SPD trauert um Prof. Anita Breithaupt

Die SPD trauert um die langjährige frühere Landtagsabgeordnete Prof. Anita Breithaupt, die in der vergangenen Woche im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel würdigte die Verstorbene am Montag in Wiesbaden mit folgenden Worten:

„Anita Breithaupt war eine leidenschaftliche, im allerbesten Sinne auch streitbare Politikerin, die im Hessischen Landtag und in der Frankfurter Kommunalpolitik mit Herzblut für die Anliegen der Sozialdemokratie eingetreten ist. In der Landespolitik galt ihr Einsatz vor allem der Wissenschafts- und Kulturpolitik. Als hochschulpolitische Sprecherin trat sie mit Vehemenz für Bildungsgerechtigkeit und den freien Zugang zu Hochschulen ohne Zugangsbeschränkungen durch den numerus clausus ein. Die Aufarbeitung der NS-Zeit und die Erinnerungskultur beschäftigten sie immer wieder, so auch als Rednerin der SPD-Fraktion in der großen Landtagsdebatte zur Wehrmachtsausstellung von 1997. Anita Breithaupt genoss mit ihrer großen Klugheit und ihrer sehr wertschätzenden persönlichen Art Anerkennung über die Fraktionsgrenzen hinweg. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt ihrer Tochter und allen Freunden und Familienangehörigen.“

Anita Breithaupt wurde am 4. Juni 1936 in Ottmarsbocholt (Westfalen) geboren. Sie studierte Sozialarbeit und wurde 1979 als Professorin an die Fachhochschule Frankfurt am Main für das Lehrgebiet Theorie und Soziologie der Sozialarbeit berufen. 1965 war sie in die SPD eingetreten. Von 1972 bis 1983 war sie Stadtverordnete in Frankfurt am Main, dem Hessischen Landtag gehörte sie von 1983 bis 1999 an. Sie wurde auf Vorschlag der SPD-Fraktion in den Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks gewählt und war zuletzt Vorsitzende des Hauptausschusses des Hessischen Landtags.