
Marius Weiß hat angesichts des fünften Jahrestags der Eröffnung der neuen Nordwest-Landebahn am Frankfurter Flughafen darauf hingewiesen, dass man die neue Landebahn im Gesamtkontext mit allen anderen Maßnahmen des Mediationsergebnisses betrachten müsse. Die neue Bahn gab es zum Beispiel nur in Verbindung mit einem Nachtflugverbot und umgekehrt. Das darf man an einem solchen Tag nicht vergessen, sagte Weiß am Donnerstag in Wiesbaden.
Die Umsetzung des Mediationsergebnisses war damals richtig und ist es noch heute, urteilte Weiß und erinnerte daran, dass die SPD als einzige Partei am Mediationsergebnis festgehalten hat: Der Flughafen hat mit der vierten Bahn und dem zukünftigen neuen Terminal Entwicklungsmöglichkeiten bekommen, um die ihn die internationalen Mitbewerber beneiden. Und die Menschen in der Region haben ein Nachtflugverbot bekommen, was sich nach der NORAH-Studie positiv auf die Schlafqualität der Betroffenen auswirkt.
Positiv sei auch anzumerken, dass die Akzeptanz der Nordwest-Landebahn bei den Menschen in den letzten Jahren offenbar zugenommen habe. Im Dezember 2011, also unmittelbar nach der Eröffnung der neuen Landebahn, hätten elf Prozent der Menschen in der jährlich stattfindenden Bürgerbefragung der Stadt Frankfurt angegeben, dass der Fluglärm das größte Problem der Stadt sei. In der letzten Befragung Ende 2015 hätten dies dagegen nur noch drei Prozent der Frankfurterinnen und Frankfurter beklagt.
Es sei nun an der Zeit, dass auch die anderen noch offenen Punkte des Mediationsergebnisses umgesetzt würden. So müsse die schwarz-grüne Landesregierung endlich für eine Lärmobergrenze am Flughafen sorgen. Diese Lärmobergrenze muss rechtlich verbindlich sein, einen fairen Interessenausgleich zwischen Luftverkehrswirtschaft und Fluglärmbetroffenen vornehmen und Beteiligungsrechte der Gremien der Region respektieren. Leider liefert der Vorschlag von Verkehrsminister Al-Wazir bisher nichts davon, so Weiß abschließend.