Mehr Transparenz für Gen-Soja

Die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Angelika Löber warnt vor der Ausbreitung gentechnisch veränderter Sojabohnen und fordert die Landesregierung auf, sich energischer für eine umfassendere Transparenz gentechnisch veränderter Lebens-Futtermittel einzusetzen.

Grund zur Sorge bereitet Löber vor allem die Information des Unternehmens Monsanto, wonach das eigene Saatgut negative Auswirkungen und Effekte auf die Umwelt und den Menschen haben kann. Laut Monsanto könnte der Ausbau von gentechnisch veränderten Soja Inacta (MON 8771 x Mon 89788) die Ausbreitung bestimmter Schädlinge z.B. des Schadschmetterlings fördern, die durch ungewollte Effekte der gentechnischen Veränderung der Sojabohnen verursacht wird.

Das Ziel der Landesregierung, „die Landwirtschaft in Hessen gentechnikfrei zu erhalten“ bezeichnete sie als ein leeres und unhaltbares Versprechen, solange der Import von Soja Intacta oder generell gentechnikveränderter Lebensmittel- und Futtermittel in der Europäischen Union und damit auch in Hessen zugelassen sind.

„Die Landesregierung kann zwar aufgrund des geltenden EU-Rechts, die in der EU zugelassenen gentechnisch veränderten Erzeugnisse nicht verbieten, solange sie deutlich und korrekt gekennzeichnet sind, sie kann aber die Verbraucher besser und transparenter über die Gefahren und Auswirkung gentechnisch veränderter Lebensmittel informieren“, fordert Löber am Mittwoch in Wiesbaden.

„Es ist doch wirklich erstaunlich und höchst bedenklich, wenn ein führendes Unternehmen in der Erzeugung gentechnisch veränderter Feldfrüchte, eine Warnung über das eigene Produkt veröffentlicht“, so Löber.

Laut Information der Landesregierung ergab eine wissenschaftliche Publikation unter anderem das Ergebnis, dass sich der Schadschmetterling Spodoptera auf Soja Intacta besser entwickelt als auf der isogenen, nicht gentechnisch veränderten Vergleichslinie. „Zwar hält die Landesregierung aufgrund der Temperaturansprüche des Schadschmetterlings eine Ausbreitung in Europa für eher unwahrscheinlich, sie möchte allerdings eine Gefährdung hessischer Verbraucher nicht ausschließen“, so Löber.