
Schäfer-Gümbel wies darauf hin, dass insbesondere für die Wirtschaft, vor allem für mittelständische Unternehmen, gute Voraussetzungen geschaffen werde müssten, an der digitalen Entwicklung teilzuhaben. Darüber hinaus gelte es, Unternehmensgründungen und jungen Start-ups ein fruchtbares Umfeld zu bieten.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer verglich das zu früheren Zeiten hoch entwickelte Wassernetz der Stadt Trier mit den heutigen Datennetzen. Beide hätten zu ihrer Zeit existenzielle Bedeutung für die Menschen.
Sie betonte, dass die Fähigkeit und der Wille der deutschen Wirtschaft, sich den Prinzipien der Industrie 4.0 zu öffnen, darüber entscheiden würden, ob Deutschland seinen Wohlstand auch in Zukunft aufrechterhalten könne. Wichtig sei dabei, die sich neu entstehenden Formen von Arbeitsverhältnissen und Arbeitsfeldern im Blick zu haben. Die SPD sei die Partei, die in Zeiten technischen Wandels immer die Arbeitnehmerrechte verteidigt habe. Dies sei eine Herausforderung der digitalen Revolution.
Auch Dr. Inge Lippert, die Leiterin der Abteilung Struktur-, Industrie- und Dienstleistungspolitik des DGB, betonte, es müssten die Chancen und Risiken der Digitalisierung in der Arbeitswelt gegeneinander abgewogen werden. Heute würden viele Studien darauf hinweisen, wie viele Arbeitsplätze durch diesen neu entstehenden Wirtschaftsbereich entstünden nur wenige würden sich aber anschauen, wie viele wegfielen. Die Industrie 4.0 sei darauf ausgelegt, Arbeitsplätze durch Roboter zu ersetzen. So koste ein Arbeitnehmer rund 40 Euro pro Stunde, während ein Roboter auch für drei bis fünf Euro arbeite.
Wasser in den Wein goss Joachim Bühler aus der Geschäftsleitung des Branchenverbands BITKOM. Er warnte davor, dass Wettbewerber aus der neuen Wirtschaft unerwartet mit überlegener Technologie auftauchen könnten. So könne sich ein deutscher Häuslebauer eine Smart-Home-Lösung für rund 4000 Euro von Handwerkern in sein Haus einbauen lassen, während das zu Google gehörende Unternehmen nest bereits ein Gerät für insgesamt 400 Euro verkaufe, das die gleichen Funktionen erledige und von jedem selbst montiert werden könne. Er rief dazu auf, Deutschland dürfe nicht den Anschluss verpassen und müsse die eigene digitale Souveränität auf- und ausbauen.