
Die Auszeichnung von Jaron Lanier mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, die heute vom Börsenverein bekannt gegeben worden ist, hat der Fraktionsvorsitzende der hessischen SPD-Landtagsfraktion Thorsten Schäfer-Gümbel als wichtigen Impuls zur Debatte über die Macht der Internet-Konzerne gewürdigt.
Schäfer-Gümbel sagte am Donnerstag: Wir brauchen einen breiten gesellschaftlichen Diskurs über die Risiken, die aus den riesigen Datensammlungen globaler Internetfirmen und sich ihren daraus ergebenden Analysen ergeben, die sowohl bis in kleinste private Bereiche reichen als auch das Risiko bergen, gesellschaftliche Entwicklungen zu manipulieren oder zu steuern. Jaron Lanier befruchtet mit seinen Werken diese Debatte und führt die Gefahren anschaulich vor Augen. Er belebt auch die Frage nach dem Wert geistigen Eigentums im Internet-Zeitalter, nach der Sicherung von Privatsphäre und Pluralismus, aber auch nach der Zukunft der Arbeit in einer immer weiter digitalisierten Welt. Damit verteidigt er Grundwerte, die für Frieden und Freiheit unverzichtbar sind. Das macht ihn zu einer exzellenten Wahl für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Seine Nominierung ist Anstoß, den Primat der Politik auch in der Ausgestaltung der digitalen Welt einzufordern und sie nicht globalen Konzernen zu überlassen.