Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bezieht mit ihrer heute veröffentlichen Denkschrift Solidarität und Selbstbestimmung im Wandel der Arbeitswelt eindeutig Stellung für Solidarität und eine menschengerechte Arbeitswelt. Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende und Landesvorsitzende von Hessen, Thorsten Schäfer-Gümbel, begrüßt diesen Anstoß ausdrücklich.
"Besonders die Bedeutung der Würde der Arbeit kann ich nur unterstreichen. Dazu gehört zuallererst, dass man von seiner Vollzeitarbeit auch leben können muss. Der Mindestlohn ist ein bedeutender Schritt dazu. Auch deshalb wird die SPD nicht zulassen, dass er durch Lobbykampagnen verwässert wird. Aber es braucht weitere Schritte für Ordnung auf dem Arbeitsmarkt. Für die SPD bleibt zum Beispiel klar: die sachgrundlose Befristung gehört abgeschafft. Und wir werden noch in dieser Legislaturperiode dem Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen Einhalt gebieten", sagte Schäfer-Gümbel.
Zu Recht mahne die EKD an, mehr gegen die wachsende soziale Ungleichheit in Deutschland zu unternehmen. Das sei ein Gebot der Gerechtigkeit, aber auch der wirtschaftlichen Vernunft. Soziale Ungleichheit hemme nachhaltiges Wachstum. Zugleich sei soziale Sicherheit eine wichtige Voraussetzung für eine wirtschaftliche Dynamik, die allen zu Gute kommt.
"Erfreulich ist auch, dass die Evangelische Kirche den Schulterschluss mit den Gewerkschaften betont, wenn es um die Umsetzung gerechter Teilhabe in der Gesellschaft geht", sagte der SPD-Landesvorsitzende. Im Kampf gegen soziale Ungleichheit müssten viele gesellschaftliche Akteure an einem Strang ziehen. Die hohe Wertschätzung der Kirche für die Gewerkschaften isei auch ein dringliches und wichtiges Signal nach innen, das kirchliche Arbeitsrecht unter Beteiligung der Gewerkschaften weiter zu entwickeln.