Aktive Seniorinnen und Senioren

Die älter werdende Gesellschaft ist eine Chance für unser Land. Wir wollen die Erfahrung und Verantwortungsbereitschaft der Älteren vertrauensvoll nutzen. Wir wollen eine Gesellschaft, in der die Erfahrung der Älteren und die Dynamik der Jugend gleich viel gelten. Wir setzen uns ein für gesundes Altern, gesundheitliche Vorsorge, jederzeit rasche Arzttermine und armutsfeste Renten. Viele ältere Menschen leisten wertvolle Arbeit – unentgeltlich. Sie betreuen Enkelkinder oder helfen z. B. Jugendlichen als Ausbildungspaten bei der Ausbildungsplatzsuche. Das Ehrenamt im Sport und Vereinsleben, in Glaubensgemeinschaften oder im Sozialbereich ist vielerorts ohne Ältere kaum denkbar.

Glücklicherweise steigt unsere Lebenserwartung von Jahr zu Jahr an, unsere Gesellschaft wird an Jahren älter. Wir nehmen die Herausforderung an, eine Gesellschaft des aktiven und selbstbestimmten längeren Lebens zu gestalten. Wir wollen, dass jede und jeder bis ins hohe Alter alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bekommt, selbstbestimmt zu handeln und selbstständig zu wohnen und zu leben.

Wir werden die Landesseniorenvertretung stärken und unterstützen. Eine wirkliche Mitwirkung muss durch die flächendeckende Einrichtung von Seniorenbeiräten gewährleistet werden. Wir werden die Landesseniorenvertretung stärken und unterstützen und die Chancen eines Seniorenmitwirkungsgesetzes prüfen.

1. Altersgerechtes Wohnen zum Schwerpunkt der Wohnraumförderung machen

Wir wollen, dass das Land konsequent in den Bau bezahlbarer Wohnungen, gerade auch für ältere Menschen, investiert. Insbesondere alleinlebende ältere Menschen brauchen eine Wohnumgebung in einem sicheren Umfeld mit einer guten Infrastruktur. Deshalb wollen wir durch generationsübergreifendes Wohnen ein Wohnangebot fördern, in dem die Bedürfnisse von jungen Familien und älteren Menschen gleichermaßen berücksichtigt werden. Menschen, die der Pflege bedürfen, sollen eine Auswahl aus unterschiedlichen Angeboten treffen können, angepasst an ihren Bedarf, jeweils mit der Möglichkeit zu ergänzen, wenn der Pflegebedarf wächst.

Wohnen darf kein Luxus sein.

Wir wollen barrierefreies und altersgerechtes Wohnen in einem sicheren Umfeld für alle ermöglichen. Dazu gehören eine Ausweitung der Wohnraumberatung und die Unterstützung von älteren Menschen bei Organisation und Finanzierung ihres Bedarfs. Für die Einrichtungen des betreuten Wohnens wollen wir eine unabhängige Schiedsstelle, die dafür sorgt, dass Menschen, die sich für diese Wohnform entscheiden, ihre Rechte wahrnehmen können, wenn ihre Kräfte nachlassen.

Derzeit ist „betreutes Wohnen“, also Wohnen in einem seniorengerechten Umfeld mit der Möglichkeit, bei Bedarf hauswirtschaftliche Dienstleistungen, Pflegedienste oder Essen auf Rädern anzufordern, kein geschützter Begriff. Um alte Menschen und ihre Angehörigen vor bösen Überraschungen zu bewahren, wollen wir erreichen, dass Mindestanforderungen für Werbung mit diesem Begriff verbindlich festgelegt und kontrolliert werden.

2. Altersgerechte Mobilität

Ein verlässlicher, regelmäßiger, barrierefreier und bezahlbarer Personennahverkehr muss die Mobilität verbessern, insbesondere im ländlichen Raum. Zusätzlich wollen wir ehrenamtliches und genossenschaftliches Engagement dabei unterstützen, eine Haus-zu-Haus-Mobilität sicherzustellen. Barrierefreie Fahrzeuge und beleuchtete, überdachte und mit ausreichend Sitzplätzen ausgestattete Haltestellen wollen wir zur Regel machen.

3. Kultur- und Bildungsangebote für Ältere

Lernen ist ein lebenslanges Bedürfnis, der Zugang zu Angeboten der Kultur und Bildung muss auch für die ältere Generation möglich sein. Dies betrifft Universitäten ebenso wie Volkshochschulen und Bibliotheken. Kurze Wege zu niedrigschwelligen Angeboten müssen durch eine angemessene Unterstützung und Förderung durch das Land ermöglicht werden. Wir wollen gemeinsam mit den Kommunen den barrierefreien und bezahlbaren Zugang zu allen Orten der Bildung, der Kultur und des Erinnerns gewährleisten.

Ohne Weiterbildung auch im Alter ist eine Beteiligung am gesellschaftlichen Leben und technischen Fortschritt nur schwer möglich. Die zukünftigen Assistenzsysteme in allen Lebensbereichen können leichter genutzt werden, wenn sich der Einzelne auch nach seinem Berufsleben entsprechend weiterentwickelt.

4. Sicherheit älterer Bürgerinnen und Bürger gewährleisten

Kriminalität, die die Situation alter Menschen gezielt ausnutzt, ist besonders perfide. Wir werden Beratungsangebote und polizeiliche Schutzmaßnahmen in Bereichen verstärken, in denen Seniorinnen und Senioren gezielt zum Opfer von Verbrechen werden.

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