Konzepte statt zu wenig Geld gefragt

Mit nur einer Million Euro pro Jahr will die hessische Landesregierung die Einrichtung von Gesundheitsnetzen, die Ausbildung von Allgemeinmedizinerinnen und –medizinern sowie die Niederlassung von Ärzten im ländlichen Raum fördern. Damit könne strukturell kaum etwas bewegt werden, kritisiert der gesundheitspolitische Sprecher der SPD, Dr. Thomas Spies das Gesundheitspaket 2.0.

Der stellvertretende Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Dr. Thomas Spies hat anlässlich der Vorstellung des Hessischen Gesundheitspakts 2.0 der Landesregierung mangelnden Gestaltungswillen vorgeworfen. „Das Engagement der beteiligten Verbände und Organisationen ist lobenswert, die Landesregierung bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück. Mit insgesamt 4 Mio. € will sie bis 2018 die Einrichtung von Gesundheitsnetzen, die Ausbildung von Allgemeinmedizinerinnen und –medizinern sowie die Niederlassung im ländlichen Raum fördern. Das ist gerade mal eine Million pro Jahr, damit kann strukturell kaum etwas bewegt werden“, stellte Dr. Spies fest.

Darüber hinaus sei längst klar, dass die Förderung der Niederlassung im ländlichen Raum das Problem der gesundheitlichen Versorgung nicht lösen werde. „Junge Ärztinnen und Ärzte wollen heute keine Einzelkämpfer mehr sein, die quasi rund um die Uhr verfügbar sind. Sie wollen Familie und Beruf vereinbaren, sie wollen im Team arbeiten. Dafür braucht man neue Konzepte, gerade für den ländlichen Raum. Wer jungen Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit gibt, im Angestelltenverhältnis und ggf. auch in Teilzeit zu arbeiten, wird sie leichter auch für eine Tätigkeit in einer ländlichen Region begeistern können“, erklärte Dr. Spies.

Es sei sehr zu begrüßen, dass mittlerweile viele Verbände und Organisationen am Gesundheitspakt mitarbeiten würden. Allerdings sei es notwendig, dass die Steuerung durch das Land in die richtige Richtung gehe. „Das ist nach wie vor nicht der Fall. Die grundsätzlichen Probleme will das Land nicht angehen“, kritisierte Dr. Spies.