
Anlässlich des zwanzigsten Todestages des ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Albert Osswald am 15. August, hat der SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel an die Verdienste Osswalds erinnert. Albert Osswald trat als Nachfolger von Georg August Zinn in große Fußstapfen. Sein unermüdliches Engagement für das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft, das in der Gründung der nach ihm benannten Stiftung mündete, wirkt bis heute durch die jährliche Verleihung des Hessischen Friedenspreises durch die Albert-Osswald-Stiftung fort. Er prägte Hessen während seiner Regierungszeit vom 03. Oktober 1969 bis zu seinem Rücktritt am 03. Oktober 1976, zum damaligen Zeitpunkt auch amtierender Bundesratspräsident, durch eine moderne und innovative Politik, sagte Schäfer-Gümbel am Freitag in Wiesbaden.
Schäfer-Gümbel beschrieb Albert Osswald als Sozialdemokraten der ersten Stunde. Bei seiner Wahl zum Ministerpräsidenten am 3. Oktober 1969 konnte Albert Osswald bereits auf eine beachtliche Karriere als Kommunal- und Landespolitiker zurückblicken. So bekleidete er in der Stadt Gießen zunächst das Amt des Bürgermeisters und fungierte danach sechs Jahre an der Spitze der Stadt als ihr Oberbürgermeister. In dieser Zeit war Albert Osswald maßgeblicher Initiator von Großobjekten, die Gießen bis heute prägen. Nach seinem Wechsel in die Landespolitik und Eintritt in das Kabinett von Georg August Zinn bekleidete er zunächst das Amt des Wirtschaftsministers und ab 1964 das Amt des Finanzministers und war gleichzeitig stellvertretender Ministerpräsidenten.
Albert Osswald konnte auf bemerkenswerte Erfolge zurückblicken: Die Schaffung des weltweit ersten Datenschutzbeauftragten, die Gründung des ersten Umweltministeriums auf Landesebene, der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung und des Hessenparks in Neu-Anspach, sowie die Fortführung des Großen Hessenplans von Zinn, sind mit seinem Namen eng verbunden, so Schäfer-Gümbel. Albert Osswald war zudem maßgeblicher Initiator bei der Einrichtung der Hessischen- Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung, die durch die Hessische Landesregierung am 22. Juli 1970 erfolgte. Zur Stärkung und Würdigung des Ehrenamtes in Hessen wurde auf Betreiben Osswalds die Stiftung des Landesehrenbriefs im Jahr 1973 gegründet.
Albert Osswald war einer der herausragenden und profiliertesten Sozialdemokraten der hessischen SPD. Wir sind stolz darauf, dass er große Verantwortung für unser Land übernommen hat und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.