Investition in Qualifizierung

„Ich freue mich, dass Offenbach mal wieder der Mittelpunkt einer zentralen Veranstaltung im Wahlkampf sein kann. Das macht mich stolz“, begrüßte der Oberbürgermeister von Offenbach Horst Schneider die rund 1200 Bürgerinnen und Bürger und Genossinnen und Genossen, die am 9. Juni in der ESO-Sportfabrik Bürgel dem Auftritt von Kanzlerkandidat Martin Schulz entgegenfieberten. Nach einer kurzen Talkrunde mit dem Oberbürgermeisterkandidaten Dr. Felix Schwenke und dem neuen Bundestagskandidaten des Wahlkreises Tuna Firat, moderiert durch Heike Habermann MdL, begann der Auftritt des Parteivorsitzenden.

„Wir können heute nicht mehr erwarten, dass wir unsere Demokratie vom Sofa aus verteidigen können. Wir brauchen mehr Gerechtigkeit in unserem Land. Die Zukunft der Arbeit unterliegt tiefgreifenden Veränderungen und damit dürfen wir die Menschen nicht alleine lassen. Für uns ist klar: Verteilungspolitik hat nichts in der Bildungspolitik zu suchen – sie gehört in die Steuerpolitik. Wir werden in den kommenden Monaten klar beschreiben, was wir verändern wollen. Und Martin Schulz ist der Mann, der darüber sprechen kann, wie kein zweiter“, erklärte der Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel und begrüßte den Spitzenkandidaten in Hessen.

In einer fulminanten Rede spannte Schulz den Bogen von Außen- und Europapolitik bis hin zu Investitionspolitik. Alles mit dem einen Ziel, der Verantwortung einer Kanzlerschaft gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern und den Nachbarn der Bundesrepublik gerecht zu werden. „Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert von Toleranz und Solidarität. Es ist unsere Aufgabe den Staat leistungsfähig zu machen, um die richtigen Antworte für die Bereiche Bildung und Familie zu geben,“ betonte Schulz zunächst. Dabei bekräftigte er die Rolle Europas, als einziger Kontinent, in dem es Grundrechte auf der einen Seite und ökologisches Verantwortungsbewusstsein auf der anderen Seite gebe. „Wir müssen unsere Kraft ökologisch, ökonomisch und politisch bündeln“, erklärte der Kanzlerkandidat dazu und mahnte gleichzeitig: „Eine Demokratie kann sich nicht schützen, indem sie ihr Fundament aufgibt.“ In seiner knapp einstündigen Rede schilderte Schulz seine Pläne für eine Investitionspolitik in Qualifizierung, statt einer kurzfristigen Steuersenkung. Wenn die Bundesrepublik qualitativ durch Investitionen wachse, dann stärke das auch ihre Nachbarn. „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein – nach innen und nach außen“, schloss Martin Schulz seine Rede in Bürgel und begeisterte die Gäste.