
Die Antwort auf eine Kleine Anfrage (Drucksache 19/3405) zur Förderung des Wissenstransfers praxisnaher Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) hat die stellvertretende Vorsitzende und stellvertretende hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer, wie folgt kommentiert:
Hessen besitzt eine breite Förderpalette für praxisnahe Forschung und Wissenstransfer von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Unternehmen und umgekehrt. Es fließt eine Menge Geld in die praxisnahe Forschung. Die Potenziale könnten noch wesentlich besser genutzt werden: Denn viele gute Projekte haben trotz aller Fördermaßnahmen keine Chance, an den Markt und in die Gesellschaft zu gelangen. Hier hat Hessen ein Defizit, das konzeptionell und nicht finanziell gelöst werden muss.
Neben Forschung und Lehre ist der Wissens- und Technologietransfer ein wichtiger Bestandteil der Hochschulaufgaben. Die praxisnahen Hochschulen und das praxisnahe Forschen stelle eine Win-Win-Situation dar. Es ist ein Plus für Unternehmen, da Studierende rasch in die Praxis einsteigen, der Nachwuchs im Unternehmen gehalten werden kann und ein ständiger Wissenstransfer stattfindet. Für die Studierenden ist eine solche Forschung ein Plus, da in dieser Hochschulausbildung Theorie und Praxis optimal verzahnt werden und der Karrierestart durch die Anbindung im Unternehmen gesichert ist.
Mit Landesprogrammen wie Loewe, das mit seinen drei Förderrichtlinien auch die Unterstützung von anwendungsorientierten Projekten mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) als Verbundvorhaben ermöglicht, können angewandte Forschung und Produktentwicklung berücksichtigt werden. Wie die Ideen aus den Projekten schnell in marktreife Verfahren überführt werden, dazu schweigt oder kann die Landesregierung in ihrer Antwort nichts sagen. Diese Wissenslücke muss geschlossen und ein Konzept dafür erarbeitet werden.