Politik muss junge Menschen von hohem Armutsrisiko befreien

Der hessische SPD-Fraktions- und Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel hat die vom Statistischen Landesamt Wiesbaden mitgeteilten Zahlen zur erhöhten Armuts-Bedrohung junger Menschen in Hessen als „aufrüttelnd“ bezeichnet. Laut Landesamt ist in Hessen jede vierte junge Person zwischen 18 und 24 Jahren armutsgefährdet. „Damit liegt die Gefährdung junger Menschen in Hessen um rund die Hälfte höhe als der Bundesdurchschnitt. Selbst Kinder unter 18 sind mit 16,4 Prozent deutlich höher armutsbedroht als der durchschnittliche Hesse. Diese Zahlen müssen Politiker erschüttern. Diese Zahlen muss die Politik als Auftrag verstehen, junge Menschen vom Armutsrisiko zu befreien Es darf nicht sein, dass eine derart hohe Zahl an jungen Menschen bereits mit einer so gearteten finanziellen Bedrohungslage ins Erwachsenenleben startet“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Wiesbaden.

Die Zahlen zeigten auch, dass mit sinkender beruflicher Qualifizierung das Armutsrisiko steige. „Das bestätigt uns in unserem Bestreben danach, schulische Bildung von den Einkommensverhältnissen der Eltern zu entkoppeln. Die Schulkarriere darf nicht vom Portemonnaie der Eltern abhängen. Wir wollen gleiche Chancen für alle Kinder. Darüber hinaus bestärkt es uns in unserer Forderung nach einer Ausbildungsgarantie – damit junge Menschen echte Möglichkeiten haben, am Berufsleben teilzuhaben“, sagte der SPD-Politiker.

Sorgen mache auch die erhöhte Armutsgefährdung von Alleinerziehenden und Migranten. „Währenddessen ist in Deutschland die Zahl der Multimilionäre laut World Ultra Wealth Report allein im vergangenen Jahr um 7,2 Prozent auf 19 095 gestiegen. Man muss sich fragen, ob hier nicht gesellschaftliche Unwuchten entstehen, die politisch in Angriff genommen werden müssen“, so der SPD-Politiker.