Der Mindestlohn ist kein Jobkiller

Allen Unkenrufen zum Trotz, habe sich der gesetzliche Mindestlohn keineswegs als „Jobkiller“ erwiesen. Dieses positive Fazit hat der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Wolfgang Decker, nach neunmonatiger Laufzeit des Lohnuntergrenzengesetzes gezogen. „Das Gegenteil ist sogar eingetreten: anstelle befürchteter massiver Beschäftigungsverluste ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gestiegen. Der Mindestlohn hat Konjunktur und hat dem Wachstum also keinesfalls geschadet“, sagte Decker am Donnerstag in Wiesbaden.

Hinsichtlich des Rückgangs von Minijobs wies der SPD-Arbeitsmarktexperte darauf hin, dass keineswegs gesichert sei, dass diese Jobs alle verloren seien. Dazu verweist Decker auch auf den Monatsbericht der Bundesbank, der davon ausgehe, dass Minijobs offenbar auch durch reguläre Beschäftigung ersetzt worden seien. Zudem habe das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg festgestellt, dass in den Branchen, in denen die Zahl der Minijobs zurückgegangen sei, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zugenommen habe. Decker warnte erneut davor, den Mindestlohn gezielt zu umgehen. Dem müsse man mit wirksamen Kontrollen entgegentreten.