Gute Versorgung bedeutet für uns, dass Menschen, die krank sind und der Pflege bedürfen, nicht nur medizinisch und technisch auf dem neuesten Stand, sondern vor allem auch mit menschlicher Zuwendung behandelt werden.
Wir wollen Angebote schaffen, die die pflegenden Angehörigen entlasten und dafür sorgen, dass die Pflege der jeweiligen Situation angepasst ist. Dazu gehören Wohnraumberatung, Hilfen bei notwendigen Umbauten und ein passgenaues flexibles Pflegeangebot.
1. Dem Pflegefachkräftemangel entgegenwirken und Mindestpersonalstärken einführen
Eine der dringendsten Aufgaben, der sich eine SPD-geführte Landesregierung annehmen wird, ist die Abwendung eines sich weiter verschärfenden Fachkräftemangels in der Pflege. Nach aktuellen Schätzungen werden bundesweit im Jahr 2035 in Pflege- und Gesundheitsberufen rund 270.000 Fachkräfte fehlen. Wir wollen dazu beitragen, die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern, indem wir Arbeitsbedingungen verbessern, den bürokratischen Aufwand reduzieren, damit mehr Zeit für die Menschen bleibt. Wir werden die Einhaltung von Arbeitsrecht, Arbeitsschutz und Arbeitszeiten forcieren und unterstützen eine Bezahlung, die der Arbeitsbelastung und der Verantwortung von Pflegekräften angemessen ist. Hierbei werden wir die Mitbestimmung der Pflegenden stärken. Wir unterstützen Jugendliche beim Einstieg in den Pflegeberuf.
Um die Arbeitsbelastung zu senken und die Qualität der Pflege zu verbessern, wollen wir verbindliche Mindestpersonalzahlen, differenziert nach Berufsgruppen und Qualifikationen sowie Erkrankungsschwere der zu versorgenden Patienten und Art der Station. Die Patientensicherheit steht nachweislich in direktem Zusammenhang mit der Personalbemessung.
2. Pflegestützpunkte und Service für pflegende Angehörige ausbauen
Wir wollen das Netzwerk hessischer Pflegestützpunkte dezentral ausbauen und weitere Angebote der Hilfe und Beratung für Angehörige schaffen, um die Unterstützung zu bieten, die sie zur Bewältigung des Alltags und zur Vereinbarung von Beruf und Pflege benötigen. Dazu gehören vor allem Betreuungs- und Entlastungsleistungen sowie ein bedarfsgerechtes Netz von Altenhilfeberatungen und Beratungen zur Wohnraumanpassung.
Wir wollen einen Landespflegeplan zur Bestandserhebung, Bedarfsermittlung und Maßnahmenrahmenplanung einführen, der die Grundlage für die Schaffung einer bedarfsgerechten Infrastruktur mit wohnortnahen Versorgungsangeboten sein soll.
3. Mehr Servicewohnen und ambulante Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige
Wir wollen, dass das selbstbestimmte Leben auch im Alter und bei Pflegebedürftigkeit gewährleistet wird. Die meisten Seniorinnen und Senioren wollen in ihrem gewohnten Lebensumfeld bleiben. Dabei sind das vertraute Quartier und die städtische Integration von großer Bedeutung. Seniorinnen und Senioren brauchen nicht nur geeigneten und bezahlbaren Wohnraum, sondern auch eine begleitende Infrastruktur. Wir wollen deshalb die Vielfalt der Wohnraumangebote, wozu auch das Servicewohnen und ambulante Wohngemeinschaften gehören, fördern. Wir setzen uns für eine Differenzierung der verschiedenen Einrichtungen ein, um bestehende, aber auch neue Wohnformen wie Wohngemeinschaften und ambulante Hausgemeinschaften besser zu berücksichtigen und damit der Lebenswirklichkeit von älteren Menschen besser gerecht werden zu können.
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