Bildungserfolg endlich von sozialer Herkunft lösen

Als weiteren Beleg für die Notwendigkeit, den „Zusammenhang von Bildungserfolg und sozialer Herkunft endlich aufzulösen“ sieht die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Habermann den heute vorgelegten Vergleich der Bundesländer.

„Seit dem sogenannten PISA-Schock aus dem Jahr 2000 belegt eine Studie nach der anderen, dass in Deutschland der Bildungserfolg extrem abhängig von der sozialen Herkunft ist Die Reaktionen darauf sind völlig ungenügend, vor allem auch in Hessen“, sagte Habermann am Freitag in Wiesbaden. „Wir brauchen endlich eine Bildungspolitik, die der Chancengleichheit verpflichtet ist. Und das heißt vor allem Stärkung der frühkindlichen Bildung, Ausbau der Ganztagsschulen und Abkehr von der fünfjährigen Mittelstufe an Gymnasien (G8).“

Habermann kritisierte die bisherige Landesregierung: „Der Befund, dass das hessische Schulsystem Leistungen hervorbringt, die in Mathematik und den Naturwissenschaften unter dem Bundesdurchschnitt liegen, ist ein schlechtes Abschlusszeugnis für die schwarz-gelbe Landesregierung, deren Amtszeit im Januar endet.“ Eine Landesregierung, die Prüfungen, Tests und Leistungsnachweise zum Kern ihrer Bildungspolitik erklärt habe, müsse sich jetzt auch daran messen lassen, wenn die Ergebnisse ihrer eigenen Arbeit überprüft würden. „Es muss Schluss damit sein, die ständig wiederholten Befunde zu leugnen oder zu relativieren.“