
Als völlig verfehlt hat der Sprecher für Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik der SPD-Landtagsfraktion, Wolfgang Decker, den Vorschlag von Bundesfinanzminister Schäuble (CDU) bezeichnet, die Lebensarbeitszeit an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Dieser untaugliche Vorschlag geht an der Wirklichkeit vorbei, sagte Decker am Samstag in Wiesbaden.
Schon der Renteneintritt mit 67 Jahren könne nur von wenigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erreicht werden. Nicht nur für den allseits bekannten Dachdecker oder Maurer wird es mit 67 oder gar 70 kaum denkbar sein, seinen Beruf noch ausüben zu können. Auch in vielen anderen Berufen, z.B. auch in der Pflege und Betreuung, müssen viele Beschäftigte krankheitsbedingt wesentlich früher ausscheiden.
Aus Sicht des Abgeordneten gebe es derzeit im Übrigen vordringlichere Probleme in der Rente zu lösen. Unter anderem gehe es um Frage, wie das Rentenniveau stabilisiert werden könne und wie man Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor späterer Altersarmut schützen könne. Der Stärkung der betrieblichen Rente und der Förderung der privaten Vorsorge für Menschen mit geringerem Einkommen komme dabei eine besondere Bedeutung zu, ebenso wie der Aufwertung sogenannter Kleinrenten. In ein Rentenkonzept müsse darüber hinaus die flexiblere Gestaltung des Renteneintrittsalters einbezogen werden. Der Vorschlag von Minister Schäuble bringt uns bei der Lösung des Rentenproblems nicht weiter, sagte Decker.