Landesregierung darf Bädersterben nicht tatenlos zusehen

Die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Hartmann hat sich besorgt über die aktuelle Veröffentlichung des DLRG, dass immer weniger Grundschüler schwimmen können und rund die Hälfte der unter Zehnjährigen Nichtschwimmer oder schlechte Schwimmer sind, gezeigt. „Die Landesregierung darf nicht tatenlos zusehen, wenn immer mehr Schwimmbäder schließen müssen, Schwimmunterricht nicht erteilt wird und der Anteil der Nicht-Schwimmer weiter zunimmt“, sagte Hartmann am Donnerstag in Wiesbaden.

Wissend, dass Ertrinken die dritthäufigste Todesursache bei Kindern ist, reicht es nach Ansicht der SPD-Landtagsabgeordneten nicht aus, dass der Sprecher des Kultusministeriums betont, dass man nach wie vor an dem Ziel festhalte, dass alle Schüler am Ende der Grundschulzeit schwimmen können sollen. Hartmann erwarte mehr Verbindlichkeit, dass Kinder auch tatsächlich und unabhängig vom Wohnort die Gelegenheit bekäme, im Rahmen des Schulsportunterrichts schwimmen zu lernen. „Die Landesregierung hat Sport als Verfassungsziel festgeschrieben. Dieser formalen Festschreibung müssen jedoch auch Taten folgen. Es kann nicht sein, dass Städte und Gemeinden zunehmend durch die fehlende finanzielle Unterstützung der schwarz-grünen Landesregierung unter Kostendruck geraten, Schwimmbäder und insbesondere Hallenbäder schließen zu müssen“, so Hartmann.

„Von dem Innenminister und dem Kultusminister erwarte die SPD, dass sie das Bädersterben und den Wegfall von Schwimmunterricht nicht nur beklagen, sondern gemeinsam dagegen initiativ werden. Ziel muss es sein, wohnortnah Schwimm- und Hallenbäder zu erhalten und Schülerinnen und Schülern nicht nur auf dem Papier Schwimmunterricht an der Schule zu ermöglichen. Letztendlich geht es darum, Kindern unabhängig von ihrem Elternhaus die Möglichkeit zu geben, das Schwimmen zu erlernen“, sagte die SPD-Politikerin.