Stefanie Then lebt seit 2003 in Niederrad, einem Stadtteil von Frankfurt, der direkt von Fluglärm betroffen ist. „Selbstverständlich habe ich die Diskussionen um den erneuten Ausbau des Flughafens aktiv mitverfolgt und im Rahmen des Beteiligungsprozesses wie rund 140.000 andere Personen eine Einwendung gegen den Ausbau formuliert. Ich dachte, das wird ernstgenommen.“ Der Grund, warum Stefanie Then damals glaubt, dass die Landesregierung es mit der Beteiligung ernst meint, ist ein tragisches Unglück, das nur wenig mehr als zehn Jahre zurücklag. Ende der 80er war eine Demonstration gegen den letzten Ausbau eskaliert, und es gab zum Entsetzen von Gegnern und Befürwortern Tote. „Uns war doch allen klar, egal ob Ausbaugegner oder -befürworter, soweit darf es nie wieder kommen. Zumindest dachte ich das.“
„Man hat uns mit vielen Studien und ganz viel Expertise glauben gemacht, dass wir nicht vom Fluglärm betroffen sein werden.“ Die Anwohner werden beruhigt. Man habe nichts zu befürchten. Bei der Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest befindet sich Then gerade im Urlaub. Sie bekommt plötzlich E-Mails von den Nachbarn zu Hause, die zutiefst schockiert sind über den unerträglichen Lärm nach der Eröffnung der Landebahn Nordwest. Die Einflugschneise verläuft direkt über den Häusern.
Then demonstriert. Aber sie engagiert sich auch sehr bald in der SPD. Denn sie stellt fest, dass viele Demonstrierende, die sie montags am Flughafen trifft, Mitglieder der SPD sind. Gemeinsam mit ihren Genossen und Genossinnen krempelt sie die Ärmel hoch und kämpft seitdem in der SPD gegen die unerträglichen Belastungen durch den Fluglärm.
Wer die Fluglärmaktivistin Then trifft, der rechnet mit vielem, nur nicht mit einer Frau, die die meisten Flugzeugtypen kennt und besonders gern in einem Café im Flughafen sitzt, wo man die Maschinen alle sehen kann. Anders als viele Menschen, die gegen Großprojekte kämpft, hat Then nichts gegen einen großen Betrieb wie den Flughafen. „Es braucht den Flughafen. Es braucht die Jobs.“ Umso unglücklicher ist sie darüber, dass die Arbeitsbedingungen am Flughafen sich immer mehr verschlechtern. „Es erschüttert mich, dass sich die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bodendiensten seit der Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest drastisch verschlechtert haben. Es ist nicht fair, wenn Wachstum auf Kosten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geht.“
Then ist leidenschaftliche Kämpferin gegen Fluglärm und für anständige Arbeitsplätze am Flughafen, macht aber immer wieder klar, dass sie auch Kämpferin für die vielen anderen Themen ist, die die Menschen in ihrem Stadtteil, in ihrem Wahlkreis, in ihrem Frankfurt und in ihrem Hessen bewegen. „Wir tragen alles in die Parlamente. Da gehört es hin. Was die Leute beschäftigt, wird bei uns vor Ort von der SPD ins Kommunalparlament und in Zukunft von mir in den Hessischen Landtag eingebracht. Denn Demokratie funktioniert nur von unten nach oben und nicht umgekehrt.“
Stefanie Then kandidiert für den Wahlkreis 37 Frankfurt IV.
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