Bild: istockphoto.com/rawpixelWie sieht Euer Hessen von morgen aus? Wir haben mit Euch diskutiert!
Wir schaffen ein offenes und sozial durchlässiges Bildungssystem, das kein Kind zurücklässt und allen die gleichen Chancen eröffnet, ihr Potenzial zu nutzen. Anders als derzeit der Fall, werden wir den Zugang zum bestmöglichen Bildungsabschluss unabhängig von der Herkunftssprache, dem Einkommen der Eltern oder anderen äußeren Faktoren möglich machen.
Das wird eine SPD-geführte Landesregierung tun:
Wir werden mehr Lehrerinnen und Lehrer an Schulen in schwierigem sozialen Umfeld entsenden.
Wir werden mit einem Sonderprogramm „Moderne Schulen für Hessen“ den Investitionsstau an den Schulen beenden.
Wir werden den Ausbau echter Ganztagsschulen massiv vorantreiben und damit den schwarz-grünen Etikettenschwindel beenden. Während die schwarz-grüne Landesregierung Schulen mit wenigen Stunden Nachmittagsangeboten in der Woche bereits als „Ganztagsschulen” bezeichnet, wollen wir für alle hessischen Familien ein Angebot schaffen, das diesen Namen verdient.
Wir wollen die Lehrerausbildung reformieren, die Arbeitsbedingungen für die Lehrerinnen und Lehrer verbessern und die Lehrerbesoldung gerechter gestalten. Um den von Schwarz-Grün verschuldeten Lehrermangel zu beenden und fachfremden Unterricht zu reduzieren, wollen wir die Lehrerausbildung reformieren und die Lehrerfortbildung stärken. Wir wollen, dass die Einstiegsvergütung für alle Lehrämter zukünftig gleichermaßen bei A13/E13 liegt.
Wir werden jahrgangsübergreifendes und gemeinsames Lernen fördern und so auch den Erhalt von Schulen im ländlichen Raum sichern, denn wir stehen zu dem Grundsatz „Kurze Beine – kurze Wege“.
Weitere Vorschläge der SPD für das Hessen von morgen findet ihr hier.
Alle Anregungen, Ideen und Kritik, die über das untenstehende Kommentierungstool und andere Kanäle bei uns eingegangen sind, haben wir in den Programmprozess aufgenommen und an die Programmarbeitsgruppen weitergegeben.
62 Antworten zu “Bessere Schulen und gleiche Bildungschancen”
Ja, auch Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer sollen mit einem Einstiegsgehalt A13 beginnen. Uns ist viel daran gelegen, dass die stiefmütterliche Behandlung, die Grundschullehrerinnen und Grundschullern oft noch zu Teil wird, ein Ende findet.
Hessen ist bei der Lehrerbildung bundesweit auf dem letzten Platz. Wir brauchen in der universitären Lehrerbildung die Einführung von BA-MA-Studiengängen mit insgesamt 300 ECTS mit dem Praxissemesters in den MA-Studiengängen. Zurzeit wird mit Quereinsteigerprogrammen, mit pensionierten Lehrerinnen und mit erhöhten Zulassungen ohne Ausgleich von Lehr- und Forschungskapazität die Lehrerbildung wissenschaftlich dereguliert. Das ist ibs. für die Grundschulen, aber auch für die anderen Schulstufen vor dem Hintergrund der Probleme an Schulen (Sprachförderung, interkulturelle Bildung, Inklusion, digitale Bildung etc.) nicht zu verantworten. – Also: nicht einfach nur MEHR Lehrerinnen, sondern gut qualifizierte Lehrerinnen. Beispiel ist NRW, wo alle Lehramtsstudiengänge mit 10 Semestern und einem Workloud von 300 ECTS ausgestattet sind. Warum fordert das die SPD in Hessen nicht?
Hallo Liebe Genossen,
bei aller Zusprache für die Verbesserung unserer Bildung und Bildungseinrichtungen bin grundsätzlich gegen Alleingäng der Länder! Wir müssen endlich in Deutschland ein einheitliches Schulsystem erreichen. Hier sollten zunächst die stärksten Anstrengungen liegen.
In einem vereinten Europa ds Schulsystem in den Ländern zu regeln ist überholt und gehört schnellstens abgeschaft
Vielleicht ist es politisch nicht so sinnvoll, die Idee der Gleichheit ausschließlich zu betonen:
gleiche ects-Punkte
gleicher Workload
gleiche Semesterzahl usw.
Nicht alle Lehrer leisten gleich viel. Auch was die Schüler angeht: neben der Chancengleichheit könnten wir auch die Verantwortung der Einzelnen für das eigene Weiterkommen mit ins Spiel bringen.
Allzu eindimensionale Argumentationsmuster wirken sprechblasenhaft.
Liebe Nancy,
bisher wurde über Ganztagsschulen, Lehrer/innen-Vergütung usw. diskutiert und Anträge gestellt, alles gut und richtig.
In den letzten Tagen haben sich bei uns im Ortsverein 3 Kandidaten für die Landtagswahl vorgestellt und einer davon setzte sich vehement dafür ein, dass wir bei der Diskussion über ein verbessertes Bildungssystem die
Berufsschulen nicht vergessen!!! Und ich finde, das ist ein Punkt der in der bisherigen Diskussion über die Verbesserung des Schulsystems sehr vernachlässigt wurde.
Gruss Doris
Liebe Nancy,
wir haben auch im Bereich Berufsschule erhebliche Defizite. Ich betreue als Pate einen Afghanen, dem ich als Metallbauer eine Lehrstelle besorgt hatte, auch in der Berufsschule mit meinen 75 Jahren, da ich auch eine Metallverarbeitungs – Ausbildung habe. Von den 21 Schülern in der Klasse der Heizungs- und Anlagenbauer, wie auch Metallbauer sind 14 Flüchtlinge (66 %) aus verschiedenen Ländern. Ich helfe meinem Afghanen wie auch anderen Schülern beim Deutschübersetzen, da er nicht alle Fachwörter kennt oder versteht. Auch bei den Hausaufgaben. Drei mal musste ich seit Anfang Okt. schon Lehrer im Unterricht vertreten, weil keine Ersatzlehrer da waren. Es fehlen Lehrer und Flüchtlingspaten die wie ich, mit den Flüchtlingen in den Unterricht zumindest im ersten Jahr gehen. Wie soll sonst eine gute und schnelle Integration gelingen. Hier muss die SPD auf Landesebene initiativ tätig werden.
LG Roland Wex/Melsungen
Ich kann den vorherigen Kommentatoren nur zustimmen. Ausserdem muss an vielen Schulen auch baulich viel getan werden. Ich schreibe als Mutter eines Schülers der Gesamtschule in Nidderau. Hier werden Eimer aufgestellt, die das von der Decke tropfende Wasser auffangen sollen. Die Klassenräume sind derart trostlos, dass ich als Schüler und auch als Lehrer nun wirklich keine Freude daran hätte, jeden Vormittag dort zu verbringen. Alles ist alt und heruntergekommen. Der Wissenschaftstrakt wird seit Ewigkeiten saniert. Monatelang standen die Arbeit still. Unterrichtsentfall war letztes Halbjahr an der Tagesordnung, Vertretung hat teilweise die stellvertretende Schulleiterin gemacht. Allgemein sind viele Lehrer einfach völlig überfordert.
Liebe Nancy,
für bessere Bildungschancen für alle kämpft die SPD schon seit dem alten Wilhelm Liebknecht. Der Einsatz für bessere und kostenfreie Kitas, Schulen,
Universitäten ist und bleibt wichtige Aufgabe.
Was ich vermisse ist bei den Zielen der Landes SPD ist das konsequente
Eintreten gegen die Verlärmung der Rhein-Main-Region und
für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr. Da erwarte ich mehr von der Landespartei und der Landtagsfraktion.
Schöne Grüße Wolfgang Reuter
gleiche besoldung für alle lehrämter geht nur,wenn die ausbildung an den unis auch die gleiche ist.es gibt hier massive unterschiede:unis bilden immernoch so aus,dass z.b.sprachlehrer am gymnasium ein philologiestudium absolvieren müssen,was ihnen auch theoretisch die hochschullaufbahn eröffnet.4 oder 5 jahre studium plus auslandsaufenthalte .inhaltlich nach wie vor theoretisch und akademisch ausgerichtet.
die forderung:gleiche bezahlung für alle lehrämter ist nicht realistisch aufgrund der unterschiedlichen studiengänge.
Kann die Punkte der Hessen SPD alle unterstützen. Besonders wichtig wäre mir noch die Grundschulzeit mit entsprechender Förderung auf 6 Jahre auszuweiten, denn erst mit 11 bis 13 Jahren zeigt sich deutlicher wo die Neigungen und Stärken vorhanden sind. Des Weiteren sollte den Kindern und Jugendlichen genügend Zeit gegeben werden, um die eigene Entwicklung zu verarbeiten und den erlernten Stoff mit Hausaufgabenbetreuung in Ganztagsschulen nachzuvollziehen. Deshalb bin ich für 13 Schuljahre als einheitliche Vorgabe. Wer sich unterfordert fühlt kann ja dann immer noch Klassen oder Kurse überspringen.
Das hört sich alles gut an bzw. liest sich gut. Doch wie wollen wir das finanzieren? Ich bin entschieden dafür, die Laien in den Grundschulen mit ausgebildeten Lehrkräften zu ersetzen, um wirkliche Bildung zu garantieren. Nichts gegen die Mütter, die sich für die Betreuende Ganztagsschule aufopfern. Aber so geht es nicht weiter! Frage: Setzen wir bei einer Regierungsbeteiligung auch um, was wir jetzt fordern? Denn wir haben im Bund viel Vertrauen zerstört, weil den Politiker-Worten zu wenig Taten folgten. Ich hoffe, in Hessen wird sich das ändern.
Es ist wieder das gleiche Vorgehen. In allgemeine Floskeln getroffene Aussagen übertünchen die Fragen nach der konkreten politischen Umsetzung:
Finanzierung
Konkrete strukturverändernde Maßnahmen in der Bildungspolitik
Keine Antwort zu Inhalten und Organisation
Wenn man Glaubwürdigkeit zurückgewinnen will, sollte man durch konkrete Aussagen neues Vertrauen stiften.
Hallo ich befürworte das ganze Konzept hätte da aber eine Frage gleiche Bildungschancen heißt auch für Schüler die Hilfe brauchen eine Nachhilfe zustellen einige schulen bieten das zwar an aber meinstens doch mit kosten verbunden oder nur bist Klasse 7 viele Eltern können sich die doch recht teuere Nachhilfe schlichtweg nicht leisten ….ist sowas in den bildungspaket mit bedacht worden wenn ja wunderbar wenn nicht wäre es doch eine überlegung wert es mit rein zunehmen …bedanke mich in vorraus über eine antwort
Das ist in jedem Fall eine Überlegung wert! Wir sind der Auffassung, dass die Bildungschancen in unserem Land nicht von dem Geldbeutel der Eltern abhängen dürfen. Deshalb kann man die Kinder nicht einfach nach 6. Stunde nach Hause schicken und sie mit den Hausaufgaben alleine lassen. Wir möchten deshalb den Ganztagsschulausbau vorantreiben und längeres gemeinsames Lernen fördern. Dazu gehört auch eine gestärkte Schulsozialarbeit, die wiederum Lehrer und auch Schüler unterstützen können.
Liebe Nancy,
in Schotten (Vogelsbergkreis) gibt es eine sehr gute Ganztagsschule – allerdings nur bis zur 10. Klasse. Dann müssen die Schüler entweder nach Nidda, Laubach oder Lauterbach fahren (15 bis 30 Kilometer). Im ländlichen Raum müssen solche Schulen bis zur 13. Klasse weitergeführt werden. Und dafür muss nach meiner Kenntnis das Schulgesetz geändert werden, das bestimmte Klassengrößen bzw. Anzahl von Klassen pro Jahrgang vorschreibt. Kreative Lösungen sind sicher auch gefragt, was den Austausch von Fachlehrern zwischen verschiedenen Schulen angeht. Dann fahren die Lehrer und nicht die Schüler.
Nicht zu unterschätzen ist die Abwanderung der Schüler nach der 10. Klasse aus ihrer Region. Ihre Engagements in Vereinen oder auch Parteien werden erschwert.
Probleme werden nicht mehr nur durch mehr Geld ausgeben gelöst – strukturelle Reformen sind notwendig.
Wir müssen dafür sorgen, dass
– nur die Besten Lehrer werden (assessments)
– nicht mehr Theorie, sondern Praxisphasen eingebaut werden – zu Beginn und während des ganzen Studiums
– leistungsorientierte Gehälter (Mitarbeitergespräche und monetäre Zielvorgaben)
– mehr Gehalt an inhaltliche Forderungen und hochsetzen der Stundendeputate knüpfen
– Rückkopplung Studium Referendariat bzw
Praxisphasen
– Verpflichtende Weiterbildung etablieren, sinnvolle Inhalte (Themen: „was einen guten Lehrer ausmacht“) und in der unterrichtsfreien Zeit
ausführlich könnt Ihr die Thematik und auch den Artikel über „Superlehrer“ (ein schwedisches Experiment 2011) nachlesen unter: https://www.dropbox.com/sh/1msvlfji94uf20r/AACBFe4KKiXpmu-6JY8DiXK4a?dl=0
bzw siehe Webseite
Es gibt viel zu tun, packt es an + zeigt uns, daß Ihr eine soziale Volkspartei seid.
Viel geschrieben und gute Vorschläge vorhanden.
Fangt es endlich strukturiert und prioritätsorientiert an, damit das gemeine Volk
die Glaubwürdigkeit an EUCH wieder findet.
Die Kinder, Jugendlichen, Auszubildenden, Junguntenehmer und Berufseinsteiger
sind unsere Zukunft. Lasst Sie für Euch / Uns SPD-ler heranwachsen und überzeugte politisch denkende werden bzw. bleiben.
LGs aus Maintal / Klaus Werner
liebe nancy,
bin verwundert: kein wort zu europa.
warum nicht mehr europa in schulen und neue
impulse für die europa-schulen?!
und natürlich die selbstverständlichkeit in europa
für deutschland/hessen: integrierte gesamtschulen
gruß aus fulda, barbara weiler
Liebe Nancy, vielen Dank für die Möglichkeit, dass wir hier unsere Meinung äußern können.
Das zeigt über das eigentliche Thema hinaus, wie breit gestreut die verschiedenen Perspektiven, Gedanken und Vorstellungen sind. Wie komplex allein dieses Thema und die Fakten sind.
Ich hoffe, hier wächst auch das Gefühl dafür, wie schwierig es ist, daraus machbare Politik zu formen. Konkrete Ziele für bestimmte Zeiträume und bestimmte Menschen.
Im Detail.
Mit Blick für das Ganze.
Verbunden mit Weisheit, was wie womit zusammenhängt.
Entschieden in demokratischen Strukturen und in Zusammenarbeit aller, die mitmachen möchten und können.
Von Menschen, die mit ihren Aufgaben wachsen. Die auch Fehler machen dürfen.
Ich wünsche dir, der Hessen-SPD und allen SPD-Mitglieder ganz viel Kraft.
ich erlebe in meinem Lehramtsstudium, dass es in unserem Schulsystem viel Gutes gibt. Und doch so überwältigend viel Mangel in einzelnen Bereichen.
Das fängt mit Mangel an Essen an.
Zum einen Mangel an gutem Schulessen. Ich konnte an meiner Praktikumsschule das Schulessen nicht herunterbekommen.
Es gibt an meiner Praktikumsschulen viele, die so hungrig sind, dass sie sich nicht konzentrieren können. Die anderen Kindern das Schulbrot wegnehmen. Wo die Pausenaufsicht aufpassen muss, dass Kinder, die sich etwas am Kiosk kaufen können, von anderen, nicht beklaut werden. Ich habe Kinder erlebt, die nicht essen, weil ihre Eltern Ramadan so eng auslegen. Sie verbieten ihren Kindern, tagsüber zu essen. Trotz großem Einsatz von Schulleitung, einzelnen Lehrern und Sozialarbeitern, hier für diese Kinder etwas positives zu bewirken.
Eine gleiche Einstiegsbesoldung begrüße ich durchaus. Dies bedeutet aber auch, dass die Einstiegsvoraussetzungen für alle Lehrer bezüglich ihrer Ausbildung und Qualifikation (Studium, Referendariat, …) angeglichen werden müssen, egal in welchem Schultyp sie tätig werden. Leider sagen wir in dieser Hinsicht nur allgemein ´Lehrerausbildung reformieren´. Dies klingt nach Wahlgeschenk.
Wir wollen vor allem, dass die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer künftig besser auf die Anforderungen im Schulalltag vorbereitet werden. Wir wollen das Lehramtsstudium für alle Lehrämter auf 10 Semester anheben, mehr Praxisbezug und das inklusive Grundkompetenzen ein Bestandteil jedweder Lehrerausbildung wird.
In der Lehreraus- und -fortbildung, die systematisch ausgebaut werden muss, ist zu praxisfern. Wir wollen Lehrkräfte auf praktische Anforderungen, wie Inklusion, Gruppen mit unterschiedlicher Lerngeschwindigkeit, Berufsorientierung, den Umgang mit Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache, den praxisnahen und anwendungsbezogenen Einsatz von digitale Medien im Unterricht sowie der Jugendmedienschutz, besser vorbereiten. Auch bei den Fortbildungsmöglichkeiten für die Lehrerinnen und Lehrer gibt es einiges zu tun. Wir werden dazu im Februar einen Programmentwurf mit weiteren Vorschlägen veröffentlichen. Anregungen dazu nehmen wir gerne in die Diskussion auf.
ich bin selbst Referendar in NRW, wohne aber in Hessen, weil hier trotz eines sehr guten Abschlusses kein Platz für mich war. Das System in Hessen ist absolut stehen geblieben. Schulen haben keine Stellen zur Verfügung, ich fahre täglich eine Stunde um zur Arbeit zu kommen und andere müssen in Hessen nach ihrem Studium teilweise mehrere Jahre warten um einen Referendariatsplatz im Bereich Gymnasiallehramt zu bekommen. Während an Schulen wohl keine Stellen für Referendare frei sind, können trotzdem jede Menge Studenten mit einem TV-H Vertrag eingestellt werden, die teilweise fachfremd unterrichten. Ich habe ähnliches durchlaufen, sehe aber hier einen großen strukturellen Fehler in der Landespolitik!!!! Es verlangt nach einer völligen Umstrukturierung. Es muss ehemaligen Studenten mit abgeschlossenem Examen ermöglicht werden schneller und ohne große Wartezeit ihre Ausbildung abzuschließen!
Der Ausbau von Ganztagsschulen läuft zusätzlich gerade erst an, ist jedoch aber die Zukunft um jedem Kind unabhängig der sozialen Herkunft gute Bildungschancen zu ermöglichen. Gerne möchte ich helfen hier mitzuarbeiten. Ich bin überzeugt, dass mit Thorsten Schäfer-Gümbel eine Änderung kommen kann!
Das aufgeführte Konzept der SPD zum Thema Bildung kann man nur unterstützen. Es wäre schön und wünschenswert, wenn zum Thema „Inklusion im Bildungsbereich“ noch etwas gesagt würde. Besonders in diesem Bereich müsste es deutliche Verbesserungen geben – hier auch vor allem im personellen Bereich. Aber auch bei der ganzen Administration oder den Verwaltungsabläufen müssen hierbei viele Hürden abgebaut werden. Als Beispiel möchte ich nur das Verfahren im Bereich der Schulassistenzen nennen. Hierbei gibt es viele administrative und bürokratische Hürden, die sowohl von Eltern als auch von der jeweiligen Schule nur sehr schwer und umständlich „überwunden“ werden können. Zudem müssten für den gesamten Inklusionsbereich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Hallo liebe Genossinnen und Genossen,
noch ist nichts zu lesen von dem großen Thema „Inklusion“. Dennoch will ich schon jetzt meine Meinung dazu öffentlich machen, bevor es zu voreiligen Festlegungen kommt.
Selbstverständlich sind wir der menschenrechtskonvention verpflichtet, die für Menschen mit Handicap keine Aussonderung sondern Inklusion fordert. In diese Idee ist aber auch eingeschlossen, dass alle diese Menschen eine ihrer Beeinträchtigungentsprechende Förderung und Unterstützung bekommen müssen, damit Inklusion gelingen kann. In meiner langen Tätigkeit als Förderschullehrer und -rektor sowie Landesvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik habe ich erfahren, dass sich die Politik damit schwer tut, den betroffenen Schülerinnen und Schülern tatsächlich die im konkreten Fall erforderlichen personellen und sächlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. Es kann nicht damit getan sein, dass Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Regelschule untergebracht werden, und dort in den großen Klassen mit 3 bis 4 Förderstunden abgespeist werden. Wenn man ehrlich Inklusion will, dann muss man bereit sein, dier erforderlichen Fördermittel ohne jeden Abstrrich zur Verfügung zu stellenb. Ansonsten betreibt man WEtikettenschwindel auf Kosten der ohnehin Benachteiligten.
Nach meiner festen Überzeugung kommen die Betroffenen am ehesten zu ihrem Recht, wenn man den Grundsatz verfolgt. Soviel inklusive Förderung wie pädagogisch sinnvoll und finanziell realisierbar und so viel Förderung in entsprechenden Förderschulen wie pädagogisch notwendig. Dass zwischen diesen Förderformen Übergänge ermöglicht werden müssen ist unabdingbar.
DAnke Rosita für den entscheidenden Hinweis: Die bildungspoltischen Forderungen sind nicht neu und bleiben ungenau und allgemein, wenn nicht von vorneherein auch die Finanzierung angesprochen wird. DIe grossen Aufgaben der Schulpolitik, nämlich Unterricht in kleinen Klassen mit gut ausgebildeten Lehrern/innen, Steigerung der Schülerleistungen bei gleichzeitiger Gerechtigkeit fuer Hochbegabte und Flüchtlingskinder, sinnvoller Unterricht für Kinder mit und ohne Behinderung sowie umfassende Umstellungen auf die Digitalisierung sind leider alle nur mit grossem finanziellen Aufwand zu stemmen. HEssen sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen.
ich möchte auf ein Problem der Lehrerbildung bzw. des Lehramtsstudiums aufmerksam machen. An der Goehte-Uni Frankfurt ist es obligatorisch ein so genanntes Praxissemester zu absolvieren. Grundsätzlich erscheint die Funktion und Ausgestaltung sinnvoll, doch gibt es zwei erhebliche Probleme, die sich daraus ergeben:
Erstens muss das Praxissemester in Vollzeit, allerdings ohne Vergütung (!) absolviert werden.
Alle Studierenden, die also kein Bafög bekommen (unter anderem auch im Zweitstudium und nach Überschreiten absurder Regelstudienzeiten) stehen vor der Belastung zusätzlich zum Vollzeit-Praxissemester irgendwie ihren Lebensunterhalt verdienen zu müssen. Dass insbesondere in Frankfurt die Lebenshaltungskosten enorm sind, dürfte ja ohnehin bekannt sein und dass materiell schlechter gestellte Studierende besonders darunter leiden ebenfalls. Besonders kritisch ist die Lage auch, weil zuvor ausgeübte Nebenjobs möglicherweise gekündigt werden müssen, um das Praxissemester überhaupt zeitlich absolvieren zu können.
Die zweite Problematik besteht darin, dass Studierende des Lehramts, die bereist in so genannten TV-H Verträgen an Schulen unterrichten, ihre Tätigkeit, die weitaus umfänglicher und anspruchsvoller ist, nicht auf das Praxissemester anrechnen lassen können. Besonders paradox ist, dass eine Anrechnung der TV-H Tätigkeit im Referendariat möglich ist – allerdings nicht im Praxissemester.
Deshalb muss das Praxissemester dringend vergütet werden und die Anrechenbarkeit möglich gemacht! – Im Sinne der sozialen Gerechtigkeit und einer guten Lehrerbildung!
Liebe Nancy, erst noch mal vielen Dank für Deinen engagierten Auftritt bei der AG 60 Plus RTK in Bad Schwalbach!
Das Programm kann sich sehen lassen, aber habt Ihr auch schon mal gerechnet? Allein die Anhebung aller Grundschullehrer nach A 13 ist ein Riesenblock und bringt zusätzliche Kosten bei der Ausbildung. Zur Vermeidung von Fragen nach der Seriosität solltet Ihr dem Wahlprogramm ein Finanzierungskonzept zur Seite stellen.
Viel Erfolg, Manfried Weber
Liebe Nancy,
gleiche Besoldung für aller Lehrämter finde ich gut, da nicht nach Dauer des Studiengangs sondern nach Beanspruchung in der täglichen Arbeit bemessen werden sollte.
Ich fand es zur Grundschulzeit meiner Söhne schade, dass sie fast ausschließlich von Frauen unterrichtet wurden. – Nichts gegen Frauen, aber wie sollen die Kinder ein aufgeklärtes Rollenverständnis erlernen, wenn bereits in Kindergarten und Grundschule ausschließlich Frauen die Bezugspersonen sind.
Da ist noch viel Gedankengut vom Ernährer, der es sich nicht leisten kann die niedriger besoldete Stelle antreten kann, in unseren Köpfen und Gesetzen.
FÜR Gleiche Einstiegsgehälter in allen Lehrerberufen!
Freundliche Grüße aus dem Taunus
Was ich bei der Diskussion um Chancengerechtigkeit und dem Ausbau von Ganztagsschulen usw. vermisse ist ein Hinweis auf die hervorragende Arbeit, die in Horten geleistet wird. Auch in den Medien werden sie mit kaum einem Wort erwähnt. Ich selbst arbeite seit vielen Jahren in einem Hort in Frankfurt; aufgrund unseres Einzugsgebietes betreuen wir zu 99 % Kinder mit Migrationshintergrund. Der Vorteil für die Kinder und Eltern: kleine Organisationseinheit (42 Kinder), ausschließlich sozialpädagogische Fachkräfte, enge Erziehungspartnerschaft mit den Eltern, Betreuung auch in den Ferien, Hausaufgabenbetreuung, vielfältige Bildungs- und Freizeitangebote für die Kinder. Leider geht der Trend in Frankfurt eher in die Richtung die Horte mittel- bis langfristig zu schließen und auf den Ausbau von Erweiterter schulischer Betreuung, Pakt für den Nachmittag, Ganztagsschule usw. zu setzen; oft ohne die dafür notwendigen Rahmenbedingungen (Räumlichkeiten, Fachkräfte) zu Verfügung zu haben… was dann vermutlich auch weniger Kosten verursacht…
ich halte kleine Grundschulen, die einzügig mit Kombiklassen durch drei Lehrkräfte unterrichtet werden als nicht zielführend. Eine gewisse Größe sollte eine Grundschule schon haben. Die kurzen Beine können auch zur Bushaltestelle laufen und in einem Nachbarort vor der Schule aussteigen, zumal ich aus eigener Erfahrung weiß, dass mindestens 80% der Grundschüler/–innen von ihren Eltern zur Schule mit dem Pkw gebracht werden.
Damit sind ganze Generationen vor unseren Kindern auch zu Facharbeitern bzw. Hochschulabsolventen gereift. Das Betreuungsangebot kann an solchen Grundschulen auch breiter gestreut sein. Dies hat meines Erachtens einen großen Mehrwert für unsere Kinder!
Es ist für mich aus meiner eigenen Erfahrung nicht nachvollziehbar, warum in der gymnasialen Oberstufe bestimmte Fächer nicht abwählbar sind, andere hingegen schon, obwohl sie m.E. wichtiger für die Allgemeinbildung sind.
Beispielsweise kann Politik und Wirtschaft nach der 12. Klasse abgewählt werden, Religion bzw. Ethik sind hingegen Pflichtfächer bis zum Ende der 13. Klasse.
Das erschließt sich mir nicht.
Genau so sehe ich es übrigens beim Fach Sport.
Natürlich ist das zum Ausgleich der Schülerinnen und Schüler wichtig. Aber auch hier denke ich, dass das Fach nicht wichtiger ist als z.B. PoWi und Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe selbst entscheiden sollten, ob sie Sportunterricht brauchen oder nicht.
Es ist alles zu unterschreiben, was hier angeführt wurde.
Man sollte sich auch mal überlegen ob es nicht sinnvoll wäre, sämtliche
Lehrpläne dahingehend zu durchforsten ob gewisse Fachbereiche unbedingt für jeden Schüler/in zu erlernen sind. Zunehmende Digitalisierung, Klimawandel,
Umweltbewußtsein usw. kommen zu wenigvor.
Vor allem, wie schon angeführt, sollte Hessen unbedingt darauf drängen, dass
endlich ein einheitliches Schulsystem existiert. Das würde auch die Zusammen-
arbeit in Europa erleichtern.
So sicher wie das Amen in der Kirche ist das alljährliche Lamento über den Klausurenstress. Von allen Seiten hört man das Wehklagen. Schüler beklagen sich über den Lernstress, Eltern machen sich Sorgen um ihre Kinder und auf den Schreibtischen der Lehrer wachsen die Klausurenstapel.
Ein Grund für diesen Umstand ist die hessische Regelung, dass in der Qualifikationsphase der Oberstufe in jedem Fach zwei Klausuren pro Halbjahr geschrieben werden, was aufgrund der begrenzten Zeit nicht selten dazu führt, dass mehrere Klausuren pro Wochen geschrieben werden. Die negativen Folgen dieser Regelung sind offensichtlich. Die Klausurenfülle ist daher sehr kritisch zu betrachten.
Für die Schüler bedeutet dies: ständiger Prüfungsstress und Lerndruck. Wie sich zeigt, führt dieser vermehrt zum sog. Bulimie-Lernen. Der Stoff wird gepaukt, „ausgekotzt“ und wieder vergessen, da die nächste Klausur unmittelbar bevorsteht. Inhalte werden unzureichend verinnerlicht. Finden mehrere Klausuren pro Woche statt, so werden einzelne Fächer gezielt benachteiligt, schlechte Ergebnisse in Kauf genommen. Nicht selten beginnen Schüler erst einen Tag vor der Klausur mit der Vorbereitung. Es liegt auf der Hand, dass eine so oberflächliche Auseinandersetzung schlechte Ergebnisse nach sich zieht. Viele Schüler wären in der Lage bessere Ergebnisse zu erzielen, wenn ihnen mehr Zeit zur Klausurvorbereitung bliebe. Nicht wenige Schüler sind mit dem Stress überfordert. Studien belegen, dass Oberstufenschüler im Durchschnitt nur 6,5 Stunde pro Nacht schlafen, was auch auf den Schulstress zurückzuführen ist. Die Beobachtung zeigt zudem, dass der Anteil der Schüler mit psychischen Belastungen bis hin zu Depressionen steigt. Immer mehr Schüler sind in psychologischer Behandlung – ambulant und immer häufiger auch stationär. Eine Kausalität mit dem schulischen Stress ist nicht von der Hand zu weisen.
Auch für den Unterrichtsalltag hat die Klausurendichte Folgen. Da die Schüler sich in erster Linie auf die Klausuren konzentrieren, findet eine Vor- und Nachbereitung des regulären Unterrichts unzureichend statt. Hausaufgaben werden meist nicht gründlich, sondern nur sehr oberflächlich erledigt. Vorbereitende Texte werden nicht aufmerksam gelesen, sondern nur überflogen. Für den Unterrichtsverlauf hat dies negative Auswirkungen: Die Erarbeitung des Stoffs benötigt mehr Zeit und die Mitarbeit der Schüler lässt zu wünschen übrig. Wiederholt begründen Schüler dies mit dem Hinweis auf die nächste Klausur.
Zudem wird der Freiraum für andere Formen der Leistungsüberprüfungen genommen. Zum einen, weil dies zeitlich problematisch ist, da zwischen der Rückgabe der Klausuren und der neuen Klausur oftmals zu wenig Raum ist, zum anderen, weil für die Lehrkraft auch kaum Zeit bleibt, zusätzliche Überprüfungen wie kurze Abfragen zu kontrollieren.
Für die Lehrer bedeutet die Klausurenfülle einen enormen Korrekturaufwand. Gerade die Kolleginnen und Kollegen, die überwiegend oder gar vollständig in der Oberstufe eingesetzt sind, sind damit einer hohen Belastung ausgesetzt. Dies kann dazu führen, dass das Privatleben auf der Strecke bleibt, da jedes Wochenende und auch nahezu alle Ferien dazu verwendet werden, Korrekturstapel abzuarbeiten. Schlimmstenfalls führt dies auch zu einer sinkenden Unterrichtsqualität, da die Zeit fehlt, um diesen gründlich zu planen. Auch kann es sein, dass die Korrekturen nur noch oberflächlich sind und die wichtige Rückmeldung an die Schüler nur sehr kurz ausfällt. Auch die Lehrergesundheit leidet, nicht wenige sind erschöpft und neigen zu Burn-Out.
Dabei geht es auch anders – wie z.B. Rheinland-Pfalz zeigt. Dort ist es üblich, dass in den Grundkursen nur eine Klausur pro Halbjahr geschrieben. Eine solche Reduzierung wäre für alle Beteiligten eine notwendige Entlastung, die aus den jungen Hessinnen und Hessen keine schlechteren Schülerinnen und Schüler macht. Ich bin sogar davon überzeugt, dass dadurch ein nachhaltigeres Lernen möglich ist.
Eine entsprechende Petition meinerseits vom 13.11.2014 (Nr. 00965/19) an den Hessischen Landtag wurde übrigens am 22.07.2015 mit dem Verweis abgelehnt, dass eine Klausur pro Halbjahr durch einen Klausurersatz ersetzt werden, jedoch stellt sich hier die Frage, wie ein adäquater, d.h. gleichwertiger Ersatz aussehen kann. Auf ein Gruppenreferat trifft dies beispielsweise m.E. nicht zu. Zudem muss garantiert werden können, dass die Ersatzleistung vom Schüler selbst angefertigt wurde. Allzu oft habe ich erlebt, dass Freunde, Geschwister und auch Eltern einen nicht zu geringen Anteil an den häuslichen Arbeiten der Schüler haben, so dass diese keine hinreichende Eigenleistung mehr darstellen. Eine praktikable Lösung des Problems stellt diese Möglichkeit also nicht dar.
Aufwertung des Powi-Unterricht
Vorweg gilt es positiv festzustellen, dass das Fach Politik und Wirtschaft in Hessen einen höheren Stellenwert besitzt als vergleichbare Fächer in vielen anderen Bundesländern. Dennoch bedarf es angesichts der Tragweite politischer Entscheidungen, der Bedeutung von Politik und Wirtschaft für den Alltag aller Menschen und des Vormarschs von Populismus und Fake News einer Aufwertung des Faches in zweierlei Hinsicht:
1. Derzeit werden Schülerinnen und Schüler, deren Kompetenz vor allem im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich liegen, bei der Wahl ihrer Leistungskurse benachteiligt. Die Tatsache, dass es nicht möglich ist, gleichzeitig die Fächer Deutsch und Powi oder Deutsch und Geschichte zu wählen, muss daher abgeschafft werden. Es gibt keinen stichhaltigen Grund, warum zwingend ein MINT-Fach oder eine Fremdsprache gewählt werden muss. Damit werden Neigungen und Interessen vieler Schülerinnen und Schüler nicht berücksichtigt.
2. Derzeit ist es möglich, dass Schülerinnen und Schüler das Fach Powi nach der Q2 abwählen können. Diese Möglichkeit sollte gestrichen werden, d.h. es sollte eine Belegpflicht bis zum Ende der Q4 geben. Die zwei Themenkomplexe „Globalisierung“ und „Internationale Sicherheitspolitik“ sind zu wichtig, als dass unsere Schülerinnen und Schüler darauf verzichten sollten.
Hallo,
was dringend auf den Weg gebracht und zügig umgesetzt werden muss, ist, dass die vorhandenen Lehrkräfte ihren Unterricht so gestalten, dass die digitalen Möglichkeiten, die es zunehmend an den Schulen gibt, auch genutzt werden. Zur Zeit habe ich leider eher den Eindruck, dass die Schulträger (auch mit Fördermitteln des Landes und des Bundes) viel Geld für Verkabelung usw. ausgeben, der Unterricht aber immer noch zu stark „analog“ erteilt wird. Hier mangelt es m.E. an Fortbildungsmöglichkeiten für das vorhandene Personal und der entsprechende personellen Ausstattung.
Ein weiterer Punkt ist, dass mir beim Ausbau der Ganztagsschulangebote die weiterführenden Schulen nicht hinreichend berücksichtigt scheinen. Kommt ein Kind in die 5. Klasse und auch in der 6. Klasse, stehen Eltern häufig „wieder einmal“ allein da und müssen sehen, wie sie berufliche und weitere Verpflichtungen mit dem Stundenplan ihres Kindes koordiniert bekommen.
Viele Grüße, Susanne
Liebe Nancy,
der Rechtsanspruch auf Grundschulkinderbetreuung ist vollkommen richtig.
Die SPD könnte weiterdenken und eine Qualifizierung für die Grundschulbetreuer/innen initiieren. Das Konzept liegt fix und fertig bei Gerhard Merz, inklusive der Idee einer bundesweit einheitlichen Ausbildung (nach dem Vorbild der Kindertagesbetreuung) und der Ausweitung auf eine pädagogische Ausbildung.
Ich würde mich freuen, Du würdest es einmal durchlesen und mir sagen, was Du davon hältst.
Ich grüße aus Taunusstein
Barbara Wehling
Frage zu Norbert Kruses Beitrag.
Könnten sie die Abkürzungen in ihrem Betrag erläutern, damit sie auch von einem einfachen Bürger verstanden werden.
Sonst endet das Ganze wieder als Fachdiskussion unter Pädagogen.
Es ist gut und schön, hinsichtlich der Hessenwahl bildungspolitische Probleme in unserem Bundesland aufzuzeigen, Besserungsversuche zu thematisieren, das Hauptanliegen müsste jedoch sein, die Kultusministerkonferenz endlich zu der Einsicht zu bringen, Bundesbildungsplanungen im europäischen Rahmen zu begreifen, zu konzipieren und mit entsprechenden finanziellen Mitteln zu realisieren. Viele Familien sind aus beruflichen Gründen zur Mobilität gezwungen, warum sollten deren Kinder nicht in allen Bundesländern Chancengleichheit haben. Und schließlich sollte wie in nahezu allen europäischen Ländern bei entsprechender Gestaltung der Lehrpläne Das Abitur nach 12 Jahren abgelegt werden. LG aus Maintal
Lag die Abiturientenquote in Hessen im Jahr 2006 noch bei 30,9%, stieg diese bis 2014 (in nur acht Jahren!) auf 47,2% (Quelle: KMK, Stat. Bundesamt). Der Grund für diesen Anstieg ist mit Sicherheit nicht darin zu suchen, dass die Schülerinnen und Schüler plötzlich alle intelligenter wurden, sondern in einem Absenken des Niveaus. Dieses Absenken des Niveaus muss endlich ein Ende haben. Noch zu Beginn des Schuljahres 2017/18 wurde das Niveau in der Oberstufe erneut herabgesenkt, z.B. durch neue Bewertungsmaßstäbe in den Fremdsprachen und die Heraufsetzung des Fehlerindex im Fach Deutsch (von 2 auf 3) bei maximal zwei Punkten Abzug (vorher: drei). Immer mehr Oberstufenschüler haben Probleme mit dem Textverständnis und verfügen über einen reduzierten Sprachschatz, die Fehlerquotienten steigen von Jahr zu Jahr (auch dank „Schreiben nach Gehör“ in der Grundschule). Zahlreiche Schüler sind nicht in der Lage Transferleistungen zu erbringen, obwohl gerade dies einen Gymnasiasten von einem Realschüler unterscheiden sollte. Dennoch erhalten immer mehr Schülerinnen und Schüler die Anerkennung der allgemeinen Hochschulreife. Bereits jetzt sinkt die Anerkennung des Abiturs, zahlreiche Unternehmen greifen auf alternative Einstellungskriterien oder eigene Tests zurück, da sie die Abiturnote für nicht mehr aussagekräftig genug halten, auch die Universitäten beklagen sich über die mangelnde Studierfähigkeit. Auf der anderen Seite klagt zudem die Wirtschaft über Fachkräftemangel. Die Schieflage ist offensichtlich. Die Landesregierung muss daher endlich Maßnahmen ergreifen, die zu einer Aufwertung und höheren gesellschaftlichen Anerkennung von Realschulabschlüssen und Ausbildungsberufen führen. Darüber hinaus muss sie dafür sorgen, dass das Niveau der Oberstufe wieder angehoben wird. Es ist ein Fehler auf Quantität statt auf Qualität zu setzen, nur um im OECD-Vergleich vermeintlich besser auszusehen. Die Abiturquoten anderer Staaten mögen zwar höher sein, doch sind die Ansprüche vielerorts auch niedriger und die Abschlüsse daher auch weniger wert.
Mit mittlerweile 25,5 Stunden Deputat gehören die hessischen Lehrkräfte immer noch zu denjenigen, die im Ländervergleich am meisten Stunden leisten müssen. Gepaart mit der hohen Anzahl an Klausuren ist dies eine sehr hohe Arbeitsbelastung. Nicht umsonst erleiden viele Lehrkräfte einen Burn-out oder Hörstürze, viele Kolleginnen und Kollegen sind aufgrund von Verspannungen in physiotherapeutischer Behandlung. Umfragen belegen, dass die sog. Work-Life-Balance nicht im Gleichgewicht ist. Dies geht einerseits zu Lasten des Familienlebens, andererseits zu Lasten der Unterrichtsqualität. Die Reduzierung des Stundendeputat von 26 auf 25,5 Stunden durch die aktuelle Landesregierung mutet daher lächerlich an! Hessen sollte sich in dieser Frage an anderen Bundesländern orientieren und das Deputat auf 24 Stunden reduzieren. Gesündere Lehrer, weniger Unterrichtsaufall und Vertretungsstunden sowie besserer Unterricht werden die Folgen sein.
Viel zu oft werden die Lehrkräfte von Seiten des HKM mit zusätzlichen Aufgaben belastet. Immer wieder müssen wertvolle Ressourcen dazu verwendet werden. Viele Kolleginnen und Kollegen würden sich gerne stärker auf ihr „Kerngeschäft“ konzentrieren und ihre Kraft in guten Unterricht investieren. Ein eklatantes Beispiel für verschwendete Ressourcen war, dass die Schulen in die Verantwortung gesetzt wurden, schulinterne Fachcurricula für die Mittelstufe zu entwickeln. Mehrere hundert Arbeitsstunden mussten pro Schule darauf verwendet werden! Mehrere hunderte Stunden, die in sinnvollere Projekte hätten investiert werden können. Die Entwicklung der FC wäre m.E. Aufgabe des HKM gewesen. Die Tatsache, dass jede Schule für sich selbst ein solches FC entwickelt, widerspricht nicht nur dem Gedanken, die Schülerinnen und Schüler letztendlich auf ein Zentralabitur vorzubereiten, sondern erschwert diesen auch den Schulwechsel, da die Fächer- und Themenverteilungen nun voneinander abweichen sowie die Arbeit mit den Schulbüchern, die natürlich nicht auf die FC jeder einzelnen Schule abgestimmt sind.
Eine Schule sollte ein angenehmer Ort mit einer schönen Atmosphäre sein. Ein Ort, der einladend ist, ein Ort, an dem man sich gerne aufhält. Dazu gehört sowohl eine ansprechende Architektur, als auch eine freundliche Einrichtung und vor allem Sauberkeit. Diese lässt an vielen Schulen zu wünschen übrig. Natürlich lässt sich darüber diskutieren, wie sauber die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Schule hinterlassen. Jedoch sollte jede Schule auch über einen ordentlichen und effektiven Reinigungsdienst verfügen. Leider scheinen die Zeiten längst vorbei, in denen jede Schule eigene Reinigungskräfte hat, die vom Kreis beschäftigt werden. Wie in allen anderen Bereichen ist auch dieser vom Outsourcing betroffenen. Der Kreis beauftragt also einen Dienstleister – und zwar den billigsten! Billig ist aber nicht immer gut! Für unsere Gesamtschule mit 1200 Schülern sind beispielsweise nur 4 Reinigungskräfte zuständig. Die allermeisten Räume werden so gut wie nie geputzt. Die Reinigungskräfte öffnen die Klassenräume, leeren die Mülleimer und schließen wieder zu. Lehrer und Schüler müssen immer wieder selbst zum Besen greifen. Flecken auf dem Boden bleiben über Monate. Für Flecken an den (abwischbaren) Wänden sind die Reinigungskräfte nicht zuständig. Selbst die Generalreinigung in den Sommerferien erfolgt oberflächlich, lediglich in der Mitte des Raumes wird gebohnert, die Ecken werden großzügig ausgespart. Die Landesregierung muss die Schulträger dazu verpflichten, sich besser um die Sauberkeit an Schulen zu bemühen.
Liebe Genossen,
ich finde die Schlagwörter sehr ansprechend. Jedoch würde ich mir wünschen,dass die Ziele genauer benannt werden.
Ich möchte mit diesen Zeilen gerne meine wichtigen Anliegen erläutern.
1. Die Lehrerausbildung muss hessenweit wieder gestärkt werden. Und zwar möchte ich an diesem Punkt die Arbeit der Studienseminare hervorheben. In den letzten Jahren ist die Zahl der Ausbilder an den einzelnen Studienseminaren drastisch geschrumpft. Jedoch ist die Zahl der LiV´s (Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst) nur gering gesunken. Das hat eine hohe Arbeitsverdichtung zur Folge. Zudem kann ich in der Ausbildung der LiV´s an Berufsschulen leider berichten, dass die LiV´s für ihre Fachdidaktikkurse oft von Südhessen nach Kassel fahren müssen. Es gibt zum Beispiel für die Fachdidaktiken Agrarwirtschaft und Chemie in ganz Hessen jeweils nur einen aktiven Ausbilder.
2. Die Diskriminierung durch verschiedene Gehaltsstufen betrifft nicht nur Lehrkräfte zwischen den einzelnen Schulformen wie Gymnasium, Grundschule, Realschule und … Sondern allein an der Berufsschule wird unter Studienräte (Lehrkräfte mit akademischen Abschluss) und Fachpraxislehrkräfte (Lehrkräfte mit Meisterabschluss) unterschieden. Die erste Gruppe wird mit A13 eingestuft. Die zweite Gruppe mit A10. Dies ist sehr schwer nachvollziehbar, da insbesondere die Fachpraxislehrkräfte für die Berufsschule von großer Bedeutung sind.
3. Auch die prekäre Beschäftigungssituation an Schulen ist ein ernsthaftes Thema. Immer mehr Lehrkräfte werden nur befristet und/oder als Angestellte beschäftigt. Doch auch im Lehrdienst sollte der Slogan „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ gelten.
4. Schulen wie das Gymnasium und die Gesamtschulen haben eine große Bedeutung in unserer Gesellschaft. Sie sollen die jetzigen Schüler/innen für die spätere Arbeitswelt vorbereiten. Aber ich verstehe nicht, warum genau an diesen Schulformen seltenst Lehrkräfte mit Berufserfahrung aus der Wirtschaft anzutreffen sind. Ich finde es förderlich, wenn eine mehrjährige Berufserfahrung in der Wirtschaft mit einer besseren Entlohnung verknüpft wird. Dies ist zwar zum Teil schon der Fall, wobei eine duale Ausbildung leider nicht gezielt wurde. Auch die Arbeitsjahre werden 1:1 angerechnet. Dies könnte forciert werden, um einen größeren Anreiz zu schaffen. Wie zum Beispiel eine Anrechnung mit 1:2
5. Die Ausrüstung an Schulen ist sehr unterschiedlich. Insbesondere Gymnasien werden im vergleich zu anderen Schulformen sehr großzügig mit modernen Medien ausgerüstet. Die anderen Schulformen geraten hier leider ins Nachsehen. Dies muss sich dringend ändern. Die SPD muss sich wieder für die Schwachen einsetzen.
Im Bereich Bildung gibt es in der Tat viel zu tun. Viele Schulen müssen saniert werden und auch technisch aufgerüstet werden für einen zeitgemäßen Unterricht. Aber das ganze steht und fällt mit den Lehrern. Wir brauchen nicht nur mehr Lehrer, sonder auch viel mehr gute Lehrer, die ihrem Beruf engagiert und motiviert nachgehen und auch psychisch den Anforderungen gewachsen sind. Nicht, dass es solche Lehrer nicht gibt, aber es gibt viel zu wenige davon.
Mit mehr und besser ausgebildeten und dementsprechend gerüsteten Lehrern wäre vielleicht auch das Problem Unterrichtsausfall in den Griff zu kriegen.
Grüße aus Langgöns, Tanja
ich habe gestern bereits eine Nachricht gesendet, doch ist diese wohl leider nicht durchgegangen.
Ich bin Referendar für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen in NRW, wohne in Hessen und habe ebenfalls hier studiert. Ich bin der Überzeugung, dass in der Bildungspolitik in Hessen in den letzten Jahren einiges falsch gelaufen ist. Ich gebe ein Beispiel: An Schulen sind keine Plätze für Referendare, jedoch sind Gelder vorhanden, die es erlauben z.B. ungeschulte Studenten mit nicht besonders hohem Semester in Schulen mit einem TV-H Vertrag einzustellen. Wie kann dies möglich sein? Woher ich das weiß? Mir wurde selbst ähnliches ermöglicht.
Man muss Menschen ermöglichen nach dem Studium Ihre Ausbildung fertig zu machen. An meinem Beispiel sehe ich, dass viele gute zukünftige Lehrer, die in Hessen studiert haben, das Bundesland verlassen müssen, weil sie keine Perspektive haben. Es wird hier also genannt, dass die Lehrerbildung reformiert werden muss, aber was heißt das im Detail? Speziell auch bezogen auf das Referendariat?
Ich bin selbst in der SPD, möchte gerne mithelfen diesen Prozess voranzubringen, kenne mich sehr gut im Bereich Bildungspolitik in Hessen und NRW aus und würde Sie gerne unterstützen.
Liebe Nancy, hier meine Anmerkungen:
– zu keine Kinder zurücklassen: es muß auch dafür gesorgt werden, dass Kapazitäten geschaffen werden um überdurchschnittlich GUTE Schüler separat zu fördern. Sonst findet an den staatl. Schulen nur eine Angleichung nach unten statt und bessere Schuler (von denen die schlechteren ja auch profitieren können) wandern weiter an die Privatschulen ab.
– Ich bin auch sehr dafür Bildung nicht mehr allein als Ländersache zu betrachten, sondern (was ja auch in den GroKO-Sondierungen durchklang) massiv Gelder vom Bund einzufordern.
– Generell: Macht klare inhaltliche und praxisbezogene Ansagen zu Verbesserungen, anstatt allgemeiner Floskeln. Das wurde der SPD schon zuletzt im Bundestagswahlkampf zum Verhängnis
Gutes Gelingen und Gruß aus Karben, Helmut Bomba
Zwei Dinge fallen mir ein:
1. Leistungsdruck:
Schulen sind vielleicht die lernfeindlichsten Einrichtungen, die wir haben. Wo Schüler etwas lernen und sich entfalten, ihre Möglichkeiten erkennen und weiterbilden sollen, wird durch die Forderung von Leistung und Bewertung viel zerstört. Aus meiner eigenen Schulzeit kenne ich einige Fälle, in denen „Schulversager“ im „richtigen Leben“ plötzlich richtig was leisten konnten und umgekehrt. Die einen, weil sie plötzlich selbst bestimmen konnten, was sie interessiert und sich auf eigene Faust weiterbildeten, die anderen, weil plötzlich der Rahmen und die Anforderungen wegfielen und sie allein nicht klar kamen.
Ich denke Schule sollte eher in die Richtung gehen, den Schülern einen Rahmen zu geben, ihre natürliche Neugier umfänglich auszuleben – mit Unterstützung der Lehrkräfte.
Freilich bedarf es auch bestimmter Bewertungskriterien in unserer auf Verwertung ausgerichteten Welt. Aber wieso muß dies in einer Note, einer Zahl von 1 bis 6 ausgedrückt werden, und nicht etwa durch vom Schüler bearbeitete Projekte. Ein Portfolio aus Aufsätzen, Berechnungen etc, da kann man ja kreativ werden. Und in jedem Projekt könnte der Schüler eigene Schwerpunkte setzen, um sich und seine Kenntnisse zu zeigen. Aber er reproduziert halt nicht eine bestimmte Vorgabe in einem Test, sondern wendet das geforderte Wissen gleich an und verknüpft es mit Wissen aus anderen Fächern.
Wahrscheinlich müßte es dafür erst Feldversuche an verschiedenen Schulen – nicht nur Gymnasien – geben, aber es entspräche eher emanzipatorischer Politik als die Produktion industrieverwertbarer, standardisierter Schüler, wie es derzeit eher der Fall ist.
2. Facharbeiter ohne Zertifikat:
Im Deutschlandfunk hörte ich heute von einer Studie der Bertelsmannstiftung, nach der über 20% der Beschäftigten in einem Beruf arbeiten, für den sie eigentlich nicht ausgebildet sind.
Verlieren sie ihre Arbeit, vielleicht aufgrund von Firmenbankrott oder Standortschließung (in der Radiosendung wurde die Schließung des Opelwerkes in Bochum genannt), bildet sich ihre Berufserfahrung nicht in ihren Zeugnissen ab. Ein anderes Problem ist, daß sie trotz gleicher Arbeit weniger Lohn erhalten als diejenigen, die die entsprechende Ausbildung haben.
In solchen Fällen wäre es überlegenswert, ob nicht Zusatzzertifikate angeboten werden können, die ihnen die Kompetenzen in ihren täglichen Arbeitsfeldern nachweist. Da sie täglich damit zu tun haben, sollte eine Prüfung hier weniger ein Problem darstellen. Des weiteren könnten fehlende Kompetenzen zu einem bestimmten Berufsabschluß quasi nachgelernt werden, so daß man auch formal den Abschluß erwerben kann für den Beruf, den man sowieso ausübt.
So hätte man dann auch auf dem freien Arbeitsmarkt bessere Chancen, sollte man seine Arbeit verlieren.
Werte Genossin,
meine Frau arbeitet seit etwa 30 Jahren an der Gesamtschule Edertal. Dort ist im Moment nur der Posten des Direktors besetzt. Über die Probleme bei dieser Besetzung hatte ich einst unsere Abgeordnete Dr. Daniela Sommer informiert. Unbesetzt sind zur Zeit die Stelle des stellvertr. Direktors & ein oder zwei päd. Leiterstellen. Und da der Direktor in Bälde in den Ruhestand gehen wird, sind Schwierigkeiten in der Besetzung seiner Stelle zu erwarten. Die Schuld an der Misere im Schulbereich des hiesigen Landkreises trägt eine durchaus unfähige Beamtin im zuständigen Schulamt, die den vielsagenden Namen Pfannstiel trägt.
Mit besorgniserregend solidarischen Grüßen
Manfred Mathias
P.S.: Und wenn Du Zeit hast, schau ruhig mal auf unserer HP rein.
Liebe Nancy,
Andreas Drinkuth hat oben die Situation im Vogelsberg geschildert, wo die Jugendlichen bereits nach der 10. Klasse die Region verlassen und dann ihren Vereinen und den Parteien fehlen, gilt aber ganz sicher auch für die (freiwilligen) Feuerwehren und den Katastrohenschutz. Das passiert aber oft auch im Ballungsraum, wenn nach der 13. Klasse ein Studienplatz weit ab gefunden wird und die jungen Leute gezwungen sind, weg zu ziehen. Diese Leute haben wir dann verloren. Wohnortnahe Schule, Ausbildungs- und Studienplätze sind ein wichtiger Faktor für gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Wenn ich unsere Auszubildenden oder neue KollegInnen sehe, bemerke ich oft mangelndes Wissen über gesellschaftliche Zusammenhänge. Viele wissen nichts mehr über die Rolle der Gewerkschaften und glauben alles, was von Arbeitgeberseite kommt. Dabei werden sie für die Arbeitgeber zu einer knetbaren Masse. Wer nichts weiß, muß alles glauben! Dies fiel mir besonders bei einem kirchlichen Arbeitgeber auf, erschrocken war ich jedoch, als mir mehrere junge Krankenschwestern einer (noch) kommunalen Klinik erklärten, sie wüssten nicht, weshalb die Gewerkschaft Ihnen helfen sollte, sie hätten als Krankenschwestern kein Streikrecht! Solche Äußerungen lassen mich daran zweifeln, ob die Schule die jungen Menschen ausreichend auf das Leben nach der Schule vorbereitet! Ich habe oft den Eindruck, dass unsere Berufsanfänger oft keinerlei Ahnung mehr haben, wie der Staat funktioniert, welche gesellschaftlichen Gruppen sich um die Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens bemühen und wie sie dabei mitwirken können. Alle sind ständig im Internet, haben dabei unbestritten viel Spaß, erscheinen aber bei bestimmten (für Arbeitnehmer wichtigen) Themen merkwürdig uninformiert.
Aus meiner Sicht sollte die Schule stärker die Sozial- und Medienkompetenz junger Menschen fördern.
gleiche Eingangsstufe finde ich nicht nur in Hessen sondern auch bundesweit wichtig. Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer tragen genauso viel Verantwortung wie alle anderen.
Viele Schulen sind dringend sanierungsbedürftig. Hier muss etwas getan werden.
Außerdem ist dringend erforderlich, das ein einheitliches Schulsystem auf Bundesebene geschaffen wird. Es kann nicht sein, das Schülerinnen und Schüler z.B. von Mainz nach Wiesbaden oder andersrum pendeln, weil das Schulsystem oder der Bildungsplan ein anderer ist.
Hallo Nancy, es liegt im schulpolitschen Bereich viel im Argen: Hier nur einige einfache Beispiele: In der Grundschule sollte unbedingt die Schreibschrift per Verordnung beibehalten werden. Dazu gibt es genug Untersuchungen, dass dies für den Lernerfolg sinnvoll ist. Zudem ist es nicht sinnvoll, dass man im 1. und 2, Schuljahr so schreibt, wie man hört oder meint, es würde so geschrieben. Dann ab den 3. Schuljahr wird auf die Rechtschreibung geachtet!!! Zudem sollte auch in der Grundschule nicht nur Multiplikationsreihen gelernt werden ( 7, 14, 21, 28 …), sondern. 3 x 7 = 21 bzw. 21 = 3 x 7. Zudem wäre es sinnvoll, per genauer Anweisung die schriftliche Multiplikation im 4. Schuljahr eingehend zu üben. Das gleiche gilt für die schriftliche Division mit zwei- bzw. dreistelligen Zahlen.
Auch die Leselernmethoden sollten überdacht werden. Durch die Ganzwortmethode werden Legastheniker „gezüchtet“, weil die Analyse meist fehlt bzw. ungenügend durchgeführt werden.
Von naturwissenschaftlichen Aspekten im Grundschulbereich fehlt insgesamt das Interesse der Lehrkräfte – also kommen solche Themen bzw. Experimente im physikalischen bzw. chemischen überhaupt nicht oder höchst selten vor.
Soweit für heute – viel zu tun – aber mit vielen Grüßen
Erika Becker
Hallo liebe Genossinnen und Genossen! 🙂 anbei einige Anregungen meinerseits zu einer möglichen zukünftigen Sozi-Bildungspolitik 😉
Im Bereich der frühkindlichen Bildung sollten wir neben kostenfreien Kita-Plätzen (die zukünftig zur Entlastung der Kommunen vom Land übernommen werden sollten) und einer Ausweitung von Ganztagsangeboten (qualitativ wie quantitativ) auf jeden Fall dafür Sorge tragen, dass die Kinder von motivierten und qualifizierten Erziehern betreut werden. Die Ausbildung zum Erzieher bzw. Sozialassistenten muss also endlich vergütet und insgesamt deutlich aufgewertet werden, um sie attraktiver zu machen.
Der Mittelstufe kommt im Bildungssystem meiner Meinung nach eine ganz besondere Bedeutung zu, da hier der Sozialisationsprozess der Heranwachsenden stattfindet. Angestrebt werden sollte der Standard von integrierten Gesamtschulen für gemeinsames Lernen.
Das Land Hessen muss dafür sorgen, dass genug qualifiziertes Lehr-, Lern- und Arbeitsmaterial in den Schulen vorhanden ist, um die Lehrer bzw. Kinder kostenlos damit versorgen zu können. Dabei muss endlich für neue moderne Schulstandards Sorge getragen werden, insbesondere hinsichtlich digitaler, medialer Infrastruktur in sanierten, modernen Gebäuden.
Recht auf kostenlose Nachhilfe und Förderung von schwächer- oder Hochbegabten, hierfür müssen die Ganztagsangebote erweitert werden und inhaltlich sowie personell deutlich gestärkt werden
Lehrplan an gesellschaftlichen Wandel und die heutige Zeit anpassen! (Digitalisierung, Medienkompetenz, Psychologie, Stärkung MINT-Fächer, Kultur, Religionen und Religionsfreiheit, Aufklärung, Politik[-> eigenständiges Fach für aktuelles, stetige Debatten und neutrale Informationen über die verschiedenen Parteien, ihre Ideologien und Ziele], Migration, Globales, EU und UN, Extremismus und Fanatismus)
Mehr Kontrolle von Lehrern und ihrem Unterricht (Wurden die Lehrinhalte vernünftig umgesetzt bzw. den Kindern vermittelt? Ist die Neutralität gewährleistet worden? Wurde Diskriminierung und Ausgrenzung erfolgreich unterbunden?), weiterhin Austausch von Lehrern bundesweit fördern – auch hierbei gilt es die Chancen der Digitalisierung zum vernetzen zu nutzen
Soziale Integration von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gelingt am besten durch gesellschaftliches Engagement, weshalb hieran angeknüpft werden sollte und etwa Projekte in Form von Praktika in Sozialarbeit und ehrenamtlicher Sozialhilfe verpflichtend an den Schulen der Mittelstufe umgesetzt werden sollte (-> Arbeit in Pflegeheimen, Obdachlosenasylen, Flüchtlingsunterkünften, psychiatrischen Einrichtungen u. Ä. zur Sensibilisierung der Jungen für die Alten, Schwachen, Armen, Kranken, Geflüchteten, Zurückgelassenen, Ausgestoßenen der Gesellschaft)
Ehrenämter, Vereine und sozialen Verbänden bzw. Organisationen fördern und direkt in das Schulsystem integrieren -> so könnte etwa eine Vereinspflicht in Erwägung gezogen werden, unter anderem um sozialer Isolation von Kindern und Jugendlichen vorzubeugen
Individuelle Förderung von Schülern unterschiedlichen Leistungs- und Wissensgrads durch qualifizierte Betreuung in Ganztagsangeboten und ein Recht auf kostenlose Nachhilfe für Kinder mit Lernrückstand, sowie auch Begabtenförderung(-sprogramme)
Weiterhin sollten sämtlichen Schulen der Mittelstufe zu vollwertigen Integrationsschulen ausgebaut werden und hierfür feste Stellen für Integrationsbeauftragter an jeder Schule schaffen. Es gilt nämlich nicht nur, Kinder mit Migrationshintergrund in die deutsche Gesellschaft zu überführen, sondern generell Kinder aus allen sozialen Schichten und Millieus gemeinsam in die soziale Wirklichkeit unserer Gesellschaft zu integrieren. Diese Integrationsbeauftragten haben also die weitreichende Aufgabe, gegen Diskriminierung, Ausgrenzung, Rassismus, Mobbing, etc. zu kämpfen, Präventation (Alkohol- und Drogen, Gewalt gegen Frauen, Sexismus, sexueller Missbrauch von kIndern und Jugendlichen, sexuelle Aufklärung, usw.) im schulischen System voranzutreiben und auf diese Weise eine erfolgreiche Sozialisation der Kinder in unsere Gesellschaft zu gewährleisten
Aufgabe der Integrationsbeauftragten ist es dafür zu sorgen, dass Diskriminierung unterbunden wird und auch benachteiligte und diskriminierte Schüler am Ende ihrer Schullaufbahn erfolgreich in die Gesellschaft integriert sind und so in diese entlassen werden können. Integrationsbeauftragte sollen neben der Mammutaufgabe einer erfolgreichen Inklusion auch dafür Sorge tragen, dass Kinder mit Migrationshintergrund oder Kinder von Eltern mit Migrationshintergrund besser integriert und z. Bsp. bei bestehenden Sprach- oder Kulturproblemen individuell unterstützt und gefördert werden.
Schulen brauchen weiterhin deutlich mehr Unterstützung im Hinblick auf Kinder mit Trauma-Erfahrungen, etwa von sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung, Gewalt oder Krieg (etwa bei Geflüchteten). Hier muss fortwährende psychologische Betreuung gewährleistet werden! Generell sollten im Idealfall an möglichst jeder Gesamtschule neben solchen Integrationsbeauftragten weiterhin auch noch Stellen für Psychologen (Schul- bzw. Kinder- und Jugendpsychologen, Entwicklungspsychologen) und Sozialpädagogen entstehen
Gemeinsam bilden diese Psychologen, Pädagogen und Integrationsbeauftragte dann mit den Abteilungsleitern der Lehrer, (dem Sekretariat), dem Direktoriat, sowie Angehörigen einer zukünftig verpflichtenden Schülervertretung (nach dem Beispiel eines Betriebsrats etwa) einen übergeordneten Schulrat. Ein solcher soll zukünftig an jeder Schule existieren, um den umfangreichen Anforderungen eines flexiblen Schulsystems und der individuellen Bedürfnisse der Schülerschaft gerecht werden zu können und die Schüler vor allem auch an allem teilhaben zu lassen, sodass sie ihre eigenen Interessen vertreten und nach außen bzw. nach oben tragen können. Auf diese Weise erleben die Kinder und Jugendlichen auch einen frühen Einstieg in gelebte Demokratie und den Prozess der demokratischen Teilhabe.
Schulen können zu Spaltungen in der Gesellschaft durch Ausgrenzung sozialer Schichten beitragen, wenn dort Diskriminierung und Mobbing etwa nicht entschieden bekämpft und ausnahmslos unterbunden wird (dies betrifft vor allem auch die Lehrkräfte im Klassenzimmer und auf dem Pausenhof… kein Wegschauen!) Lehrer müssen unbedingt umfangreiche, verpflichtende Weiterbildungen, besonders im pädagogischen Bereich, erhalten (Ausbildungsinhalte der angehenden Lehrkräfte ebenfalls anpassen)
Solidarität und Toleranz müssen zum Status Quo werden und allen Kindern mit oberster Priorität gelehrt, verinnerlicht und eben auch vorgelebt werden. In den Schulen werden die Weichen für unser (zukünftiges) gesellschaftliches Fundament gestellt. Deshalb müssen wir genau dort das asoziale Prinzip der Leistungsgesellschaft durchbrechen. Wer keine Leistung bringt sei nichts wert, sodass auch jeder sich selbst der nächste sei – diese neoliberale Logik hat maßgeblich zu der beinahen Spaltung und einer Vertiefung der Gräben in unserer Gesellschaft geführt. Nun müssen wir als Sozialdemokraten endlich unserem Anspruch auf Fortschritt und Gestaltung gerecht werden und den überfälligen Aufbruch wagen, mit dieser antisozialen Logik des Neoliberalismus zu brechen. Es ist an der Zeit die mutige Vision einer besseren und gerechteren Zukunft zu entwickeln, um diese auch wirklich zu gestalten und umzusetzen! (Zusammen mit einem Gesamtplan der Zukunft Hessens in Form des Hessenplans 2.0 -> Energiewende+Verkehrswende [-> in Verbindung mit sozialem Wohnungsbau eingebettet in ein Konzept erneuerbarer Energie in einer emissionslosen Zukunft Hessens], Legalisierung von Cannabis [für einen aktiven Jugendschutz und das längst überfällige Ende der Kriminalisierung unzähliger Hessen aus allen sozialen Schichten, um dem Anspruch unserer Grundsätze von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität gerecht werden zu können], zukunftsichernde Entwicklung des ländlichen Raums [Modell eines flexiblen ÖPNV, etc.], nachhaltige Integration(-spolitik), Digitalisierung der Arbeitswelt, Anerkennung der Gaming-Kultur, Gesetzeserlass einer Forschungsinvestitionspflicht, etc.). Bei unserer Zukunft handelt es sich um unsere Kinder und deshalb sollte unser politisches Augenmerk auch mit Priorität auf diese gerichtet sein. Aus diesem Grund bin ich auch der Überzeugung, dass eine weitreichende Reform des Bildungswesens längst überfällig ist, damit dieses den Anforderungen unserer Zeit (der Digitalisierung oder Migration etwa) gerecht werden und die Herausforderungen bewältigen kann. So bin ich weiter der Meinung, dass es unsere vielleicht wichtigste Aufgabe ist, die sozialistische Vision einer wirklich solidarisch verbundenen Gesellschaft umzusetzen! Für eine solche zu streiten muss stets unser Anspruch sein und ich würde damit beginnen, durch sozialdemokratische Bildungspolitik die Sozialdemokratie in die Schulen und damit auch auch wieder ins Herz der Gesellschaft zu bringen. Solidarität und Frieden sind schließlich unser Ziel
Zusammenfassend & ergänzend:
-> gemeinsames Lernen bis zur 10. Klasse, Ende des dreigliedrigen und zu sehr auf Leistung fokussierten Schulsystems, inklusive, integrierte Gesamtschule
-> mehr Lehrerstellen, individuelle Förderung einzelner Schüler unterschiedlichen Leistungsstands durch etwa kleinere Klassen und qualitative Nachmittagsangebote ermöglichen
-> Präventations- und Integrationsmaßnahmen intensivieren
-> Vereine, ehrenamtliche und soziale Tätigkeiten in Schulsystem integrieren (Vereinspflicht?)
-> Verstärkte Zukunftsberatung ab der zweiten Hälfte der Mittelstufe, sowie zusätzlich verstärkt auch auf der Oberstufe
-> Recht auf kostenfreies Nachholen von Bildungsabschlüssen und zwar ein Leben lang
-> Ferstudien und -universitäten fördern, sowie zu mehr Ansehen und Anerkennung solcher in der Öffentlichkeit beitragen (auch im Hinblick auf den Konflikt Ballungsraum ländl. Raum und den Möglichkeiten der Digitalisierung eine wichtige Alternative)
-> Lehrplan/Lehrvorgaben reformieren (Digitalisierung+MINT-Fächer, Politik+Demokratie, Psychologie, Kultur+Religionen)
-> Kostenfreie, qualitativ wie quantitativ überzeugende Lernmaterialien für alle Kinder, um Chancengleichheit zu gewährleisten
-> Kostenlose Nachmittagsbetreuung, Nachhilfeangebote, Hochbegabtenförderung
-> Integrationsbeauftragte an jeder Schule
-> Schulrat-System für gelebte Demokratie
-> Verpflichtende Weiterbildungen für Lehrer
-> Solidarität, Toleranz und Gemeinschaftssinn müssen noch intensiver ins Schulsystem getragen werden!
Die Probleme in den Schulen nehmen zu:
– Der Anteil von ausländischen Kindern steigt.
– Fremde und einheimische Kulturen treffen aufeinander.
– Kompetenzorientierung ohne Inhalte behindert Effizienzsteigerung
Problemlösungen können sein:
– Wiederaufbau hessischer Lehrerfortbildung regional und zentral
– Wiedererinnerung und Anknüpfen an hessische Modellversuche (z.B. KoRaG, SUGZ,UDIS….)
– Lehrertraining in regionalen pädagogischen Zentren zum Umgang mit unterschiedlichen Kulturen im Fachunterricht
– Mitbestimmung von Lehren im Innovationsprozess (Problemlösungsmodell versus Top Down-Modell) (Basisnahe Curriculumentwicklung)
Das schreibt Dir liebe Nancy der ehemalige Abgeordnete im Kreistag des MTK und langjährig Fachmoderator Mathematik für hessische Gesamtschulen
Wolfgang Münzinger
Zu den nachfolgenden Punkten möchte ich Stellung nehmen:
(Einige davon haben meine Vor-Redner bereits so oder ähnlich in ihren Kommentaren geschrieben)
Ganztagsschule:
Standardmäßige Einführung der Ganztagsschule, um ungleiche soziale Voraussetzungen
bei den Schülern so gut wie möglich auszugleichen. Ich kann mir z. Bsp. nicht vorstellen,
wie eine Hausaufgabenbeaufsichtigung und -Hilfe in einem elterlichen Haushalt stattfinden soll,
in dem kein oder kaum Deutsch gesprochen wird und /oder in die beiden Elternteile voll berufstätig sind.
Lehrervergütung:
Die Lehrerbesoldung: die sollte m.E. leistungsgerecht gestaffelt werden. Hierfür sollten geeignete
Weiterbildungsangebote bereitgestellt werden. Eine Anhebung der Einstiegsvergütung ist m.E. ein geeigneter Anreiz für hohes Engagement der Einsteiger in den Lehrerberuf für hohes Engagement. D
Die Besoldung sollte regelmäßig überprüft und je nach Leistungsniveau nach oben oder unten angepasst werden. Es soll sichergestellt sein, daß die Eignung für den Lehrerberuf auch nach mehreren Dienstjahren noch den Anforderungen genügt.
Eine Beamtung von neueinzustellenden Lehrern halte ich für nicht mehr zeitgemäß.
ich finde, wir sollten die Schülerinnen und Schüler mehr mitentscheiden lassen. Sie wissen am besten, was sie benötigen, um gut oder besser lernen zu können. Schülerinnen und Schüler stellen sich Schule als Lebensraum vor und das ist sie auch, schließlich verbringen sie und auch die Lehrerinnen und Lehrer viele Stunden ihres Lebens hier. Die Schülervertretungen in Hessen machen sehr verantwortungsbewusste Vorschläge. Leider haben sie an den Schulen bei Entscheidungsprozessen nur 1/3 der Stimmen. Ich halte eine paritätische Besetzung der Schulkonferenz für sinnvoll.
Viele Grüße
Nadine
Eine gute Medienerziehung ist mir ein weiteres Anliegen. Sie sollte fest in die Bildungspläne aufgenommen werden. Zu häufig sind Lehrerinnen und Lehrer, die z.B. Informatik unterrichten, nicht up to date. Schülerinnen und Schüler sollten jedoch den Umgang mit den Medien üben. Fragestellungen könnten sein: Wie gehe ich mit der Information um, die ich gerade lese? Ist die Quelle seriös? Wo finde ich weitere Informationen? Was gebe ich über mich selbst in den Sozialen Medien Preis? Wie gehe ich mit Mobbing um?
Inbesondere im Hinblick auf die zunehmenden Herausforderungen im ländlichen Raum und der anhaltenden Tendenz zur Urbanisierung, sollte ein landespolitisches Augenmerk evtl auch verstärkt auf ortsunabhängige Weiterbildungsangebote durch die Möglichkeit eines Fernstudiums gerichtet werden. Da sich auf diese Weise auch im ländlichen Raum durch Fernstudien zukünftig vermehrt Qualifizierungen erarbeitet werden können, ohne dass man gleich in die Ballungsräume der Universitätsstädte umziehen müsste. Hier wären also auch wieder die weitreichenden Chancen zu nutzen, welche die Digitalisierung mit sich bringt. In diesem Fall also ein raum- und zeitflexibles Angebot an Bildung, Hochschulbildung, Weiterbildung, spezifischen Qualifizierungen, etc. An solche Ansätze und Möglichkeiten vielleicht auch direkt in der Zukunftsberatung von Jugendlichen anknüpfen, sowie die Akzeptanz ortsunabhängiger Studiengänge zur Qualifizierung bei den Agenturen für Arbeit fördern, um eine leichtere Finanzierung von Fernstudien vor allem für Arbeitslose bzw. Langzeitarbeitslose zu ermöglichen.
Mehr Lehrer*innen und deren bessere Bezahlung finde ich sehr gut. Lehrer*innen müssten viel höher angesehen werden – die Bezahlung ist dafür ein wichtiger Hebel.
Genauso gut und wichtig ist es, die Lehrerausbildung zu verbessern. Dazu gehört aber auch die Wahrheit, dass nicht jede*r als Lehrer*in geeignet ist. Einige Unis in anderen Bundesländern machen vor der Lehramtsstudium Eignungstests. Die sollten auch in Hessen eingeführt werden. Denn wenn Lehrer*in nicht mehr eine Ausweichmöglichkeit ist, weil man nicht weiß, was man sonst studieren soll, auch dann steigt das Ansehen des Berufs. Ich finde es auch gar nicht so schlimm, wenn Lehrer*innen fachfremd unterrichten, denn eine*n gute*n Lehrer*in machen in erster Linie die pädagogischen Fähigkeiten aus (und die Zeit, die ein*e Lehrer*in pro Schüler*in hat). Daher sollten nicht nur der Praxisbezug, sondern auch der pädagogische Anteil des Studiums gestärkt werden.
Neben Bezahlung, Ausbildung und Lehr-Ressourcen sollten wir dringend das System Schule entstauben. Die digitale Welt von heute mit ständiger, rasanter Veränderungen und ein darauf angepasster Wirtschaftsstandort Deutschland braucht flexible junge Menschen – die bekommen wir nicht mit dem heutigen starren Schulsystem. Wir brauchen mehr Raum, um kreative Schulkonzepte zu testen, die den Kindern mehr Freiheiten geben. Nicht verordnet von oben, sondern durch eigenes Ausprobieren an den Schulen, bei Bedarf gerne mit Unterstützung. Das Land muss dafür weniger starre Regeln und mehr finanzielle Mittel und externe Expertise zur Verfügung stellen.
ich habe das Gefühl, dass sich seit meiner Schulzeit (70er Jahre) eigentlich nichts wirklich geändert hat. Lernmethoden, Unterrichtsstoff sind im Grunde gleichgeblieben. Nur wir waren fitter in Lesen, Schreiben und Rechnen als heutige Schüler.
Und heute! Der größte Teil der Schüler, Eltern und Lehrer schieben einen dicken Hals. Das System Schule hat sich nicht der heutigen modernen Zeit angepasst. Außer den Noten hat ein Schüler (mit natürlich Ausnahmen) keine Motivation zu lernen.
Fragen Sie sich bitte einmal, ob ein heutiger Haupt-, bzw. Realschüler wirklich ausbildungsreif ist! Kann er fehlerfrei lesen, rechnen und schreiben? Wieso hat wohl ein Hauptschüler nur sehr geringe Chancen im Einzelhandel einen Ausbildungsvertrag zu bekommen?
Die SPD hat jetzt die große Chance etwas zu verändern. Überdenken Sie bitte nochmals die Bildungspolitik. Fangen Sie bitte mit den Zielen an: Was muss ein Haupt-/Realschüler bzw. Gymnasiast wirklich können? Definieren Sie die Ziele so, dass z.B. ein Hauptschüler nach Abschluss der Schule ausbildungsreif ist. Stellen Sie bitte auch die Lerninhalte in Frage. Ich bin der Meinung dass z.B. in den Naturwissenschaften zu viel „Kleinklein“ gelernt wird. Wichtiger ist wohl, dass ein Schüler die Welt um sich herum versteht.
Geben Sie uns das Gefühl, dass die SPD es mit der Bildungspolitik ernst meint!
Melden Sie sich bitte, wenn Sie das Thema weiter vertiefen möchten.
Setzen Sie sich für ein soziales und gerechtes Hessen ein! Mit einer Spende unterstützen Sie uns auf dem Weg, ein soziales und gerechtes Hessen zu gestalten.
Liebe SPD,
würde das bedeuten, dass auch Grundschullehrer/innen zukünftig mit A13 einsteigen sollen?
Viele Grüße
Jochen
Ja, auch Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer sollen mit einem Einstiegsgehalt A13 beginnen. Uns ist viel daran gelegen, dass die stiefmütterliche Behandlung, die Grundschullehrerinnen und Grundschullern oft noch zu Teil wird, ein Ende findet.
Liebe SPD,
Hessen ist bei der Lehrerbildung bundesweit auf dem letzten Platz. Wir brauchen in der universitären Lehrerbildung die Einführung von BA-MA-Studiengängen mit insgesamt 300 ECTS mit dem Praxissemesters in den MA-Studiengängen. Zurzeit wird mit Quereinsteigerprogrammen, mit pensionierten Lehrerinnen und mit erhöhten Zulassungen ohne Ausgleich von Lehr- und Forschungskapazität die Lehrerbildung wissenschaftlich dereguliert. Das ist ibs. für die Grundschulen, aber auch für die anderen Schulstufen vor dem Hintergrund der Probleme an Schulen (Sprachförderung, interkulturelle Bildung, Inklusion, digitale Bildung etc.) nicht zu verantworten. – Also: nicht einfach nur MEHR Lehrerinnen, sondern gut qualifizierte Lehrerinnen. Beispiel ist NRW, wo alle Lehramtsstudiengänge mit 10 Semestern und einem Workloud von 300 ECTS ausgestattet sind. Warum fordert das die SPD in Hessen nicht?
Herzliche Grüße
N. Kruse
Lieber Herr Kruse,
genau das wollen wir, 10 Semester für alle, mehr Praxisbezug und gleiche Bezahlung für alle!
Hallo Liebe Genossen,
bei aller Zusprache für die Verbesserung unserer Bildung und Bildungseinrichtungen bin grundsätzlich gegen Alleingäng der Länder! Wir müssen endlich in Deutschland ein einheitliches Schulsystem erreichen. Hier sollten zunächst die stärksten Anstrengungen liegen.
In einem vereinten Europa ds Schulsystem in den Ländern zu regeln ist überholt und gehört schnellstens abgeschaft
Mit freundlichen Grüßen
Erhard E. Hirdes
Vielleicht ist es politisch nicht so sinnvoll, die Idee der Gleichheit ausschließlich zu betonen:
gleiche ects-Punkte
gleicher Workload
gleiche Semesterzahl usw.
Nicht alle Lehrer leisten gleich viel. Auch was die Schüler angeht: neben der Chancengleichheit könnten wir auch die Verantwortung der Einzelnen für das eigene Weiterkommen mit ins Spiel bringen.
Allzu eindimensionale Argumentationsmuster wirken sprechblasenhaft.
Liebe Nancy,
bisher wurde über Ganztagsschulen, Lehrer/innen-Vergütung usw. diskutiert und Anträge gestellt, alles gut und richtig.
In den letzten Tagen haben sich bei uns im Ortsverein 3 Kandidaten für die Landtagswahl vorgestellt und einer davon setzte sich vehement dafür ein, dass wir bei der Diskussion über ein verbessertes Bildungssystem die
Berufsschulen nicht vergessen!!! Und ich finde, das ist ein Punkt der in der bisherigen Diskussion über die Verbesserung des Schulsystems sehr vernachlässigt wurde.
Gruss Doris
Liebe Nancy,
wir haben auch im Bereich Berufsschule erhebliche Defizite. Ich betreue als Pate einen Afghanen, dem ich als Metallbauer eine Lehrstelle besorgt hatte, auch in der Berufsschule mit meinen 75 Jahren, da ich auch eine Metallverarbeitungs – Ausbildung habe. Von den 21 Schülern in der Klasse der Heizungs- und Anlagenbauer, wie auch Metallbauer sind 14 Flüchtlinge (66 %) aus verschiedenen Ländern. Ich helfe meinem Afghanen wie auch anderen Schülern beim Deutschübersetzen, da er nicht alle Fachwörter kennt oder versteht. Auch bei den Hausaufgaben. Drei mal musste ich seit Anfang Okt. schon Lehrer im Unterricht vertreten, weil keine Ersatzlehrer da waren. Es fehlen Lehrer und Flüchtlingspaten die wie ich, mit den Flüchtlingen in den Unterricht zumindest im ersten Jahr gehen. Wie soll sonst eine gute und schnelle Integration gelingen. Hier muss die SPD auf Landesebene initiativ tätig werden.
LG Roland Wex/Melsungen
Ich kann den vorherigen Kommentatoren nur zustimmen. Ausserdem muss an vielen Schulen auch baulich viel getan werden. Ich schreibe als Mutter eines Schülers der Gesamtschule in Nidderau. Hier werden Eimer aufgestellt, die das von der Decke tropfende Wasser auffangen sollen. Die Klassenräume sind derart trostlos, dass ich als Schüler und auch als Lehrer nun wirklich keine Freude daran hätte, jeden Vormittag dort zu verbringen. Alles ist alt und heruntergekommen. Der Wissenschaftstrakt wird seit Ewigkeiten saniert. Monatelang standen die Arbeit still. Unterrichtsentfall war letztes Halbjahr an der Tagesordnung, Vertretung hat teilweise die stellvertretende Schulleiterin gemacht. Allgemein sind viele Lehrer einfach völlig überfordert.
Liebe Nancy,
für bessere Bildungschancen für alle kämpft die SPD schon seit dem alten Wilhelm Liebknecht. Der Einsatz für bessere und kostenfreie Kitas, Schulen,
Universitäten ist und bleibt wichtige Aufgabe.
Was ich vermisse ist bei den Zielen der Landes SPD ist das konsequente
Eintreten gegen die Verlärmung der Rhein-Main-Region und
für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr. Da erwarte ich mehr von der Landespartei und der Landtagsfraktion.
Schöne Grüße Wolfgang Reuter
gleiche besoldung für alle lehrämter geht nur,wenn die ausbildung an den unis auch die gleiche ist.es gibt hier massive unterschiede:unis bilden immernoch so aus,dass z.b.sprachlehrer am gymnasium ein philologiestudium absolvieren müssen,was ihnen auch theoretisch die hochschullaufbahn eröffnet.4 oder 5 jahre studium plus auslandsaufenthalte .inhaltlich nach wie vor theoretisch und akademisch ausgerichtet.
die forderung:gleiche bezahlung für alle lehrämter ist nicht realistisch aufgrund der unterschiedlichen studiengänge.
Kann die Punkte der Hessen SPD alle unterstützen. Besonders wichtig wäre mir noch die Grundschulzeit mit entsprechender Förderung auf 6 Jahre auszuweiten, denn erst mit 11 bis 13 Jahren zeigt sich deutlicher wo die Neigungen und Stärken vorhanden sind. Des Weiteren sollte den Kindern und Jugendlichen genügend Zeit gegeben werden, um die eigene Entwicklung zu verarbeiten und den erlernten Stoff mit Hausaufgabenbetreuung in Ganztagsschulen nachzuvollziehen. Deshalb bin ich für 13 Schuljahre als einheitliche Vorgabe. Wer sich unterfordert fühlt kann ja dann immer noch Klassen oder Kurse überspringen.
Das hört sich alles gut an bzw. liest sich gut. Doch wie wollen wir das finanzieren? Ich bin entschieden dafür, die Laien in den Grundschulen mit ausgebildeten Lehrkräften zu ersetzen, um wirkliche Bildung zu garantieren. Nichts gegen die Mütter, die sich für die Betreuende Ganztagsschule aufopfern. Aber so geht es nicht weiter! Frage: Setzen wir bei einer Regierungsbeteiligung auch um, was wir jetzt fordern? Denn wir haben im Bund viel Vertrauen zerstört, weil den Politiker-Worten zu wenig Taten folgten. Ich hoffe, in Hessen wird sich das ändern.
Es ist wieder das gleiche Vorgehen. In allgemeine Floskeln getroffene Aussagen übertünchen die Fragen nach der konkreten politischen Umsetzung:
Finanzierung
Konkrete strukturverändernde Maßnahmen in der Bildungspolitik
Keine Antwort zu Inhalten und Organisation
Wenn man Glaubwürdigkeit zurückgewinnen will, sollte man durch konkrete Aussagen neues Vertrauen stiften.
Hallo ich befürworte das ganze Konzept hätte da aber eine Frage gleiche Bildungschancen heißt auch für Schüler die Hilfe brauchen eine Nachhilfe zustellen einige schulen bieten das zwar an aber meinstens doch mit kosten verbunden oder nur bist Klasse 7 viele Eltern können sich die doch recht teuere Nachhilfe schlichtweg nicht leisten ….ist sowas in den bildungspaket mit bedacht worden wenn ja wunderbar wenn nicht wäre es doch eine überlegung wert es mit rein zunehmen …bedanke mich in vorraus über eine antwort
Das ist in jedem Fall eine Überlegung wert! Wir sind der Auffassung, dass die Bildungschancen in unserem Land nicht von dem Geldbeutel der Eltern abhängen dürfen. Deshalb kann man die Kinder nicht einfach nach 6. Stunde nach Hause schicken und sie mit den Hausaufgaben alleine lassen. Wir möchten deshalb den Ganztagsschulausbau vorantreiben und längeres gemeinsames Lernen fördern. Dazu gehört auch eine gestärkte Schulsozialarbeit, die wiederum Lehrer und auch Schüler unterstützen können.
Liebe Nancy,
in Schotten (Vogelsbergkreis) gibt es eine sehr gute Ganztagsschule – allerdings nur bis zur 10. Klasse. Dann müssen die Schüler entweder nach Nidda, Laubach oder Lauterbach fahren (15 bis 30 Kilometer). Im ländlichen Raum müssen solche Schulen bis zur 13. Klasse weitergeführt werden. Und dafür muss nach meiner Kenntnis das Schulgesetz geändert werden, das bestimmte Klassengrößen bzw. Anzahl von Klassen pro Jahrgang vorschreibt. Kreative Lösungen sind sicher auch gefragt, was den Austausch von Fachlehrern zwischen verschiedenen Schulen angeht. Dann fahren die Lehrer und nicht die Schüler.
Nicht zu unterschätzen ist die Abwanderung der Schüler nach der 10. Klasse aus ihrer Region. Ihre Engagements in Vereinen oder auch Parteien werden erschwert.
Probleme werden nicht mehr nur durch mehr Geld ausgeben gelöst – strukturelle Reformen sind notwendig.
Wir müssen dafür sorgen, dass
– nur die Besten Lehrer werden (assessments)
– nicht mehr Theorie, sondern Praxisphasen eingebaut werden – zu Beginn und während des ganzen Studiums
– leistungsorientierte Gehälter (Mitarbeitergespräche und monetäre Zielvorgaben)
– mehr Gehalt an inhaltliche Forderungen und hochsetzen der Stundendeputate knüpfen
– Rückkopplung Studium Referendariat bzw
Praxisphasen
– Verpflichtende Weiterbildung etablieren, sinnvolle Inhalte (Themen: „was einen guten Lehrer ausmacht“) und in der unterrichtsfreien Zeit
ausführlich könnt Ihr die Thematik und auch den Artikel über „Superlehrer“ (ein schwedisches Experiment 2011) nachlesen unter:
https://www.dropbox.com/sh/1msvlfji94uf20r/AACBFe4KKiXpmu-6JY8DiXK4a?dl=0
bzw siehe Webseite
Es gibt viel zu tun, packt es an + zeigt uns, daß Ihr eine soziale Volkspartei seid.
Viel geschrieben und gute Vorschläge vorhanden.
Fangt es endlich strukturiert und prioritätsorientiert an, damit das gemeine Volk
die Glaubwürdigkeit an EUCH wieder findet.
Die Kinder, Jugendlichen, Auszubildenden, Junguntenehmer und Berufseinsteiger
sind unsere Zukunft. Lasst Sie für Euch / Uns SPD-ler heranwachsen und überzeugte politisch denkende werden bzw. bleiben.
LGs aus Maintal / Klaus Werner
liebe nancy,
bin verwundert: kein wort zu europa.
warum nicht mehr europa in schulen und neue
impulse für die europa-schulen?!
und natürlich die selbstverständlichkeit in europa
für deutschland/hessen: integrierte gesamtschulen
gruß aus fulda, barbara weiler
Liebe Nancy, vielen Dank für die Möglichkeit, dass wir hier unsere Meinung äußern können.
Das zeigt über das eigentliche Thema hinaus, wie breit gestreut die verschiedenen Perspektiven, Gedanken und Vorstellungen sind. Wie komplex allein dieses Thema und die Fakten sind.
Ich hoffe, hier wächst auch das Gefühl dafür, wie schwierig es ist, daraus machbare Politik zu formen. Konkrete Ziele für bestimmte Zeiträume und bestimmte Menschen.
Im Detail.
Mit Blick für das Ganze.
Verbunden mit Weisheit, was wie womit zusammenhängt.
Entschieden in demokratischen Strukturen und in Zusammenarbeit aller, die mitmachen möchten und können.
Von Menschen, die mit ihren Aufgaben wachsen. Die auch Fehler machen dürfen.
Ich wünsche dir, der Hessen-SPD und allen SPD-Mitglieder ganz viel Kraft.
Herzliche Grüße aus Friedberg
Christiane
Liebe SPD,
ich erlebe in meinem Lehramtsstudium, dass es in unserem Schulsystem viel Gutes gibt. Und doch so überwältigend viel Mangel in einzelnen Bereichen.
Das fängt mit Mangel an Essen an.
Zum einen Mangel an gutem Schulessen. Ich konnte an meiner Praktikumsschule das Schulessen nicht herunterbekommen.
Es gibt an meiner Praktikumsschulen viele, die so hungrig sind, dass sie sich nicht konzentrieren können. Die anderen Kindern das Schulbrot wegnehmen. Wo die Pausenaufsicht aufpassen muss, dass Kinder, die sich etwas am Kiosk kaufen können, von anderen, nicht beklaut werden. Ich habe Kinder erlebt, die nicht essen, weil ihre Eltern Ramadan so eng auslegen. Sie verbieten ihren Kindern, tagsüber zu essen. Trotz großem Einsatz von Schulleitung, einzelnen Lehrern und Sozialarbeitern, hier für diese Kinder etwas positives zu bewirken.
Christiane
Eine gleiche Einstiegsbesoldung begrüße ich durchaus. Dies bedeutet aber auch, dass die Einstiegsvoraussetzungen für alle Lehrer bezüglich ihrer Ausbildung und Qualifikation (Studium, Referendariat, …) angeglichen werden müssen, egal in welchem Schultyp sie tätig werden. Leider sagen wir in dieser Hinsicht nur allgemein ´Lehrerausbildung reformieren´. Dies klingt nach Wahlgeschenk.
Wir wollen vor allem, dass die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer künftig besser auf die Anforderungen im Schulalltag vorbereitet werden. Wir wollen das Lehramtsstudium für alle Lehrämter auf 10 Semester anheben, mehr Praxisbezug und das inklusive Grundkompetenzen ein Bestandteil jedweder Lehrerausbildung wird.
In der Lehreraus- und -fortbildung, die systematisch ausgebaut werden muss, ist zu praxisfern. Wir wollen Lehrkräfte auf praktische Anforderungen, wie Inklusion, Gruppen mit unterschiedlicher Lerngeschwindigkeit, Berufsorientierung, den Umgang mit Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache, den praxisnahen und anwendungsbezogenen Einsatz von digitale Medien im Unterricht sowie der Jugendmedienschutz, besser vorbereiten. Auch bei den Fortbildungsmöglichkeiten für die Lehrerinnen und Lehrer gibt es einiges zu tun. Wir werden dazu im Februar einen Programmentwurf mit weiteren Vorschlägen veröffentlichen. Anregungen dazu nehmen wir gerne in die Diskussion auf.
Liebe Nancy, Lieber Christoph,
ich bin selbst Referendar in NRW, wohne aber in Hessen, weil hier trotz eines sehr guten Abschlusses kein Platz für mich war. Das System in Hessen ist absolut stehen geblieben. Schulen haben keine Stellen zur Verfügung, ich fahre täglich eine Stunde um zur Arbeit zu kommen und andere müssen in Hessen nach ihrem Studium teilweise mehrere Jahre warten um einen Referendariatsplatz im Bereich Gymnasiallehramt zu bekommen. Während an Schulen wohl keine Stellen für Referendare frei sind, können trotzdem jede Menge Studenten mit einem TV-H Vertrag eingestellt werden, die teilweise fachfremd unterrichten. Ich habe ähnliches durchlaufen, sehe aber hier einen großen strukturellen Fehler in der Landespolitik!!!! Es verlangt nach einer völligen Umstrukturierung. Es muss ehemaligen Studenten mit abgeschlossenem Examen ermöglicht werden schneller und ohne große Wartezeit ihre Ausbildung abzuschließen!
Der Ausbau von Ganztagsschulen läuft zusätzlich gerade erst an, ist jedoch aber die Zukunft um jedem Kind unabhängig der sozialen Herkunft gute Bildungschancen zu ermöglichen. Gerne möchte ich helfen hier mitzuarbeiten. Ich bin überzeugt, dass mit Thorsten Schäfer-Gümbel eine Änderung kommen kann!
Viele Grüße
Michael
Das aufgeführte Konzept der SPD zum Thema Bildung kann man nur unterstützen. Es wäre schön und wünschenswert, wenn zum Thema „Inklusion im Bildungsbereich“ noch etwas gesagt würde. Besonders in diesem Bereich müsste es deutliche Verbesserungen geben – hier auch vor allem im personellen Bereich. Aber auch bei der ganzen Administration oder den Verwaltungsabläufen müssen hierbei viele Hürden abgebaut werden. Als Beispiel möchte ich nur das Verfahren im Bereich der Schulassistenzen nennen. Hierbei gibt es viele administrative und bürokratische Hürden, die sowohl von Eltern als auch von der jeweiligen Schule nur sehr schwer und umständlich „überwunden“ werden können. Zudem müssten für den gesamten Inklusionsbereich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Hallo liebe Genossinnen und Genossen,
noch ist nichts zu lesen von dem großen Thema „Inklusion“. Dennoch will ich schon jetzt meine Meinung dazu öffentlich machen, bevor es zu voreiligen Festlegungen kommt.
Selbstverständlich sind wir der menschenrechtskonvention verpflichtet, die für Menschen mit Handicap keine Aussonderung sondern Inklusion fordert. In diese Idee ist aber auch eingeschlossen, dass alle diese Menschen eine ihrer Beeinträchtigungentsprechende Förderung und Unterstützung bekommen müssen, damit Inklusion gelingen kann. In meiner langen Tätigkeit als Förderschullehrer und -rektor sowie Landesvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik habe ich erfahren, dass sich die Politik damit schwer tut, den betroffenen Schülerinnen und Schülern tatsächlich die im konkreten Fall erforderlichen personellen und sächlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. Es kann nicht damit getan sein, dass Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Regelschule untergebracht werden, und dort in den großen Klassen mit 3 bis 4 Förderstunden abgespeist werden. Wenn man ehrlich Inklusion will, dann muss man bereit sein, dier erforderlichen Fördermittel ohne jeden Abstrrich zur Verfügung zu stellenb. Ansonsten betreibt man WEtikettenschwindel auf Kosten der ohnehin Benachteiligten.
Nach meiner festen Überzeugung kommen die Betroffenen am ehesten zu ihrem Recht, wenn man den Grundsatz verfolgt. Soviel inklusive Förderung wie pädagogisch sinnvoll und finanziell realisierbar und so viel Förderung in entsprechenden Förderschulen wie pädagogisch notwendig. Dass zwischen diesen Förderformen Übergänge ermöglicht werden müssen ist unabdingbar.
Viele Grüße
Hans Fin
DAnke Rosita für den entscheidenden Hinweis: Die bildungspoltischen Forderungen sind nicht neu und bleiben ungenau und allgemein, wenn nicht von vorneherein auch die Finanzierung angesprochen wird. DIe grossen Aufgaben der Schulpolitik, nämlich Unterricht in kleinen Klassen mit gut ausgebildeten Lehrern/innen, Steigerung der Schülerleistungen bei gleichzeitiger Gerechtigkeit fuer Hochbegabte und Flüchtlingskinder, sinnvoller Unterricht für Kinder mit und ohne Behinderung sowie umfassende Umstellungen auf die Digitalisierung sind leider alle nur mit grossem finanziellen Aufwand zu stemmen. HEssen sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen.
Liebe Hessen-SPD,
ich möchte auf ein Problem der Lehrerbildung bzw. des Lehramtsstudiums aufmerksam machen. An der Goehte-Uni Frankfurt ist es obligatorisch ein so genanntes Praxissemester zu absolvieren. Grundsätzlich erscheint die Funktion und Ausgestaltung sinnvoll, doch gibt es zwei erhebliche Probleme, die sich daraus ergeben:
Erstens muss das Praxissemester in Vollzeit, allerdings ohne Vergütung (!) absolviert werden.
Alle Studierenden, die also kein Bafög bekommen (unter anderem auch im Zweitstudium und nach Überschreiten absurder Regelstudienzeiten) stehen vor der Belastung zusätzlich zum Vollzeit-Praxissemester irgendwie ihren Lebensunterhalt verdienen zu müssen. Dass insbesondere in Frankfurt die Lebenshaltungskosten enorm sind, dürfte ja ohnehin bekannt sein und dass materiell schlechter gestellte Studierende besonders darunter leiden ebenfalls. Besonders kritisch ist die Lage auch, weil zuvor ausgeübte Nebenjobs möglicherweise gekündigt werden müssen, um das Praxissemester überhaupt zeitlich absolvieren zu können.
Die zweite Problematik besteht darin, dass Studierende des Lehramts, die bereist in so genannten TV-H Verträgen an Schulen unterrichten, ihre Tätigkeit, die weitaus umfänglicher und anspruchsvoller ist, nicht auf das Praxissemester anrechnen lassen können. Besonders paradox ist, dass eine Anrechnung der TV-H Tätigkeit im Referendariat möglich ist – allerdings nicht im Praxissemester.
Deshalb muss das Praxissemester dringend vergütet werden und die Anrechenbarkeit möglich gemacht! – Im Sinne der sozialen Gerechtigkeit und einer guten Lehrerbildung!
Liebe Nancy, erst noch mal vielen Dank für Deinen engagierten Auftritt bei der AG 60 Plus RTK in Bad Schwalbach!
Das Programm kann sich sehen lassen, aber habt Ihr auch schon mal gerechnet? Allein die Anhebung aller Grundschullehrer nach A 13 ist ein Riesenblock und bringt zusätzliche Kosten bei der Ausbildung. Zur Vermeidung von Fragen nach der Seriosität solltet Ihr dem Wahlprogramm ein Finanzierungskonzept zur Seite stellen.
Viel Erfolg, Manfried Weber
Liebe Nancy,
gleiche Besoldung für aller Lehrämter finde ich gut, da nicht nach Dauer des Studiengangs sondern nach Beanspruchung in der täglichen Arbeit bemessen werden sollte.
Ich fand es zur Grundschulzeit meiner Söhne schade, dass sie fast ausschließlich von Frauen unterrichtet wurden. – Nichts gegen Frauen, aber wie sollen die Kinder ein aufgeklärtes Rollenverständnis erlernen, wenn bereits in Kindergarten und Grundschule ausschließlich Frauen die Bezugspersonen sind.
Da ist noch viel Gedankengut vom Ernährer, der es sich nicht leisten kann die niedriger besoldete Stelle antreten kann, in unseren Köpfen und Gesetzen.
FÜR Gleiche Einstiegsgehälter in allen Lehrerberufen!
Freundliche Grüße aus dem Taunus
Was ich bei der Diskussion um Chancengerechtigkeit und dem Ausbau von Ganztagsschulen usw. vermisse ist ein Hinweis auf die hervorragende Arbeit, die in Horten geleistet wird. Auch in den Medien werden sie mit kaum einem Wort erwähnt. Ich selbst arbeite seit vielen Jahren in einem Hort in Frankfurt; aufgrund unseres Einzugsgebietes betreuen wir zu 99 % Kinder mit Migrationshintergrund. Der Vorteil für die Kinder und Eltern: kleine Organisationseinheit (42 Kinder), ausschließlich sozialpädagogische Fachkräfte, enge Erziehungspartnerschaft mit den Eltern, Betreuung auch in den Ferien, Hausaufgabenbetreuung, vielfältige Bildungs- und Freizeitangebote für die Kinder. Leider geht der Trend in Frankfurt eher in die Richtung die Horte mittel- bis langfristig zu schließen und auf den Ausbau von Erweiterter schulischer Betreuung, Pakt für den Nachmittag, Ganztagsschule usw. zu setzen; oft ohne die dafür notwendigen Rahmenbedingungen (Räumlichkeiten, Fachkräfte) zu Verfügung zu haben… was dann vermutlich auch weniger Kosten verursacht…
Hallo liebe Genossinnen und Genossen,
ich halte kleine Grundschulen, die einzügig mit Kombiklassen durch drei Lehrkräfte unterrichtet werden als nicht zielführend. Eine gewisse Größe sollte eine Grundschule schon haben. Die kurzen Beine können auch zur Bushaltestelle laufen und in einem Nachbarort vor der Schule aussteigen, zumal ich aus eigener Erfahrung weiß, dass mindestens 80% der Grundschüler/–innen von ihren Eltern zur Schule mit dem Pkw gebracht werden.
Damit sind ganze Generationen vor unseren Kindern auch zu Facharbeitern bzw. Hochschulabsolventen gereift. Das Betreuungsangebot kann an solchen Grundschulen auch breiter gestreut sein. Dies hat meines Erachtens einen großen Mehrwert für unsere Kinder!
Hallo liebe Genossinnen und Genossen,
Es ist für mich aus meiner eigenen Erfahrung nicht nachvollziehbar, warum in der gymnasialen Oberstufe bestimmte Fächer nicht abwählbar sind, andere hingegen schon, obwohl sie m.E. wichtiger für die Allgemeinbildung sind.
Beispielsweise kann Politik und Wirtschaft nach der 12. Klasse abgewählt werden, Religion bzw. Ethik sind hingegen Pflichtfächer bis zum Ende der 13. Klasse.
Das erschließt sich mir nicht.
Genau so sehe ich es übrigens beim Fach Sport.
Natürlich ist das zum Ausgleich der Schülerinnen und Schüler wichtig. Aber auch hier denke ich, dass das Fach nicht wichtiger ist als z.B. PoWi und Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe selbst entscheiden sollten, ob sie Sportunterricht brauchen oder nicht.
Es ist alles zu unterschreiben, was hier angeführt wurde.
Man sollte sich auch mal überlegen ob es nicht sinnvoll wäre, sämtliche
Lehrpläne dahingehend zu durchforsten ob gewisse Fachbereiche unbedingt für jeden Schüler/in zu erlernen sind. Zunehmende Digitalisierung, Klimawandel,
Umweltbewußtsein usw. kommen zu wenigvor.
Vor allem, wie schon angeführt, sollte Hessen unbedingt darauf drängen, dass
endlich ein einheitliches Schulsystem existiert. Das würde auch die Zusammen-
arbeit in Europa erleichtern.
So sicher wie das Amen in der Kirche ist das alljährliche Lamento über den Klausurenstress. Von allen Seiten hört man das Wehklagen. Schüler beklagen sich über den Lernstress, Eltern machen sich Sorgen um ihre Kinder und auf den Schreibtischen der Lehrer wachsen die Klausurenstapel.
Ein Grund für diesen Umstand ist die hessische Regelung, dass in der Qualifikationsphase der Oberstufe in jedem Fach zwei Klausuren pro Halbjahr geschrieben werden, was aufgrund der begrenzten Zeit nicht selten dazu führt, dass mehrere Klausuren pro Wochen geschrieben werden. Die negativen Folgen dieser Regelung sind offensichtlich. Die Klausurenfülle ist daher sehr kritisch zu betrachten.
Für die Schüler bedeutet dies: ständiger Prüfungsstress und Lerndruck. Wie sich zeigt, führt dieser vermehrt zum sog. Bulimie-Lernen. Der Stoff wird gepaukt, „ausgekotzt“ und wieder vergessen, da die nächste Klausur unmittelbar bevorsteht. Inhalte werden unzureichend verinnerlicht. Finden mehrere Klausuren pro Woche statt, so werden einzelne Fächer gezielt benachteiligt, schlechte Ergebnisse in Kauf genommen. Nicht selten beginnen Schüler erst einen Tag vor der Klausur mit der Vorbereitung. Es liegt auf der Hand, dass eine so oberflächliche Auseinandersetzung schlechte Ergebnisse nach sich zieht. Viele Schüler wären in der Lage bessere Ergebnisse zu erzielen, wenn ihnen mehr Zeit zur Klausurvorbereitung bliebe. Nicht wenige Schüler sind mit dem Stress überfordert. Studien belegen, dass Oberstufenschüler im Durchschnitt nur 6,5 Stunde pro Nacht schlafen, was auch auf den Schulstress zurückzuführen ist. Die Beobachtung zeigt zudem, dass der Anteil der Schüler mit psychischen Belastungen bis hin zu Depressionen steigt. Immer mehr Schüler sind in psychologischer Behandlung – ambulant und immer häufiger auch stationär. Eine Kausalität mit dem schulischen Stress ist nicht von der Hand zu weisen.
Auch für den Unterrichtsalltag hat die Klausurendichte Folgen. Da die Schüler sich in erster Linie auf die Klausuren konzentrieren, findet eine Vor- und Nachbereitung des regulären Unterrichts unzureichend statt. Hausaufgaben werden meist nicht gründlich, sondern nur sehr oberflächlich erledigt. Vorbereitende Texte werden nicht aufmerksam gelesen, sondern nur überflogen. Für den Unterrichtsverlauf hat dies negative Auswirkungen: Die Erarbeitung des Stoffs benötigt mehr Zeit und die Mitarbeit der Schüler lässt zu wünschen übrig. Wiederholt begründen Schüler dies mit dem Hinweis auf die nächste Klausur.
Zudem wird der Freiraum für andere Formen der Leistungsüberprüfungen genommen. Zum einen, weil dies zeitlich problematisch ist, da zwischen der Rückgabe der Klausuren und der neuen Klausur oftmals zu wenig Raum ist, zum anderen, weil für die Lehrkraft auch kaum Zeit bleibt, zusätzliche Überprüfungen wie kurze Abfragen zu kontrollieren.
Für die Lehrer bedeutet die Klausurenfülle einen enormen Korrekturaufwand. Gerade die Kolleginnen und Kollegen, die überwiegend oder gar vollständig in der Oberstufe eingesetzt sind, sind damit einer hohen Belastung ausgesetzt. Dies kann dazu führen, dass das Privatleben auf der Strecke bleibt, da jedes Wochenende und auch nahezu alle Ferien dazu verwendet werden, Korrekturstapel abzuarbeiten. Schlimmstenfalls führt dies auch zu einer sinkenden Unterrichtsqualität, da die Zeit fehlt, um diesen gründlich zu planen. Auch kann es sein, dass die Korrekturen nur noch oberflächlich sind und die wichtige Rückmeldung an die Schüler nur sehr kurz ausfällt. Auch die Lehrergesundheit leidet, nicht wenige sind erschöpft und neigen zu Burn-Out.
Dabei geht es auch anders – wie z.B. Rheinland-Pfalz zeigt. Dort ist es üblich, dass in den Grundkursen nur eine Klausur pro Halbjahr geschrieben. Eine solche Reduzierung wäre für alle Beteiligten eine notwendige Entlastung, die aus den jungen Hessinnen und Hessen keine schlechteren Schülerinnen und Schüler macht. Ich bin sogar davon überzeugt, dass dadurch ein nachhaltigeres Lernen möglich ist.
Eine entsprechende Petition meinerseits vom 13.11.2014 (Nr. 00965/19) an den Hessischen Landtag wurde übrigens am 22.07.2015 mit dem Verweis abgelehnt, dass eine Klausur pro Halbjahr durch einen Klausurersatz ersetzt werden, jedoch stellt sich hier die Frage, wie ein adäquater, d.h. gleichwertiger Ersatz aussehen kann. Auf ein Gruppenreferat trifft dies beispielsweise m.E. nicht zu. Zudem muss garantiert werden können, dass die Ersatzleistung vom Schüler selbst angefertigt wurde. Allzu oft habe ich erlebt, dass Freunde, Geschwister und auch Eltern einen nicht zu geringen Anteil an den häuslichen Arbeiten der Schüler haben, so dass diese keine hinreichende Eigenleistung mehr darstellen. Eine praktikable Lösung des Problems stellt diese Möglichkeit also nicht dar.
Quellen:
Warnecke, Christian: Sechs Arbeiten in acht Tagen: Schüler klagen über hohe Belastung; 20.12.2017; http://www.fnp.de/…/Sechs-Arbeiten-in-acht-Tagen-Schueler-k… [Abruf: 20.12.2017]
Rippegather, Jutta: Schulen in Hessen: Schlafentzug als Dauerzustand; 09.12.2017; URL: http://www.fr.de/…/schulen-in-hessen-schlafentzug-als-dauer… [Abruf: 20.12.2017]
Jung, Frank: Leistungsdruck macht Kinder psychisch krank; 20.02.2017; URL: https://www.shz.de/16153971 [Abruf: 20.12.2017]
Aufwertung des Powi-Unterricht
Vorweg gilt es positiv festzustellen, dass das Fach Politik und Wirtschaft in Hessen einen höheren Stellenwert besitzt als vergleichbare Fächer in vielen anderen Bundesländern. Dennoch bedarf es angesichts der Tragweite politischer Entscheidungen, der Bedeutung von Politik und Wirtschaft für den Alltag aller Menschen und des Vormarschs von Populismus und Fake News einer Aufwertung des Faches in zweierlei Hinsicht:
1. Derzeit werden Schülerinnen und Schüler, deren Kompetenz vor allem im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich liegen, bei der Wahl ihrer Leistungskurse benachteiligt. Die Tatsache, dass es nicht möglich ist, gleichzeitig die Fächer Deutsch und Powi oder Deutsch und Geschichte zu wählen, muss daher abgeschafft werden. Es gibt keinen stichhaltigen Grund, warum zwingend ein MINT-Fach oder eine Fremdsprache gewählt werden muss. Damit werden Neigungen und Interessen vieler Schülerinnen und Schüler nicht berücksichtigt.
2. Derzeit ist es möglich, dass Schülerinnen und Schüler das Fach Powi nach der Q2 abwählen können. Diese Möglichkeit sollte gestrichen werden, d.h. es sollte eine Belegpflicht bis zum Ende der Q4 geben. Die zwei Themenkomplexe „Globalisierung“ und „Internationale Sicherheitspolitik“ sind zu wichtig, als dass unsere Schülerinnen und Schüler darauf verzichten sollten.
Hallo,
was dringend auf den Weg gebracht und zügig umgesetzt werden muss, ist, dass die vorhandenen Lehrkräfte ihren Unterricht so gestalten, dass die digitalen Möglichkeiten, die es zunehmend an den Schulen gibt, auch genutzt werden. Zur Zeit habe ich leider eher den Eindruck, dass die Schulträger (auch mit Fördermitteln des Landes und des Bundes) viel Geld für Verkabelung usw. ausgeben, der Unterricht aber immer noch zu stark „analog“ erteilt wird. Hier mangelt es m.E. an Fortbildungsmöglichkeiten für das vorhandene Personal und der entsprechende personellen Ausstattung.
Ein weiterer Punkt ist, dass mir beim Ausbau der Ganztagsschulangebote die weiterführenden Schulen nicht hinreichend berücksichtigt scheinen. Kommt ein Kind in die 5. Klasse und auch in der 6. Klasse, stehen Eltern häufig „wieder einmal“ allein da und müssen sehen, wie sie berufliche und weitere Verpflichtungen mit dem Stundenplan ihres Kindes koordiniert bekommen.
Viele Grüße, Susanne
Liebe Nancy,
der Rechtsanspruch auf Grundschulkinderbetreuung ist vollkommen richtig.
Die SPD könnte weiterdenken und eine Qualifizierung für die Grundschulbetreuer/innen initiieren. Das Konzept liegt fix und fertig bei Gerhard Merz, inklusive der Idee einer bundesweit einheitlichen Ausbildung (nach dem Vorbild der Kindertagesbetreuung) und der Ausweitung auf eine pädagogische Ausbildung.
Ich würde mich freuen, Du würdest es einmal durchlesen und mir sagen, was Du davon hältst.
Ich grüße aus Taunusstein
Barbara Wehling
Frage zu Norbert Kruses Beitrag.
Könnten sie die Abkürzungen in ihrem Betrag erläutern, damit sie auch von einem einfachen Bürger verstanden werden.
Sonst endet das Ganze wieder als Fachdiskussion unter Pädagogen.
Herzliche Grüße
Karl-Heinz Müller
Es ist gut und schön, hinsichtlich der Hessenwahl bildungspolitische Probleme in unserem Bundesland aufzuzeigen, Besserungsversuche zu thematisieren, das Hauptanliegen müsste jedoch sein, die Kultusministerkonferenz endlich zu der Einsicht zu bringen, Bundesbildungsplanungen im europäischen Rahmen zu begreifen, zu konzipieren und mit entsprechenden finanziellen Mitteln zu realisieren. Viele Familien sind aus beruflichen Gründen zur Mobilität gezwungen, warum sollten deren Kinder nicht in allen Bundesländern Chancengleichheit haben. Und schließlich sollte wie in nahezu allen europäischen Ländern bei entsprechender Gestaltung der Lehrpläne Das Abitur nach 12 Jahren abgelegt werden. LG aus Maintal
Kein weiteres Absenken des Niveaus
Lag die Abiturientenquote in Hessen im Jahr 2006 noch bei 30,9%, stieg diese bis 2014 (in nur acht Jahren!) auf 47,2% (Quelle: KMK, Stat. Bundesamt). Der Grund für diesen Anstieg ist mit Sicherheit nicht darin zu suchen, dass die Schülerinnen und Schüler plötzlich alle intelligenter wurden, sondern in einem Absenken des Niveaus. Dieses Absenken des Niveaus muss endlich ein Ende haben. Noch zu Beginn des Schuljahres 2017/18 wurde das Niveau in der Oberstufe erneut herabgesenkt, z.B. durch neue Bewertungsmaßstäbe in den Fremdsprachen und die Heraufsetzung des Fehlerindex im Fach Deutsch (von 2 auf 3) bei maximal zwei Punkten Abzug (vorher: drei). Immer mehr Oberstufenschüler haben Probleme mit dem Textverständnis und verfügen über einen reduzierten Sprachschatz, die Fehlerquotienten steigen von Jahr zu Jahr (auch dank „Schreiben nach Gehör“ in der Grundschule). Zahlreiche Schüler sind nicht in der Lage Transferleistungen zu erbringen, obwohl gerade dies einen Gymnasiasten von einem Realschüler unterscheiden sollte. Dennoch erhalten immer mehr Schülerinnen und Schüler die Anerkennung der allgemeinen Hochschulreife. Bereits jetzt sinkt die Anerkennung des Abiturs, zahlreiche Unternehmen greifen auf alternative Einstellungskriterien oder eigene Tests zurück, da sie die Abiturnote für nicht mehr aussagekräftig genug halten, auch die Universitäten beklagen sich über die mangelnde Studierfähigkeit. Auf der anderen Seite klagt zudem die Wirtschaft über Fachkräftemangel. Die Schieflage ist offensichtlich. Die Landesregierung muss daher endlich Maßnahmen ergreifen, die zu einer Aufwertung und höheren gesellschaftlichen Anerkennung von Realschulabschlüssen und Ausbildungsberufen führen. Darüber hinaus muss sie dafür sorgen, dass das Niveau der Oberstufe wieder angehoben wird. Es ist ein Fehler auf Quantität statt auf Qualität zu setzen, nur um im OECD-Vergleich vermeintlich besser auszusehen. Die Abiturquoten anderer Staaten mögen zwar höher sein, doch sind die Ansprüche vielerorts auch niedriger und die Abschlüsse daher auch weniger wert.
Leseempfehlung: Agarwala, Anant: Abi für alle, in: Zeit Online, 30.03.2017, URL: http://www.zeit.de/2017/14/schulabschluss-abitur-angestiegen-verfall [Abruf: 24.01.2018]
Arbeitsbelastung reduzieren
Mit mittlerweile 25,5 Stunden Deputat gehören die hessischen Lehrkräfte immer noch zu denjenigen, die im Ländervergleich am meisten Stunden leisten müssen. Gepaart mit der hohen Anzahl an Klausuren ist dies eine sehr hohe Arbeitsbelastung. Nicht umsonst erleiden viele Lehrkräfte einen Burn-out oder Hörstürze, viele Kolleginnen und Kollegen sind aufgrund von Verspannungen in physiotherapeutischer Behandlung. Umfragen belegen, dass die sog. Work-Life-Balance nicht im Gleichgewicht ist. Dies geht einerseits zu Lasten des Familienlebens, andererseits zu Lasten der Unterrichtsqualität. Die Reduzierung des Stundendeputat von 26 auf 25,5 Stunden durch die aktuelle Landesregierung mutet daher lächerlich an! Hessen sollte sich in dieser Frage an anderen Bundesländern orientieren und das Deputat auf 24 Stunden reduzieren. Gesündere Lehrer, weniger Unterrichtsaufall und Vertretungsstunden sowie besserer Unterricht werden die Folgen sein.
Konzentration auf guten Unterricht
Viel zu oft werden die Lehrkräfte von Seiten des HKM mit zusätzlichen Aufgaben belastet. Immer wieder müssen wertvolle Ressourcen dazu verwendet werden. Viele Kolleginnen und Kollegen würden sich gerne stärker auf ihr „Kerngeschäft“ konzentrieren und ihre Kraft in guten Unterricht investieren. Ein eklatantes Beispiel für verschwendete Ressourcen war, dass die Schulen in die Verantwortung gesetzt wurden, schulinterne Fachcurricula für die Mittelstufe zu entwickeln. Mehrere hundert Arbeitsstunden mussten pro Schule darauf verwendet werden! Mehrere hunderte Stunden, die in sinnvollere Projekte hätten investiert werden können. Die Entwicklung der FC wäre m.E. Aufgabe des HKM gewesen. Die Tatsache, dass jede Schule für sich selbst ein solches FC entwickelt, widerspricht nicht nur dem Gedanken, die Schülerinnen und Schüler letztendlich auf ein Zentralabitur vorzubereiten, sondern erschwert diesen auch den Schulwechsel, da die Fächer- und Themenverteilungen nun voneinander abweichen sowie die Arbeit mit den Schulbüchern, die natürlich nicht auf die FC jeder einzelnen Schule abgestimmt sind.
Sauberkeit an Schulen
Eine Schule sollte ein angenehmer Ort mit einer schönen Atmosphäre sein. Ein Ort, der einladend ist, ein Ort, an dem man sich gerne aufhält. Dazu gehört sowohl eine ansprechende Architektur, als auch eine freundliche Einrichtung und vor allem Sauberkeit. Diese lässt an vielen Schulen zu wünschen übrig. Natürlich lässt sich darüber diskutieren, wie sauber die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Schule hinterlassen. Jedoch sollte jede Schule auch über einen ordentlichen und effektiven Reinigungsdienst verfügen. Leider scheinen die Zeiten längst vorbei, in denen jede Schule eigene Reinigungskräfte hat, die vom Kreis beschäftigt werden. Wie in allen anderen Bereichen ist auch dieser vom Outsourcing betroffenen. Der Kreis beauftragt also einen Dienstleister – und zwar den billigsten! Billig ist aber nicht immer gut! Für unsere Gesamtschule mit 1200 Schülern sind beispielsweise nur 4 Reinigungskräfte zuständig. Die allermeisten Räume werden so gut wie nie geputzt. Die Reinigungskräfte öffnen die Klassenräume, leeren die Mülleimer und schließen wieder zu. Lehrer und Schüler müssen immer wieder selbst zum Besen greifen. Flecken auf dem Boden bleiben über Monate. Für Flecken an den (abwischbaren) Wänden sind die Reinigungskräfte nicht zuständig. Selbst die Generalreinigung in den Sommerferien erfolgt oberflächlich, lediglich in der Mitte des Raumes wird gebohnert, die Ecken werden großzügig ausgespart. Die Landesregierung muss die Schulträger dazu verpflichten, sich besser um die Sauberkeit an Schulen zu bemühen.
Liebe Genossen,
ich finde die Schlagwörter sehr ansprechend. Jedoch würde ich mir wünschen,dass die Ziele genauer benannt werden.
Ich möchte mit diesen Zeilen gerne meine wichtigen Anliegen erläutern.
1. Die Lehrerausbildung muss hessenweit wieder gestärkt werden. Und zwar möchte ich an diesem Punkt die Arbeit der Studienseminare hervorheben. In den letzten Jahren ist die Zahl der Ausbilder an den einzelnen Studienseminaren drastisch geschrumpft. Jedoch ist die Zahl der LiV´s (Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst) nur gering gesunken. Das hat eine hohe Arbeitsverdichtung zur Folge. Zudem kann ich in der Ausbildung der LiV´s an Berufsschulen leider berichten, dass die LiV´s für ihre Fachdidaktikkurse oft von Südhessen nach Kassel fahren müssen. Es gibt zum Beispiel für die Fachdidaktiken Agrarwirtschaft und Chemie in ganz Hessen jeweils nur einen aktiven Ausbilder.
2. Die Diskriminierung durch verschiedene Gehaltsstufen betrifft nicht nur Lehrkräfte zwischen den einzelnen Schulformen wie Gymnasium, Grundschule, Realschule und … Sondern allein an der Berufsschule wird unter Studienräte (Lehrkräfte mit akademischen Abschluss) und Fachpraxislehrkräfte (Lehrkräfte mit Meisterabschluss) unterschieden. Die erste Gruppe wird mit A13 eingestuft. Die zweite Gruppe mit A10. Dies ist sehr schwer nachvollziehbar, da insbesondere die Fachpraxislehrkräfte für die Berufsschule von großer Bedeutung sind.
3. Auch die prekäre Beschäftigungssituation an Schulen ist ein ernsthaftes Thema. Immer mehr Lehrkräfte werden nur befristet und/oder als Angestellte beschäftigt. Doch auch im Lehrdienst sollte der Slogan „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ gelten.
4. Schulen wie das Gymnasium und die Gesamtschulen haben eine große Bedeutung in unserer Gesellschaft. Sie sollen die jetzigen Schüler/innen für die spätere Arbeitswelt vorbereiten. Aber ich verstehe nicht, warum genau an diesen Schulformen seltenst Lehrkräfte mit Berufserfahrung aus der Wirtschaft anzutreffen sind. Ich finde es förderlich, wenn eine mehrjährige Berufserfahrung in der Wirtschaft mit einer besseren Entlohnung verknüpft wird. Dies ist zwar zum Teil schon der Fall, wobei eine duale Ausbildung leider nicht gezielt wurde. Auch die Arbeitsjahre werden 1:1 angerechnet. Dies könnte forciert werden, um einen größeren Anreiz zu schaffen. Wie zum Beispiel eine Anrechnung mit 1:2
5. Die Ausrüstung an Schulen ist sehr unterschiedlich. Insbesondere Gymnasien werden im vergleich zu anderen Schulformen sehr großzügig mit modernen Medien ausgerüstet. Die anderen Schulformen geraten hier leider ins Nachsehen. Dies muss sich dringend ändern. Die SPD muss sich wieder für die Schwachen einsetzen.
Im Bereich Bildung gibt es in der Tat viel zu tun. Viele Schulen müssen saniert werden und auch technisch aufgerüstet werden für einen zeitgemäßen Unterricht. Aber das ganze steht und fällt mit den Lehrern. Wir brauchen nicht nur mehr Lehrer, sonder auch viel mehr gute Lehrer, die ihrem Beruf engagiert und motiviert nachgehen und auch psychisch den Anforderungen gewachsen sind. Nicht, dass es solche Lehrer nicht gibt, aber es gibt viel zu wenige davon.
Mit mehr und besser ausgebildeten und dementsprechend gerüsteten Lehrern wäre vielleicht auch das Problem Unterrichtsausfall in den Griff zu kriegen.
Grüße aus Langgöns, Tanja
Liebe Nancy, lieber Christoph,
ich habe gestern bereits eine Nachricht gesendet, doch ist diese wohl leider nicht durchgegangen.
Ich bin Referendar für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen in NRW, wohne in Hessen und habe ebenfalls hier studiert. Ich bin der Überzeugung, dass in der Bildungspolitik in Hessen in den letzten Jahren einiges falsch gelaufen ist. Ich gebe ein Beispiel: An Schulen sind keine Plätze für Referendare, jedoch sind Gelder vorhanden, die es erlauben z.B. ungeschulte Studenten mit nicht besonders hohem Semester in Schulen mit einem TV-H Vertrag einzustellen. Wie kann dies möglich sein? Woher ich das weiß? Mir wurde selbst ähnliches ermöglicht.
Man muss Menschen ermöglichen nach dem Studium Ihre Ausbildung fertig zu machen. An meinem Beispiel sehe ich, dass viele gute zukünftige Lehrer, die in Hessen studiert haben, das Bundesland verlassen müssen, weil sie keine Perspektive haben. Es wird hier also genannt, dass die Lehrerbildung reformiert werden muss, aber was heißt das im Detail? Speziell auch bezogen auf das Referendariat?
Ich bin selbst in der SPD, möchte gerne mithelfen diesen Prozess voranzubringen, kenne mich sehr gut im Bereich Bildungspolitik in Hessen und NRW aus und würde Sie gerne unterstützen.
Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen!
Viele Grüße
Michael
Liebe Nancy, hier meine Anmerkungen:
– zu keine Kinder zurücklassen: es muß auch dafür gesorgt werden, dass Kapazitäten geschaffen werden um überdurchschnittlich GUTE Schüler separat zu fördern. Sonst findet an den staatl. Schulen nur eine Angleichung nach unten statt und bessere Schuler (von denen die schlechteren ja auch profitieren können) wandern weiter an die Privatschulen ab.
– Ich bin auch sehr dafür Bildung nicht mehr allein als Ländersache zu betrachten, sondern (was ja auch in den GroKO-Sondierungen durchklang) massiv Gelder vom Bund einzufordern.
– Generell: Macht klare inhaltliche und praxisbezogene Ansagen zu Verbesserungen, anstatt allgemeiner Floskeln. Das wurde der SPD schon zuletzt im Bundestagswahlkampf zum Verhängnis
Gutes Gelingen und Gruß aus Karben, Helmut Bomba
Zwei Dinge fallen mir ein:
1. Leistungsdruck:
Schulen sind vielleicht die lernfeindlichsten Einrichtungen, die wir haben. Wo Schüler etwas lernen und sich entfalten, ihre Möglichkeiten erkennen und weiterbilden sollen, wird durch die Forderung von Leistung und Bewertung viel zerstört. Aus meiner eigenen Schulzeit kenne ich einige Fälle, in denen „Schulversager“ im „richtigen Leben“ plötzlich richtig was leisten konnten und umgekehrt. Die einen, weil sie plötzlich selbst bestimmen konnten, was sie interessiert und sich auf eigene Faust weiterbildeten, die anderen, weil plötzlich der Rahmen und die Anforderungen wegfielen und sie allein nicht klar kamen.
Ich denke Schule sollte eher in die Richtung gehen, den Schülern einen Rahmen zu geben, ihre natürliche Neugier umfänglich auszuleben – mit Unterstützung der Lehrkräfte.
Freilich bedarf es auch bestimmter Bewertungskriterien in unserer auf Verwertung ausgerichteten Welt. Aber wieso muß dies in einer Note, einer Zahl von 1 bis 6 ausgedrückt werden, und nicht etwa durch vom Schüler bearbeitete Projekte. Ein Portfolio aus Aufsätzen, Berechnungen etc, da kann man ja kreativ werden. Und in jedem Projekt könnte der Schüler eigene Schwerpunkte setzen, um sich und seine Kenntnisse zu zeigen. Aber er reproduziert halt nicht eine bestimmte Vorgabe in einem Test, sondern wendet das geforderte Wissen gleich an und verknüpft es mit Wissen aus anderen Fächern.
Wahrscheinlich müßte es dafür erst Feldversuche an verschiedenen Schulen – nicht nur Gymnasien – geben, aber es entspräche eher emanzipatorischer Politik als die Produktion industrieverwertbarer, standardisierter Schüler, wie es derzeit eher der Fall ist.
2. Facharbeiter ohne Zertifikat:
Im Deutschlandfunk hörte ich heute von einer Studie der Bertelsmannstiftung, nach der über 20% der Beschäftigten in einem Beruf arbeiten, für den sie eigentlich nicht ausgebildet sind.
Verlieren sie ihre Arbeit, vielleicht aufgrund von Firmenbankrott oder Standortschließung (in der Radiosendung wurde die Schließung des Opelwerkes in Bochum genannt), bildet sich ihre Berufserfahrung nicht in ihren Zeugnissen ab. Ein anderes Problem ist, daß sie trotz gleicher Arbeit weniger Lohn erhalten als diejenigen, die die entsprechende Ausbildung haben.
In solchen Fällen wäre es überlegenswert, ob nicht Zusatzzertifikate angeboten werden können, die ihnen die Kompetenzen in ihren täglichen Arbeitsfeldern nachweist. Da sie täglich damit zu tun haben, sollte eine Prüfung hier weniger ein Problem darstellen. Des weiteren könnten fehlende Kompetenzen zu einem bestimmten Berufsabschluß quasi nachgelernt werden, so daß man auch formal den Abschluß erwerben kann für den Beruf, den man sowieso ausübt.
So hätte man dann auch auf dem freien Arbeitsmarkt bessere Chancen, sollte man seine Arbeit verlieren.
Werte Genossin,
meine Frau arbeitet seit etwa 30 Jahren an der Gesamtschule Edertal. Dort ist im Moment nur der Posten des Direktors besetzt. Über die Probleme bei dieser Besetzung hatte ich einst unsere Abgeordnete Dr. Daniela Sommer informiert. Unbesetzt sind zur Zeit die Stelle des stellvertr. Direktors & ein oder zwei päd. Leiterstellen. Und da der Direktor in Bälde in den Ruhestand gehen wird, sind Schwierigkeiten in der Besetzung seiner Stelle zu erwarten. Die Schuld an der Misere im Schulbereich des hiesigen Landkreises trägt eine durchaus unfähige Beamtin im zuständigen Schulamt, die den vielsagenden Namen Pfannstiel trägt.
Mit besorgniserregend solidarischen Grüßen
Manfred Mathias
P.S.: Und wenn Du Zeit hast, schau ruhig mal auf unserer HP rein.
Liebe Nancy,
Andreas Drinkuth hat oben die Situation im Vogelsberg geschildert, wo die Jugendlichen bereits nach der 10. Klasse die Region verlassen und dann ihren Vereinen und den Parteien fehlen, gilt aber ganz sicher auch für die (freiwilligen) Feuerwehren und den Katastrohenschutz. Das passiert aber oft auch im Ballungsraum, wenn nach der 13. Klasse ein Studienplatz weit ab gefunden wird und die jungen Leute gezwungen sind, weg zu ziehen. Diese Leute haben wir dann verloren. Wohnortnahe Schule, Ausbildungs- und Studienplätze sind ein wichtiger Faktor für gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Wenn ich unsere Auszubildenden oder neue KollegInnen sehe, bemerke ich oft mangelndes Wissen über gesellschaftliche Zusammenhänge. Viele wissen nichts mehr über die Rolle der Gewerkschaften und glauben alles, was von Arbeitgeberseite kommt. Dabei werden sie für die Arbeitgeber zu einer knetbaren Masse. Wer nichts weiß, muß alles glauben! Dies fiel mir besonders bei einem kirchlichen Arbeitgeber auf, erschrocken war ich jedoch, als mir mehrere junge Krankenschwestern einer (noch) kommunalen Klinik erklärten, sie wüssten nicht, weshalb die Gewerkschaft Ihnen helfen sollte, sie hätten als Krankenschwestern kein Streikrecht! Solche Äußerungen lassen mich daran zweifeln, ob die Schule die jungen Menschen ausreichend auf das Leben nach der Schule vorbereitet! Ich habe oft den Eindruck, dass unsere Berufsanfänger oft keinerlei Ahnung mehr haben, wie der Staat funktioniert, welche gesellschaftlichen Gruppen sich um die Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens bemühen und wie sie dabei mitwirken können. Alle sind ständig im Internet, haben dabei unbestritten viel Spaß, erscheinen aber bei bestimmten (für Arbeitnehmer wichtigen) Themen merkwürdig uninformiert.
Aus meiner Sicht sollte die Schule stärker die Sozial- und Medienkompetenz junger Menschen fördern.
Liebe Genossinnen und Genossen,
gleiche Eingangsstufe finde ich nicht nur in Hessen sondern auch bundesweit wichtig. Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer tragen genauso viel Verantwortung wie alle anderen.
Viele Schulen sind dringend sanierungsbedürftig. Hier muss etwas getan werden.
Außerdem ist dringend erforderlich, das ein einheitliches Schulsystem auf Bundesebene geschaffen wird. Es kann nicht sein, das Schülerinnen und Schüler z.B. von Mainz nach Wiesbaden oder andersrum pendeln, weil das Schulsystem oder der Bildungsplan ein anderer ist.
Herzliche Grüße
Marcus
Hallo Nancy, es liegt im schulpolitschen Bereich viel im Argen: Hier nur einige einfache Beispiele: In der Grundschule sollte unbedingt die Schreibschrift per Verordnung beibehalten werden. Dazu gibt es genug Untersuchungen, dass dies für den Lernerfolg sinnvoll ist. Zudem ist es nicht sinnvoll, dass man im 1. und 2, Schuljahr so schreibt, wie man hört oder meint, es würde so geschrieben. Dann ab den 3. Schuljahr wird auf die Rechtschreibung geachtet!!! Zudem sollte auch in der Grundschule nicht nur Multiplikationsreihen gelernt werden ( 7, 14, 21, 28 …), sondern. 3 x 7 = 21 bzw. 21 = 3 x 7. Zudem wäre es sinnvoll, per genauer Anweisung die schriftliche Multiplikation im 4. Schuljahr eingehend zu üben. Das gleiche gilt für die schriftliche Division mit zwei- bzw. dreistelligen Zahlen.
Auch die Leselernmethoden sollten überdacht werden. Durch die Ganzwortmethode werden Legastheniker „gezüchtet“, weil die Analyse meist fehlt bzw. ungenügend durchgeführt werden.
Von naturwissenschaftlichen Aspekten im Grundschulbereich fehlt insgesamt das Interesse der Lehrkräfte – also kommen solche Themen bzw. Experimente im physikalischen bzw. chemischen überhaupt nicht oder höchst selten vor.
Soweit für heute – viel zu tun – aber mit vielen Grüßen
Erika Becker
Hallo liebe Genossinnen und Genossen! 🙂 anbei einige Anregungen meinerseits zu einer möglichen zukünftigen Sozi-Bildungspolitik 😉
Im Bereich der frühkindlichen Bildung sollten wir neben kostenfreien Kita-Plätzen (die zukünftig zur Entlastung der Kommunen vom Land übernommen werden sollten) und einer Ausweitung von Ganztagsangeboten (qualitativ wie quantitativ) auf jeden Fall dafür Sorge tragen, dass die Kinder von motivierten und qualifizierten Erziehern betreut werden. Die Ausbildung zum Erzieher bzw. Sozialassistenten muss also endlich vergütet und insgesamt deutlich aufgewertet werden, um sie attraktiver zu machen.
Der Mittelstufe kommt im Bildungssystem meiner Meinung nach eine ganz besondere Bedeutung zu, da hier der Sozialisationsprozess der Heranwachsenden stattfindet. Angestrebt werden sollte der Standard von integrierten Gesamtschulen für gemeinsames Lernen.
Das Land Hessen muss dafür sorgen, dass genug qualifiziertes Lehr-, Lern- und Arbeitsmaterial in den Schulen vorhanden ist, um die Lehrer bzw. Kinder kostenlos damit versorgen zu können. Dabei muss endlich für neue moderne Schulstandards Sorge getragen werden, insbesondere hinsichtlich digitaler, medialer Infrastruktur in sanierten, modernen Gebäuden.
Recht auf kostenlose Nachhilfe und Förderung von schwächer- oder Hochbegabten, hierfür müssen die Ganztagsangebote erweitert werden und inhaltlich sowie personell deutlich gestärkt werden
Lehrplan an gesellschaftlichen Wandel und die heutige Zeit anpassen! (Digitalisierung, Medienkompetenz, Psychologie, Stärkung MINT-Fächer, Kultur, Religionen und Religionsfreiheit, Aufklärung, Politik[-> eigenständiges Fach für aktuelles, stetige Debatten und neutrale Informationen über die verschiedenen Parteien, ihre Ideologien und Ziele], Migration, Globales, EU und UN, Extremismus und Fanatismus)
Mehr Kontrolle von Lehrern und ihrem Unterricht (Wurden die Lehrinhalte vernünftig umgesetzt bzw. den Kindern vermittelt? Ist die Neutralität gewährleistet worden? Wurde Diskriminierung und Ausgrenzung erfolgreich unterbunden?), weiterhin Austausch von Lehrern bundesweit fördern – auch hierbei gilt es die Chancen der Digitalisierung zum vernetzen zu nutzen
Soziale Integration von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gelingt am besten durch gesellschaftliches Engagement, weshalb hieran angeknüpft werden sollte und etwa Projekte in Form von Praktika in Sozialarbeit und ehrenamtlicher Sozialhilfe verpflichtend an den Schulen der Mittelstufe umgesetzt werden sollte (-> Arbeit in Pflegeheimen, Obdachlosenasylen, Flüchtlingsunterkünften, psychiatrischen Einrichtungen u. Ä. zur Sensibilisierung der Jungen für die Alten, Schwachen, Armen, Kranken, Geflüchteten, Zurückgelassenen, Ausgestoßenen der Gesellschaft)
Ehrenämter, Vereine und sozialen Verbänden bzw. Organisationen fördern und direkt in das Schulsystem integrieren -> so könnte etwa eine Vereinspflicht in Erwägung gezogen werden, unter anderem um sozialer Isolation von Kindern und Jugendlichen vorzubeugen
Individuelle Förderung von Schülern unterschiedlichen Leistungs- und Wissensgrads durch qualifizierte Betreuung in Ganztagsangeboten und ein Recht auf kostenlose Nachhilfe für Kinder mit Lernrückstand, sowie auch Begabtenförderung(-sprogramme)
Weiterhin sollten sämtlichen Schulen der Mittelstufe zu vollwertigen Integrationsschulen ausgebaut werden und hierfür feste Stellen für Integrationsbeauftragter an jeder Schule schaffen. Es gilt nämlich nicht nur, Kinder mit Migrationshintergrund in die deutsche Gesellschaft zu überführen, sondern generell Kinder aus allen sozialen Schichten und Millieus gemeinsam in die soziale Wirklichkeit unserer Gesellschaft zu integrieren. Diese Integrationsbeauftragten haben also die weitreichende Aufgabe, gegen Diskriminierung, Ausgrenzung, Rassismus, Mobbing, etc. zu kämpfen, Präventation (Alkohol- und Drogen, Gewalt gegen Frauen, Sexismus, sexueller Missbrauch von kIndern und Jugendlichen, sexuelle Aufklärung, usw.) im schulischen System voranzutreiben und auf diese Weise eine erfolgreiche Sozialisation der Kinder in unsere Gesellschaft zu gewährleisten
Aufgabe der Integrationsbeauftragten ist es dafür zu sorgen, dass Diskriminierung unterbunden wird und auch benachteiligte und diskriminierte Schüler am Ende ihrer Schullaufbahn erfolgreich in die Gesellschaft integriert sind und so in diese entlassen werden können. Integrationsbeauftragte sollen neben der Mammutaufgabe einer erfolgreichen Inklusion auch dafür Sorge tragen, dass Kinder mit Migrationshintergrund oder Kinder von Eltern mit Migrationshintergrund besser integriert und z. Bsp. bei bestehenden Sprach- oder Kulturproblemen individuell unterstützt und gefördert werden.
Schulen brauchen weiterhin deutlich mehr Unterstützung im Hinblick auf Kinder mit Trauma-Erfahrungen, etwa von sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung, Gewalt oder Krieg (etwa bei Geflüchteten). Hier muss fortwährende psychologische Betreuung gewährleistet werden! Generell sollten im Idealfall an möglichst jeder Gesamtschule neben solchen Integrationsbeauftragten weiterhin auch noch Stellen für Psychologen (Schul- bzw. Kinder- und Jugendpsychologen, Entwicklungspsychologen) und Sozialpädagogen entstehen
Gemeinsam bilden diese Psychologen, Pädagogen und Integrationsbeauftragte dann mit den Abteilungsleitern der Lehrer, (dem Sekretariat), dem Direktoriat, sowie Angehörigen einer zukünftig verpflichtenden Schülervertretung (nach dem Beispiel eines Betriebsrats etwa) einen übergeordneten Schulrat. Ein solcher soll zukünftig an jeder Schule existieren, um den umfangreichen Anforderungen eines flexiblen Schulsystems und der individuellen Bedürfnisse der Schülerschaft gerecht werden zu können und die Schüler vor allem auch an allem teilhaben zu lassen, sodass sie ihre eigenen Interessen vertreten und nach außen bzw. nach oben tragen können. Auf diese Weise erleben die Kinder und Jugendlichen auch einen frühen Einstieg in gelebte Demokratie und den Prozess der demokratischen Teilhabe.
Schulen können zu Spaltungen in der Gesellschaft durch Ausgrenzung sozialer Schichten beitragen, wenn dort Diskriminierung und Mobbing etwa nicht entschieden bekämpft und ausnahmslos unterbunden wird (dies betrifft vor allem auch die Lehrkräfte im Klassenzimmer und auf dem Pausenhof… kein Wegschauen!) Lehrer müssen unbedingt umfangreiche, verpflichtende Weiterbildungen, besonders im pädagogischen Bereich, erhalten (Ausbildungsinhalte der angehenden Lehrkräfte ebenfalls anpassen)
Solidarität und Toleranz müssen zum Status Quo werden und allen Kindern mit oberster Priorität gelehrt, verinnerlicht und eben auch vorgelebt werden. In den Schulen werden die Weichen für unser (zukünftiges) gesellschaftliches Fundament gestellt. Deshalb müssen wir genau dort das asoziale Prinzip der Leistungsgesellschaft durchbrechen. Wer keine Leistung bringt sei nichts wert, sodass auch jeder sich selbst der nächste sei – diese neoliberale Logik hat maßgeblich zu der beinahen Spaltung und einer Vertiefung der Gräben in unserer Gesellschaft geführt. Nun müssen wir als Sozialdemokraten endlich unserem Anspruch auf Fortschritt und Gestaltung gerecht werden und den überfälligen Aufbruch wagen, mit dieser antisozialen Logik des Neoliberalismus zu brechen. Es ist an der Zeit die mutige Vision einer besseren und gerechteren Zukunft zu entwickeln, um diese auch wirklich zu gestalten und umzusetzen! (Zusammen mit einem Gesamtplan der Zukunft Hessens in Form des Hessenplans 2.0 -> Energiewende+Verkehrswende [-> in Verbindung mit sozialem Wohnungsbau eingebettet in ein Konzept erneuerbarer Energie in einer emissionslosen Zukunft Hessens], Legalisierung von Cannabis [für einen aktiven Jugendschutz und das längst überfällige Ende der Kriminalisierung unzähliger Hessen aus allen sozialen Schichten, um dem Anspruch unserer Grundsätze von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität gerecht werden zu können], zukunftsichernde Entwicklung des ländlichen Raums [Modell eines flexiblen ÖPNV, etc.], nachhaltige Integration(-spolitik), Digitalisierung der Arbeitswelt, Anerkennung der Gaming-Kultur, Gesetzeserlass einer Forschungsinvestitionspflicht, etc.). Bei unserer Zukunft handelt es sich um unsere Kinder und deshalb sollte unser politisches Augenmerk auch mit Priorität auf diese gerichtet sein. Aus diesem Grund bin ich auch der Überzeugung, dass eine weitreichende Reform des Bildungswesens längst überfällig ist, damit dieses den Anforderungen unserer Zeit (der Digitalisierung oder Migration etwa) gerecht werden und die Herausforderungen bewältigen kann. So bin ich weiter der Meinung, dass es unsere vielleicht wichtigste Aufgabe ist, die sozialistische Vision einer wirklich solidarisch verbundenen Gesellschaft umzusetzen! Für eine solche zu streiten muss stets unser Anspruch sein und ich würde damit beginnen, durch sozialdemokratische Bildungspolitik die Sozialdemokratie in die Schulen und damit auch auch wieder ins Herz der Gesellschaft zu bringen. Solidarität und Frieden sind schließlich unser Ziel
Zusammenfassend & ergänzend:
-> gemeinsames Lernen bis zur 10. Klasse, Ende des dreigliedrigen und zu sehr auf Leistung fokussierten Schulsystems, inklusive, integrierte Gesamtschule
-> mehr Lehrerstellen, individuelle Förderung einzelner Schüler unterschiedlichen Leistungsstands durch etwa kleinere Klassen und qualitative Nachmittagsangebote ermöglichen
-> Präventations- und Integrationsmaßnahmen intensivieren
-> Vereine, ehrenamtliche und soziale Tätigkeiten in Schulsystem integrieren (Vereinspflicht?)
-> Verstärkte Zukunftsberatung ab der zweiten Hälfte der Mittelstufe, sowie zusätzlich verstärkt auch auf der Oberstufe
-> Recht auf kostenfreies Nachholen von Bildungsabschlüssen und zwar ein Leben lang
-> Ferstudien und -universitäten fördern, sowie zu mehr Ansehen und Anerkennung solcher in der Öffentlichkeit beitragen (auch im Hinblick auf den Konflikt Ballungsraum ländl. Raum und den Möglichkeiten der Digitalisierung eine wichtige Alternative)
-> Lehrplan/Lehrvorgaben reformieren (Digitalisierung+MINT-Fächer, Politik+Demokratie, Psychologie, Kultur+Religionen)
-> Kostenfreie, qualitativ wie quantitativ überzeugende Lernmaterialien für alle Kinder, um Chancengleichheit zu gewährleisten
-> Kostenlose Nachmittagsbetreuung, Nachhilfeangebote, Hochbegabtenförderung
-> Integrationsbeauftragte an jeder Schule
-> Schulrat-System für gelebte Demokratie
-> Verpflichtende Weiterbildungen für Lehrer
-> Solidarität, Toleranz und Gemeinschaftssinn müssen noch intensiver ins Schulsystem getragen werden!
Die Probleme in den Schulen nehmen zu:
– Der Anteil von ausländischen Kindern steigt.
– Fremde und einheimische Kulturen treffen aufeinander.
– Kompetenzorientierung ohne Inhalte behindert Effizienzsteigerung
Problemlösungen können sein:
– Wiederaufbau hessischer Lehrerfortbildung regional und zentral
– Wiedererinnerung und Anknüpfen an hessische Modellversuche (z.B. KoRaG, SUGZ,UDIS….)
– Lehrertraining in regionalen pädagogischen Zentren zum Umgang mit unterschiedlichen Kulturen im Fachunterricht
– Mitbestimmung von Lehren im Innovationsprozess (Problemlösungsmodell versus Top Down-Modell) (Basisnahe Curriculumentwicklung)
Das schreibt Dir liebe Nancy der ehemalige Abgeordnete im Kreistag des MTK und langjährig Fachmoderator Mathematik für hessische Gesamtschulen
Wolfgang Münzinger
Liebe Nancy,
Zu den nachfolgenden Punkten möchte ich Stellung nehmen:
(Einige davon haben meine Vor-Redner bereits so oder ähnlich in ihren Kommentaren geschrieben)
Ganztagsschule:
Standardmäßige Einführung der Ganztagsschule, um ungleiche soziale Voraussetzungen
bei den Schülern so gut wie möglich auszugleichen. Ich kann mir z. Bsp. nicht vorstellen,
wie eine Hausaufgabenbeaufsichtigung und -Hilfe in einem elterlichen Haushalt stattfinden soll,
in dem kein oder kaum Deutsch gesprochen wird und /oder in die beiden Elternteile voll berufstätig sind.
Lehrervergütung:
Die Lehrerbesoldung: die sollte m.E. leistungsgerecht gestaffelt werden. Hierfür sollten geeignete
Weiterbildungsangebote bereitgestellt werden. Eine Anhebung der Einstiegsvergütung ist m.E. ein geeigneter Anreiz für hohes Engagement der Einsteiger in den Lehrerberuf für hohes Engagement. D
Die Besoldung sollte regelmäßig überprüft und je nach Leistungsniveau nach oben oder unten angepasst werden. Es soll sichergestellt sein, daß die Eignung für den Lehrerberuf auch nach mehreren Dienstjahren noch den Anforderungen genügt.
Eine Beamtung von neueinzustellenden Lehrern halte ich für nicht mehr zeitgemäß.
Liebe Nancy,
ich finde, wir sollten die Schülerinnen und Schüler mehr mitentscheiden lassen. Sie wissen am besten, was sie benötigen, um gut oder besser lernen zu können. Schülerinnen und Schüler stellen sich Schule als Lebensraum vor und das ist sie auch, schließlich verbringen sie und auch die Lehrerinnen und Lehrer viele Stunden ihres Lebens hier. Die Schülervertretungen in Hessen machen sehr verantwortungsbewusste Vorschläge. Leider haben sie an den Schulen bei Entscheidungsprozessen nur 1/3 der Stimmen. Ich halte eine paritätische Besetzung der Schulkonferenz für sinnvoll.
Viele Grüße
Nadine
Eine gute Medienerziehung ist mir ein weiteres Anliegen. Sie sollte fest in die Bildungspläne aufgenommen werden. Zu häufig sind Lehrerinnen und Lehrer, die z.B. Informatik unterrichten, nicht up to date. Schülerinnen und Schüler sollten jedoch den Umgang mit den Medien üben. Fragestellungen könnten sein: Wie gehe ich mit der Information um, die ich gerade lese? Ist die Quelle seriös? Wo finde ich weitere Informationen? Was gebe ich über mich selbst in den Sozialen Medien Preis? Wie gehe ich mit Mobbing um?
Inbesondere im Hinblick auf die zunehmenden Herausforderungen im ländlichen Raum und der anhaltenden Tendenz zur Urbanisierung, sollte ein landespolitisches Augenmerk evtl auch verstärkt auf ortsunabhängige Weiterbildungsangebote durch die Möglichkeit eines Fernstudiums gerichtet werden. Da sich auf diese Weise auch im ländlichen Raum durch Fernstudien zukünftig vermehrt Qualifizierungen erarbeitet werden können, ohne dass man gleich in die Ballungsräume der Universitätsstädte umziehen müsste. Hier wären also auch wieder die weitreichenden Chancen zu nutzen, welche die Digitalisierung mit sich bringt. In diesem Fall also ein raum- und zeitflexibles Angebot an Bildung, Hochschulbildung, Weiterbildung, spezifischen Qualifizierungen, etc. An solche Ansätze und Möglichkeiten vielleicht auch direkt in der Zukunftsberatung von Jugendlichen anknüpfen, sowie die Akzeptanz ortsunabhängiger Studiengänge zur Qualifizierung bei den Agenturen für Arbeit fördern, um eine leichtere Finanzierung von Fernstudien vor allem für Arbeitslose bzw. Langzeitarbeitslose zu ermöglichen.
Mehr Lehrer*innen und deren bessere Bezahlung finde ich sehr gut. Lehrer*innen müssten viel höher angesehen werden – die Bezahlung ist dafür ein wichtiger Hebel.
Genauso gut und wichtig ist es, die Lehrerausbildung zu verbessern. Dazu gehört aber auch die Wahrheit, dass nicht jede*r als Lehrer*in geeignet ist. Einige Unis in anderen Bundesländern machen vor der Lehramtsstudium Eignungstests. Die sollten auch in Hessen eingeführt werden. Denn wenn Lehrer*in nicht mehr eine Ausweichmöglichkeit ist, weil man nicht weiß, was man sonst studieren soll, auch dann steigt das Ansehen des Berufs. Ich finde es auch gar nicht so schlimm, wenn Lehrer*innen fachfremd unterrichten, denn eine*n gute*n Lehrer*in machen in erster Linie die pädagogischen Fähigkeiten aus (und die Zeit, die ein*e Lehrer*in pro Schüler*in hat). Daher sollten nicht nur der Praxisbezug, sondern auch der pädagogische Anteil des Studiums gestärkt werden.
Neben Bezahlung, Ausbildung und Lehr-Ressourcen sollten wir dringend das System Schule entstauben. Die digitale Welt von heute mit ständiger, rasanter Veränderungen und ein darauf angepasster Wirtschaftsstandort Deutschland braucht flexible junge Menschen – die bekommen wir nicht mit dem heutigen starren Schulsystem. Wir brauchen mehr Raum, um kreative Schulkonzepte zu testen, die den Kindern mehr Freiheiten geben. Nicht verordnet von oben, sondern durch eigenes Ausprobieren an den Schulen, bei Bedarf gerne mit Unterstützung. Das Land muss dafür weniger starre Regeln und mehr finanzielle Mittel und externe Expertise zur Verfügung stellen.
Liebe SPD,
ich habe das Gefühl, dass sich seit meiner Schulzeit (70er Jahre) eigentlich nichts wirklich geändert hat. Lernmethoden, Unterrichtsstoff sind im Grunde gleichgeblieben. Nur wir waren fitter in Lesen, Schreiben und Rechnen als heutige Schüler.
Und heute! Der größte Teil der Schüler, Eltern und Lehrer schieben einen dicken Hals. Das System Schule hat sich nicht der heutigen modernen Zeit angepasst. Außer den Noten hat ein Schüler (mit natürlich Ausnahmen) keine Motivation zu lernen.
Fragen Sie sich bitte einmal, ob ein heutiger Haupt-, bzw. Realschüler wirklich ausbildungsreif ist! Kann er fehlerfrei lesen, rechnen und schreiben? Wieso hat wohl ein Hauptschüler nur sehr geringe Chancen im Einzelhandel einen Ausbildungsvertrag zu bekommen?
Die SPD hat jetzt die große Chance etwas zu verändern. Überdenken Sie bitte nochmals die Bildungspolitik. Fangen Sie bitte mit den Zielen an: Was muss ein Haupt-/Realschüler bzw. Gymnasiast wirklich können? Definieren Sie die Ziele so, dass z.B. ein Hauptschüler nach Abschluss der Schule ausbildungsreif ist. Stellen Sie bitte auch die Lerninhalte in Frage. Ich bin der Meinung dass z.B. in den Naturwissenschaften zu viel „Kleinklein“ gelernt wird. Wichtiger ist wohl, dass ein Schüler die Welt um sich herum versteht.
Geben Sie uns das Gefühl, dass die SPD es mit der Bildungspolitik ernst meint!
Melden Sie sich bitte, wenn Sie das Thema weiter vertiefen möchten.
Viele Grüße
Norbert