschland ist der Bedarf an Fachkräften heute bereits oft höher als die Nachfrage. Wer langfristig Erfolg haben will, sollte deshalb Qualifikationen dauerhaft entwickeln und nicht ‚abstoßen’, so Krajewski und Dr. Kollatz-Ahnen abschließend.