Die SPD Hessen hat für ihre Mitglieder und interessierte Bürgerinnen und Bürger positive Beispiele der Hilfe für Flüchtlinge und Asylsuchende zusammengestellt, um Anregungen zu geben, wie Menschen auch andernorts helfen können. Die Motivation der Menschen, Flüchtlingen zu helfen, ist riesig. Allerdings wissen viele nicht, wie sie dies angehen sollen. Deshalb haben wir insgesamt 24 Praxisbeispiele aus hessischen Kommunen gesammelt, die wir weitergeben. Sie sind ausdrücklich zur Nachahmung gedacht, sagte der hessische SPD-Fraktions- und Landesvorsitzende am Mittwoch in Wiesbaden.
Einige der aufgelisteten Projekte sind bereits preisgekrönt. Die Hessische SGK (Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik) hat in diesem Jahr ihren Sonder-Kommunal-Löwen für besondere Verdienste, Konzeptideen und Aktionen Ehrenamtlicher bei der Flüchtlingshilfe verliehen. Preisträger ist etwa die Stadt Pfungstadt, die mit ihrer engagierten Füchtlingsbeauftragten Halima Gutale bei ihrer Aktion "Willkommen in Pfungstadt Eine Stadt begrüßt ihr Neubürger" fast die ganze Stadt für Aktionen für und mit Flüchtlingen auf die Beine gebracht hat und die bereits vielen Kommunen als Vorbild gilt. Auch in der Gemeinde Diezhölztal im Lahn-Dill-Kreis haben Bürgerinnen und Bürger angepackt und Patenschaften aufgebaut. Ebenfalls mit gutem Beispiel voran gehen die Naturfreunde Frankfurt, die in Flüchtlingsheim Sprachunterricht geben, Menschen zu sozialen Anlaufstellen wie der Lernwerkstatt der DGB Jugend oder Sportvereinen begleiten und mittlerweile regelmäßige Treffen organisieren.
Auch Projekte von Einzelpersonen, wie das von Oliver Ulloth aus dem Landkreis Kassel wurden geehrt. Er engagiert sich seit Gründung des Unterstützerkreises Rosengarten, unter der Trägerschaft der AWO Vellmar, für die Flüchtlinge, die in der Gemeinschaftsunterkunft Rosengarten in Vellmar untergebracht sind. Er ist Ansprechpartner für die Neuankömmlinge, unterstützt bei Sprachbarrieren, gibt Anleitungen zur "Hilfe zur Selbsthilfe" und sorgt nicht zuletzt auch für ein gemeinschaftliches Miteinander der unterschiedlichen Kulturen. Er organisiert Feste,
Fußballspiele, Gesprächsrunden, "Handwerkertage" und vieles mehr.
Weitere Beispiele sind etwa, die Petrusgemeinde Gießen, die ebenfalls auf umfassende Betreuung von Flüchtlingen setzt. Der Landessportbund Hessen macht mit dem Projekt "Sport und Flüchtlinge" von sich reden, dass in drei Modell-Kommunen mit Hilfe eines Soforthilfeprogramms Zuschüsse für Sportkleidung, Sportgeräte, Übungsleiterhonorare und Hallennutzungsgebühren gewährt. Die AWO Mühltal findet mit ihren Aktionen Fahrradspende und Brillenspende Erwähnung und das Evangelische Dekanat Rodgau mit der Kochaktion Kochen mit Flüchtlingen: An Topf und Pfanne Grenzen überwinden.
Die Liste der Aktionen ist lang und erstreckt sich von Selfie-Aktionen wie Ein Herz für Flüchtlinge über Kostenloses Internet für Flüchtlinge bis hin zu einem Radsport-Camp, einem Theaterprojekt für Flüchtlinge und vielem mehr. (Details und weitere Beispiele: siehe Anhang)
Wir waren sehr positiv angetan davon, wie viele unterschiedliche und kreative Initiativen wir bei unserer Recherche gefunden haben. Jeder bietet etwas an, dass er kann und womit er oder sie Menschen zusammenbringen kann. Solche Initiativen brauchen wir, denn wir haben mit der derzeitigen Flüchtlingssituation eine große Aufgabe zu bewältigen. Aber gemeinsam können wir das schaffen, so Schäfer-Gümbel.